
Ratgeber
Zu viel gegessen? Das hilft dir jetzt!
von Anna Sandner
Magenkrämpfe, Bauchgrummeln, Völlegefühl? Diese fünf Pflanzen verhelfen deinem Magen zu etwas Entspannung und dir zu einem guten Gefühl.
Wer schon mal Magenkrämpfe hatte, weiß, dass unser Magen im Grunde ein großer Muskel ist. Indem sich die Muskelzellen kontrahieren und wieder entspannen (Peristaltik genannt), wird der Nahrungsbrei durchmischt und mithilfe der Magensäure verdaut. Wusstest du, dass dein Magen durch seine Elastizität imstande ist, sich erheblich zu dehnen und dadurch bis zu drei Liter Nahrung auf einmal aufzunehmen?
Doch Stress, ungesunde Ernährung, Medikamente und anderes können den Magen aus dem Gleichgewicht bringen. Blähungen, Völlegefühl, Sodbrennen, Übelkeit oder Magenkrämpfe – die Liste der möglichen Beschwerden ist lang. Hier findest du einige Pflanzen, die deinem Magen helfen können, wenn es mal nicht rund läuft.
Fenchel ist für seine verdauungsfördernden Eigenschaften bekannt. Dafür verantwortlich sind ätherische Öle wie Anethol, Fenchon und Estragol in den Fenchelsamen. Sie regen die Bewegung der Magen-Darm-Muskulatur an und können dadurch Verdauungsprobleme wie Blähungen, Krämpfe und Verstopfung lindern. Bei Sodbrennen und Magenschmerzen kommt Fencheltee zum Einsatz, der die Produktion von Magensäure reduziert und so die Magenschleimhaut beruhigt.
Kurkuma ist nicht nur ein beliebtes Gewürz in der Küche, sondern wird auch in der traditionellen Medizin seit langem zur Behandlung von verschiedenen Beschwerden eingesetzt. Die Wirkung von Kurkuma beruht auf dem Wirkstoff Curcumin, der durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften Magenbeschwerden lindern kann und die Produktion von Magensäure reduziert. Auch bei Verdauungsstörungen und Durchfall kann Kurkuma helfen, indem es die Beweglichkeit des Magen-Darm-Trakts erhöht. Du kannst Kurkuma als Gewürz, Tee oder Nahrungsergänzungsmittel nutzen. In letzterem Fall solltest du aber ärztlichen Rat einholen, da eine Überdosierung von Curcumin unerwünschte Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen, Übelkeit oder Erbrechen haben kann.
Auch Ingwer kommt in der Küche zum Einsatz und das nicht nur, weil er gut schmeckt. Er kann bei Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen und Blähungen helfen. Dafür verantwortlich sind die Pflanzenstoffe Gingerole und Shogaole, die entzündungshemmend wirken und den Magen beruhigen. Außerdem kann Ingwer auch dazu beitragen, die Beweglichkeit des Magen-Darm-Trakts zu erhöhen und dadurch die Verdauung zu verbessern. Noch eine weitere Fähigkeit bringt Ingwer mit: Durch seine antimikrobielle Wirkung kann er helfen, Bakterien und Viren im Magen-Darm-Trakt zu bekämpfen. Ingwer lässt sich leicht in die Ernährung integrieren, zum Beispiel als Tee, in Smoothies oder als Gewürz in warmem Essen.
Kümmel ist wohl eine der bekanntesten Pflanzen gegen Blähungen. Nicht umsonst enthalten viele schwere, fettige oder kohlhaltige Rezepte auch Kümmel, um Blähungen möglichst gar keine Chance zu geben. Kümmel kann aber auch gegen Magenkrämpfe und Übelkeit helfen. Die Wirkung beruht auch hier auf ätherischen Ölen, insbesondere Carvon und Limonen, die entzündungshemmende und krampflösende Eigenschaften besitzen. Indem Kümmel die Produktion von Magensaft und Enzymen anregt und die Beweglichkeit des Magen-Darm-Trakts erhöht, ist er auch gut gegen Verdauungsprobleme.
Kamille beruhigt den Magen, das ist weit herum bekannt. Die entzündungshemmende und krampflösende Wirkung der bekannten Blüten ist auch ätherischen Ölen wie Bisabolol und Chamazulen zu verdanken. Kamille besitzt außerdem die Fähigkeit, den Schutz der Magenschleimhaut zu erhöhen. So kann sie helfen Magenverletzungen zu vermeiden. Als Tee bei Magenschmerzen, Sodbrennen oder Übelkeit ist Kamille (fast) unschlagbar.
Nimm dir Zeit zum Essen: Das hat gleich zweierlei Vorteile für deinen Magen. Erstens reduzierst du dein Stresslevel, wenn du zum Essen eine Pause einlegst und in Ruhe genießt. Zweitens kannst du deinem Magen das Leben wesentlich leichter machen, wenn du dein Essen ausgiebig kaust. Dadurch kommen nicht nur kleinere, leichter verdaubare Nahrungsstücke im Magen an, der Kauprozess regt auch die Produktion von Speichel und Magensäure an. So kann die Verdauung leichter vonstattengehen und du fühlst dich nach dem Essen nicht so voll.
Trinke ausreichend:Ohne genügend Wasser, hat es dein Magen schwer, richtig zu arbeiten. Wenn die Nahrung in den Magen gelangt, wird sie von der Magensäure zersetzt. Flüssigkeit verdünnt die Magensäure und unterstützt so den Verdauungsvorgang. Außerdem beugst du auf diese Weise Sodbrennen vor, das bei Dehydrierung häufiger auftritt. Achte darauf, nicht direkt zum Essen sondern eine halbe Stunde vor bzw. nach dem Essen zu trinken.
Achte darauf, was du deinem Magen zumutest:Natürlich haben wir alle unsere Essgewohnheiten, die zu ändern, nicht so ohne weiteres geht. Trotzdem macht es natürlich einen Unterschied für deinen Magen und damit dein Wohlbefinden, womit das Verdauungsorgan zu kämpfen hat. Grundsätzlich ist eine gesunde Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen und gesunden Fetten hilfreich. Wenn du deinen Magen entlasten willst, verzichte besser auf fettige, frittierte und stark gewürzte Speisen, denn die können deinen Magen belasten.
Titelfoto:unsplash/Polina ZimmermannWissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.