Acer Aspire Vero Green
15.60", Intel Core i7-1195G7, 16 GB, 1000 GB, CH
Acer verwendet beim Aspire Vero recycelten Kunststoff und macht das Innenleben des Notebooks für Reparaturen und Recycling leichter zugänglich.
Das Gehäuse des Office-Laptops Aspire Vero soll zu 30 Prozent aus recyceltem Kunststoff bestehen – die Tastenkappen sogar zu 50 Prozent. Dazu kommen gewöhnliche Kreuzschlitzschrauben. So lässt sich das Gehäuse unkompliziert öffnen. Ebenso verzichtet Acer auf verklebte Komponenten. Das hilft nicht nur bei der Reparatur, sondern auch beim Recycling.
Das Aspire Vero verfügt über ein 15,6 Zoll großes Display mit Full-HD-Auflösung, eine Tastatur mit Nummernblock und hat sogar einen LAN-Anschluss. Mein Testgerät ist mit dem Intel Core i7-1195G7 und 16 Gigabyte Arbeitsspeicher sowie einer 1000-Gigabyte-SSD ausgestattet.
Dem Aspire Vero sehe ich die Nachhaltigkeit an. Das graue Gehäuse ist von kleinen dunklen und hellen Farbklecksen überzogen. Gelbe Akzente gibt es nur am Scharnier und den Füßen auf der Unterseite. Verglichen mit aktuellen Laptops wirkt der Vero kantig und klobig. Ich bin vom Design nicht restlos überzeugt, kann ihm aber durchaus etwas abgewinnen. Er sticht damit aus der Masse an silbernen Metall- und schwarzen Kunststoffgehäusen hervor. Und dann sind da noch Details wie die «eingravierte» Beschriftung.
Das Branding hat was und sieht beim Intel-Core-Schriftzug schöner als die sonst üblichen Aufkleber aus – lässt sich allerdings nicht entfernen.
Selbst wenn es mich optisch nicht restlos überzeugt, in der Hand fühlt sich der Recycling-Kunststoff genauso gut an wie herkömmlicher Kunststoff. Meinetwegen kann der in mehr Laptops zum Einsatz kommen.
In den letzten Jahren ging der Trend hin zu Notebooks, die sich gar nicht oder nur mit speziellen Schraubenziehern öffnen lassen. Das ist beim Aspire Vero anders. Auf der Unterseite befinden sich elf Kreuzschlitzschrauben.
Die elf Schrauben sind schnell herausgedreht. Etwas mehr Arbeit macht das Lösen der unteren Abdeckung. Sie ist eingerastet und ich muss sie vorsichtig mit einem schmalen stabilen Gegenstand vom restlichen Gehäuse trennen.
Die Bauteile im Inneren sind mit den gleichen Schrauben wie die Unterseite des Gehäuses befestigt. Ich komme also mit einem Schraubenzieher aus. Für den Akku oder den Arbeitsspeicher muss ich gar keine weiteren Schrauben lösen, bei der SSD nur eine.
Mit einem Gewicht von 1828 Gramm und seinem 15,6 Zoll großen Bildschirm ist der Vero kein Leichtgewicht. Du wirst ihn deshalb meist am selben Ort verwenden wollen. Das IPS-Display ist entspiegelt und verfügt über eine Full-HD-Auflösung – also 1920×1080 Pixel. Die Helligkeit fällt mit 250 Nits eher niedrig aus. Für Innenräume reicht sie aus, draußen bei Sonnenschein ist der Monitor aber nicht hell genug.
Auf der Unterseite des Vero befinden sich zwei Lautsprecher. Sie sorgen für Stereoton, sind jedoch auf einen stabilen Untergrund angewiesen, von dem der Ton zurückschallen kann. Was beim Musik-Streaming oder Serienschauen ertönt, ist durchschnittlicher Notebook-Sound. Ich verstehe alles gut, aber von kräftigem Bass oder raumfüllenden Klang ist er noch weit entfernt.
Im Aspire Vero steckt ein Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 48 Wh. Damit hält das Notebook im Dauerbetrieb – Youtube-Streaming bei maximaler Bildschirmhelligkeit – 5:52 Stunden durch. Das ist in Ordnung und weder besonders kurz noch besonders ausdauernd. Mit 7,3 Minuten pro Wattstunde der Batterie steht er damit aber besser da als beispielsweise das LG Gram 17. Seine 9:12 Stunden Akkulaufzeit klingen zwar besser, weisen angesichts eines 80-Wh-Akkus aber eine schlechtere Ausnutzung des Akkus aus.
Das Acer Aspire Vero verfügt über zahlreiche Anschlüsse. Dazu gehören drei USB-A- (1x USB 2.0 und 2x USB 3.2 Gen 1) sowie eine USB-C-Buchse (USB 3.2 Gen 1). Externe Bildschirme kannst du per HDMI anschließen und falls du das WLAN nach Wi-Fi-6-Standard nicht nutzen willst, kannst du ein LAN-Kabel einstecken. Für Kopfhörer ist ein 3,5-mm-Klinkenanschluss vorhanden. Ohne Kabel hörst du Musik über Bluetooth 5.1.
Zu diesen sieben Buchsen kommt noch ein Stromanschluss, der die einzige Möglichkeit ist, den Akku zu laden. Er steht meiner Idealvorstellung einer Stromversorgung über USB-C entgehen. Aber so bleibt der einzige USB-C-Anschluss des Vero beim Laden für andere Geräte frei.
Das Gehäuse des Aspire Vero ist groß genug für eine Tastatur mit Nummernblock. Sie verfügt über eine Hintergrundbeleuchtung, die ich ein und ausschalten kann. Der Tastenhub fällt kurz aus und am Druckpunkt gibt es einen fühlbaren Widerstand, der sich jedoch sanft anfühlt. Für meinen Geschmack federn die Tasten zu sehr.
Zudem stört mich eine Spielerei der Designer. Die Beschriftung vom «E» und «R» ist nicht nur gelb statt weiß, sondern die Buchstaben sind auch noch gespiegelt.
Unterhalb der Tastatur befindet sich ein großes Touchpad. Den Mauszeiger steuere ich auf ihm präzise und die Druckpunkte im unteren Bereich sind beim Klicken klar und deutlich zu spüren. In der linken oberen Ecke des Touchpads ist der Fingerabdrucksensor untergebracht. Ungewöhnlich, aber gut zu erreichen und mit einem gut gescannten Abdruck auch zuverlässig beim Entsperren des Laptops.
Auf dem Acer Aspire Vero ist Windows 11 installiert. Meine Variante verfügt über einen Intel Core i7-1195G7 und 16 Gigabyte Arbeitsspeicher. Für die Grafik ist die Iris Xe GPU von Intel zuständig.
Falls du die Leistung des Testgeräts mit anderen Systemen vergleichen willst, habe ich Geekbench 5 und Cinebench R23 auf dem Vero laufen lassen. Während Cinebench die Leistung des Prozessors anhand eines 10-minütigen Rendertests misst, geht das Testen mit Geekbench schneller und beansprucht kaum die Lüfter. Dafür läuft Geekbench auf jeglichen Endgeräten, wodurch auch ein Vergleich mit einem Smartphone möglich wird. Außerdem kann Geekbench auch die Grafikleistung beurteilen.
CPU Single-Core | 1593 Punkte |
CPU Multi-Core | 5366 Punkte |
OpenCL (GPU) | 15544 Punkte |
Vulkan (GPU) | 15022 Punkte |
Single-Core | 1613 Punkte |
Multi-Core | 5710 Punkte |
Die Benchmark-Ergebnisse sind für die verbaute Hardware keine Überraschung und bestätigen dem Aspire Vero eine gute Leistung. Er schneidet damit besser ab, als das bereits erwähnte LG Gram 17 oder das Surface Pro 8 hinter sich. In beiden befinden sich allerdings dezent andere Versionen des Core i7 der 11. Generation.
Damit ist das Vero nicht nur für typische Büroaufgaben wie Schreiben und Surfen bereit, sondern schafft auch etwas anspruchsvollere Aufgaben.
Allerdings gibt es eine Sache, die mich stört: Die Lüfter springen nach meinem Gefühl zu schnell an. Und das nicht nur bei Benchmarktests, die die maximale Leistung herauskitzeln wollen, sondern ebenso wenn ich einen Stream im Browser schaue. Sie übertönen den Sound nicht, aber fallen mir auf. Zum Glück nicht dauerhaft, aber doch immer wieder. Ein einzelner Stream, sollte die Hardware nicht so stark fordern, dass die Lüftung anspringen muss.
Das Acer Aspire Vero ist der Beleg, dass ein nachhaltiges Notebook möglich ist – Recyclingmaterialien sind kein Nachteil. Das leichte Auseinanderbauen ermöglicht es den Akku auszutauschen, einzelne Komponenten aufzurüsten oder Reparaturen durchzuführen. Alles Dinge, die die Lebensdauer eines Laptops und damit seine Nachhaltigkeit erhöhen.
Das Vero ist allerdings nur der erste Schritt in die Richtung Nachhaltigkeit. Da geht noch mehr. Warum nicht das Gehäuse zu 100 Prozent aus Recycling-Materialien herstellen? Beim Innenleben könnte Acer zudem darauf achten, dass Edelmetalle und seltene Erden der Komponenten aus Recycling oder aus nachgewiesen nachhaltiger Produktion stammen.
Als Notebook betrachtet, ist das Vero durchschnittlich bis unspektakulär. Display, Tastatur, Leistung, Sound: Alles ist in Ordnung, aber nichts sticht positiv hervor. Die zahlreichen Anschlüsse vielleicht. Im Gegenzug gibt es aber auch nichts, was stark negativ auffällt. Meinetwegen dürfen auch High-End-Notebooks nachhaltiger werden.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de.