

Arctis 1 Wireless im Test: Die Drahtlos-Lösung für Switch User?

Dank 2.4 GHz Dongle spielst du mit dem Arctis 1 Wireless Headset von Steelseries auch auf der Switch drahtlos. Das Headset überzeugt durch Tragekomfort und Soundqualität bei Spielen, zeigt aber Schwächen beim Dongle-Design.
Das Arctis 1 Wireless Headset nimmt sich einem Problem an, dem sich viel Switch User konfrontiert sehen: Wie drahtlos spielen, wenn die Nintendo-Konsole kein Bluetooth bietet? Dank dem 2.4-GHz-USB-C-Dongle des Steelseries Headsets ist es blitzschnell mit der Switch verbunden.

Tragekomfort und Design
Die Ohrmuscheln des Arctis 1 Wireless fühlen sich sehr angenehm an. Auch nach längerem Tragen schwitze ich darunter nicht so stark, wie bei anderen Headsets mit Ohrmuscheln aus Kunstleder oder vergleichbarem Material. Während anderthalb Stunden Arbeitsweg zwischen Biel und Zürich Hardbrücke empfinde ich das Headset jeweils als sehr komfortabel. Ab zwei Stunden spüre ich aber einen leichten Druck auf dem Kopf. Die Ohrmuscheln lassen sich übrigens für mehr Tragekomfort und bessere Transportmöglichkeit drehen.

Das Headset lässt sich beinahe Stufenlos auf die eigene Kopfgrösse einstellen. Das Kopfband ist aus mit Metall verstärktem Kunststoff gefertigt. Der viele Kunststoff lässt das Headset nicht sonderlich hochwertig erscheinen. Dank dem integrierten Metall ist es dennoch robust genug, um es im Rucksack zu verstauen.

Gesteuert wird das Arctis 1 Wireless über Knöpfe an den Ohrmuscheln. Im unteren Bereich der rechten Muschel befindet sich der Power-Knopf. An der linken Muschel sind ein Mute Button, ein 3.5mm-Klinken-Anschluss, ein Micro-USB-Anschluss zum Laden und der Anschluss fürs Mikrofon selbst angebracht.

Das Arctis 1 Wireless ist sehr schlicht gehalten. Kein RGB-Bling oder Ähnliches und auch der Schriftzug ist dezent. Vom Design und der Ausstattung her gibt es nur wenig zu kritisieren. Die Ohrmuscheln sind für meinen kleinen Kopf etwas gross geraten. Ich sehe damit aus wie Mickey Mouse und ich hasse Mickey Mouse. Hinzu kommt der Anschluss fürs Laden: Liebe Hersteller von Peripherie, wir sind im Jahr 2019. Bitte, bitte verwendet bei euren neuen Produkten USB-C und nicht Micro-USB.

Dieser Appell richtet sich umso mehr an Steel Series, weil sich das Arctis 1 Wireless per USB-C-Dongle drahtlos mit Geräten verbindet. Wieso also nicht auch beim Laden auf USB-C setzen? Der Akku des Headsets hält laut Hersteller um die 20 Stunden.
Wackliger Dongle
Das Headset lässt sich wahlweise per USB-C-Dongle oder 3.5-Jack verbinden. Beides liefert Steel Series mit. Damit Wireless auch an der PS4 und PC ohne USB-C-Anschluss läuft, legt der Hersteller auch einen USB A auf C Adapter bei.
Die Verbindungsherstellung funktioniert einwandfrei. Innert Sekunden nachdem ich den Dongle einstecke, höre ich ein Piepsen, das mir die geglückte Verbindung signalisiert. Die Verbindung unterbricht mir während meiner Testzeit beim Gamen mit der Switch nie. Probleme habe ich dafür, wenn ich den Dongle an mein Smartphone stecke. Da das Teil so breit ist, hat es einen ordentlichen Hebel. Habe ich das Smartphone zum Musikhören in meinen Jeans, bewegt sich der Dongle und so unterbricht die Verbindung immer wieder. Klar, das Headset ist vor allem fürs Gamen an der Switch konzipiert, aber wenn auf der Verpackung auch mit Android geworben wird, sollte es auch damit vernünftig funktionieren. iPhone User schauen beim Headset übrigens in die Röhre. Auch bei der Xbox garantiert Steel Series nur die Funktionalität mit dem 3.5-Jack-Anschluss.

Schön wär’s, wenn Steel Series als Zückerchen noch Bluetooth ins Arctis 1 Wireless gepackt hätte. So wäre das Problem mit dem wackligen Dongle beim Smartphone kein Thema mehr.
Der breite Dongle ist nicht nur bei der Smartphone-Verbindung hinderlich. Wenn du ihn direkt an den PC schliesst, deckt er die Nachbar-Schnittstellen wegen seiner Übergrösse ab und die sind somit nicht mehr zu gebrauchen.
Gaming top, Musik eher flopp
Das Arctis 1 Wirelss klingt für ein Headset seiner Preisklasse ganz okay. Es deckt einen Frequenzbereich von 20 bis 16 000 Hertz ab. Beim Musikhören ist es eher Basslastig. Die Mitten sind mir zu wenig nuanciert und die Höhen kommen zu kurz. Es fehlt mir etwas an Volumen. Das ist aber nur beim Musikhören der Fall. Beim Gamen macht das Arctis 1 Wireless einen klasse Job.
Die bedrückende Stimmung von «This War of Mine» kommt exzellent rüber und bei «Resident Evil: Revelations ist der Gruselfaktor garantiert. Die Stimmen sind klar zu hören und die Gegner meine ich lokalisieren zu können.

Abschirmen tut das Headset dank seiner geschlossenen Bauform ganz gut. Dank ihm kann ich mich auch trotz alkoholisierten Rentner-Wandergruppen im Zug aufs Game konzentrieren.
Das Mikrofon des Arctis 1 Wireless lässt sich abnehmen. Die Qualität des Mikrofons ist in Ordnung, aber auch nicht berauschend. Trotz Discord-Zertifizierung werden deine Mitspieler hören, wenn du direkt neben einer Strasse spielst. Auch meine Clicky-Switches konnten meine Mitspieler wahrnehmen. Aber eben: Das Headset ist für unterwegs mit der Switch gedacht und wer braucht dort schon das Mikrofon?

Gutes Headset für unterwegs
Mit dem Arctis 1 Wireless liefert Steel Series ein für den Preis solides Headset ab, das vor allem für Switch User interessant ist. Endlich kannst du Wireless spielen. Gegen das Teil sprechen nur die etwas billige Verarbeitung, der unter Umständen störend breite Dongle und der fehlende USB-C-Ladeanschluss. Bist du auf der Suche nach einer Wireless-Lösung für deine Switch, machst du mit dem Arctis 1 Wireless nichts falsch.


Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.