Pia Seidel
Hintergrund

«Briket»: Ein Möbelstück voller Überraschungen

Pia Seidel
4.3.2025

Der Hocker «Briket» begeistert mit seiner cleveren Kombination aus Design und Nachhaltigkeit. Doch aus welchen ungewöhnlichen Materialien besteht er? Rate mit und finde heraus, was hinter diesem Möbelstück steckt.

Immer mehr Designerinnen und Designer widmen sich der Materialforschung und setzen auf kreative Recycling- und Upcycling-Ansätze. Der «Briket»-Hocker von Renaud Defrancesco ist ein Paradebeispiel dafür, wie vermeintliche Abfälle zu etwas Neuem und Nützlichem werden können. Aber was genau wird hier recycelt?

Los geht's

Das gesuchte Materialpaar besteht aus einem alltäglichen Küchenprodukt und einem häufig anfallenden Industrieabfall. Der eine Bestandteil ist ein Grundnahrungsmittel, das in vielen Haushalten regelmässig auf den Tisch kommt und für seine Vielseitigkeit geschätzt wird. Der andere ist ein Nebenprodukt der Holzverarbeitung, das oft als Abfall angesehen wird, aber tatsächlich viele Anwendungsmöglichkeiten bietet. Gemeinsam bilden sie ein stabiles, biologisch abbaubares Material, das sich lokal beschaffen lässt.

Welche Material-Kombi und innovative Idee steckt hinter Briket?
Welche Material-Kombi und innovative Idee steckt hinter Briket?
Quelle: Pia Seidel

Rätsel

Welche beiden Materialien wurden für den Briket-Hocker kombiniert? Sind es:

Auflösung

Der «Briket» ist ein modularer Hocker, inspiriert von Holzpellets, die zum Heizen genutzt werden. Die Beine können einzeln abgenommen und als Brennmaterial genutzt werden, falls der Hocker irgendwann nicht mehr benötigt wird. Defrancesco demonstriert damit, wie easy es ist, Holzabfälle sinnvoll zu recyceln.

Der Clou: Bei der Herstellung werden Holzreste mit Kartoffeln (!) gepresst. Die Kartoffeln fungieren als natürlicher Klebstoff und verleihen dem Material Robustheit, sodass man problemlos darauf sitzen kann – ganz ohne chemische Zusätze. «Mit unserem Rezept und der richtigen Trocknungszeit schimmelt der Hocker nicht», sagt Defrancesco.

Die Ausstellung im House of Switzerland, organisiert von ProHelvetia, hat gezeigt, wie wichtig Holz in der modernen Welt ist.
Die Ausstellung im House of Switzerland, organisiert von ProHelvetia, hat gezeigt, wie wichtig Holz in der modernen Welt ist.
Quelle: Pia Seidel
Renaud Defrancesco möchte nachhaltige Lösungen zur Herstellung von Objekten aufzeigen.
Renaud Defrancesco möchte nachhaltige Lösungen zur Herstellung von Objekten aufzeigen.
Quelle: Pia Seidel
Briket soll ein Eye-Opener dafür sein, wie Ressourcen clever genutzt werden können.
Briket soll ein Eye-Opener dafür sein, wie Ressourcen clever genutzt werden können.
Quelle: Pia Seidel

Der Designer erklärt, dass der Hocker direkt dort produziert werden könnte, wo viel Holzabfall anfällt, etwa in Sägewerken oder Tischlereien. «Eine Studie zeigt, dass in der Schweiz besonders viele Kartoffeln weggeworfen werden, bevor sie den Supermarkt erreichen, weil sie nicht schön oder nicht der Norm entsprechen. 'Briket' nutzt diese Abfallkartoffeln.»

Kartoffeln werden bei der Herstellung von Briket als Bindemittel verwendet
Kartoffeln werden bei der Herstellung von Briket als Bindemittel verwendet
Quelle: Pia Seidel
Sägespäne sind der Hauptbestandteil des Hockers.
Sägespäne sind der Hauptbestandteil des Hockers.
Quelle: Pia Seidel

Der «Briket»-Hocker, erstmals vorgestellt auf dem «Salone del Mobile» in Mailand, ist eine der neuesten Entdeckungen in Sachen Nachhaltigkeit und Design. Präsentiert von der Genfer Galerie NOV bei ihrer Ausstellung «Out of the Woodworks», zeigt das Möbelstück, wie Holzabfälle smart wiederverwertet werden können.

Titelbild: Pia Seidel

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