
Xiaomi präsentiert humanoiden Roboter CyberOne

Xiaomi stellt überraschend den CyberOne vor. Er ist die erste Version eines humanoiden Roboters. Damit ist der chinesische Hersteller einen Schritt weiter als Elon Musk mit seinem Tesla Bot, den es noch nicht zu sehen gab.
Als Elon Musk vor einem Jahr den Tesla Bot präsentierte, gab es ihn nicht zu sehen – lediglich einen Tänzer im Roboterkostüm. Wenn alles klappt, sollte Teslas humanoider Roboter dieses Jahr das Licht der Welt erblicken. Nun ist Xiaomi dem US-Konzern zuvorgekommen und hat den CyberOne nicht nur vorgestellt, sondern auch gezeigt. Dabei beweist der chinesische Elektronikhersteller sowohl Mut als auch Humor. Zwar kann der CyberOne bereits gekauft werden, wie er jetzt ist. Doch dass er längst nicht fertig ist und der Weg dahin steinig sein kann, scheint sich Xiaomi bewusst zu sein:
Das Ziel eines erschwinglichen, freundlichen sowie menschenähnlichen Roboters, der bei langweiligen, repetitiven oder gefährlichen Arbeiten eingesetzt werden kann, rückt näher. Auf der Bühne überreicht CyberBot nach seinem Abenteuer die Blume an CEO Lei Jun.

Danach hält der mit Spitznamen «Metal Bro» genannte neue Freund bei seinem Erschaffer für ein Selfie hin. Der Auftritt an sich wirkt mit den C3PO-ähnlichen Schritten auf der Bühne noch behäbiger als im Abenteuervideo. Wer die Agilität der Roboter von Boston Dynamics im Hinterkopf hat, wird höchstens von der KI beeindruckt sein. Und das, obschon auch im CyberOne fortschrittliche Technik steckt.
Hier der Atlas von Boston Dynamics zum Vergleich:
CyberOne ist das zweite Mitglied von Xiaomis Cyber-Serie – letztes Jahr wurde bereits der CyberDog vorgestellt. Der «Metal Bro» ist 177 Zentimeter gross, hat eine Armspannweite von 168 Zentimetern und wiegt 52 Kilogramm. Was die Agilität des Zweibeiners betrifft, verfügt er dank 13 Gelenken über 21 Freiheitsgrade beziehungsweise voneinander unabhängige Bewegungsmöglichkeiten. Die verbauten Motoren sollen für eine Echtzeit-Reaktionsgeschwindigkeit von 0,5 Millisekunden sorgen und je nach Typ ein Spitzendrehmoment bis 300 Newtonmeter aufweisen. Mit einer einzelnen Hand kann er bis 1,5 Kilogramm halten.
Was Roboterkonzepte wie den CyberOne auszeichnet, ist die Künstliche Intelligenz. Ausdrücken kann er sich über sein Gesicht, das aus einem gebogenen OLED-Panel besteht. Zwei Mikrofone und ein Tiefensichtmodul helfen ihm, die Umgebung wahrzunehmen. KI-Interaktionsalgorithmen sorgen dafür, dass er den Raum in 3D wahrnimmt sowie Personen, Gesten und Mimiken erkennt. Ebenfalls soll er Emotionen erkennen können – total sind 85 Klassifizierungen von Umgebungsgeräuschen und 45 von menschlichen Emotionen möglich. Dadurch soll er seinen Besitzer beispielsweise trösten können, wenn der sich traurig fühlt.

Xiaomi stellt während der Präsentation klar, dass der CyberOne zwar für rund 89 000 bis 104 000 Euro gekauft werden kann, es aber noch dauert, bis das Produkt Massenproduktions-tauglich wird. Allenfalls werde die Massenproduktion auch erst mit einem künftigen Modell gestartet. Der Fokus richtet sich vorerst auf die Weiterentwicklung.


Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.