Das sind die verrücktesten Gadgets vom Mobile World Congress
Farbwechsel-Rückseite, Powerstation mit Beamer oder eine Holobox: Auf der Techmesse zeigen die Hersteller nicht nur Gadgets für den Alltag, sondern auch kuriose Prototypen und innovative Verrücktheiten.
Warum nicht oder doch eher warum bloss? Bei manchen Gadgets, die auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona gezeigt werden, weiss ich nicht, was die richtige Frage ist. Hier eine Auswahl an Prototypen und Innovationen, bei denen Genie und Wahnsinn nahe beieinander liegen.
Ein Smartphones mit Farbwechsel-Rückseite
Noch ist der Screen von Infinix nur ein Prototyp – doch das Konzept hat mich begeistert. Denn das Display wird nicht vorne aufs Smartphone gebaut, sondern hinten drauf. Dort zeigt es Farbwechsel und bunte Muster – die schönste Rückseite eines Smartphones, die ich seit langem gesehen habe.
Das Start-up aus China setzt dabei auf E-Ink-Technik, die du aus E-Book-Readern kennst. Sprich: Nur wenn die Pixel ihre Farbe wechseln müssen, brauchen sie Strom – im statischen Betrieb nicht. Du kannst dir blinkende Muster anzeigen lassen oder auch einfach nur die Farbe der Rückseite wechseln.
Das Panel für die Rückseite ist übrigens gar nicht so viel dicker als das sonst verbaute Glas. Wie stabil es im Vergleich ist, bleibt unklar.
Echte Tastatur fürs iPhone
Auf der CES feierte die Hardware-Tastatur für das iPhone Premiere, pünktlich für die europäische Messe hat Hersteller Clicks auch eine Version mit Qwertz-Tastatur für Deutschsprachige und eine Azerty-Tastatur für Französischsprachige angekündigt. Für rund 150 Franken gibt es ein Case mit physischer Tastatur, das genau das iPhone-Keyboard abbildet und auch alle Shortcuts aus der Apple-Welt übernimmt.
Blackberry-Nostalgiker werden sich an alte Zeiten erinnert fühlen, aber auch wer seit Jahren nicht mehr auf einer echten Handy-Tastatur getippt hat, wird schnell wieder drin sein. Und das Schreibgefühl ist schon sehr cool, wie ich nach dem kurzen Test auf dem MWC finde.
Die Tastatur gibt es fürs iPhone 14 Pro, die Versionen fürs 15 Pro und 15 Pro Max kommen in den nächsten Wochen, auch das 14 Pro Max soll ein Clicks-Case erhalten. Bislang gibt es Clicks nur direkt beim Unternehmen aus England. Einer der Gründer hat mir aber verraten, dass derzeit Vertriebspartner in Europa gesucht werden.
Powerstation mit Beamer oder mit 5G-Router
Der französische Hersteller Watts zeigt auf der Techmesse zwei Powerstations mit unterschiedlichen Extras. Im Power Station Projector steckt neben einem Akku mit 650 Wh ein Beamer drin. Zu den technischen Details des Beamers verrät Watts noch nichts – es ist erst ein Prototyp. Zum Lieferumgang sollen zwei Mikrofone für Karaoke-Funktionen gehören.
Die Batterie ermöglicht Laden über USB-C mit maximal 100 Watt, es gibt auch ein Ladepad für 15 Watt drahtloses Laden. Und natürlich normale Steckdosen, um Geräte von der Kühlbox bis zur Playstation anzuschliessen. Maximal 1400 Watt Leistung sind möglich. Das würde sogar für Herdplatten oder einen Wasserkocher ausreichen.
Das gilt auch für die Power Station 5G, die mit einer 1152 Wh grossen Batterie ausgestattet ist. Hier sind maximal 2500 Watt Leistung möglich. Als Extra hat diese Powerstation ein 5G-Modem integriert. Einfach SIM-Karte einlegen, schon hast du dein eigenes WLAN über Mobilfunk.
Hologramm statt Videotelefonie
Das Start-up Holoconnects aus Hololand – ich meine natürlich Holland – hat einem Mitarbeiter die Anreise an die Messe nach Barcelona erspart. Er steht nämlich im Büro in Culemborg vor einer Kamera – nur sein Hologramm ist in Barcelona am MWC zu sehen.
Und zwar in einer lebensgrossen Box auf einem 86 Zoll grossen Screen. Es wirkt allerdings eher so, als wäre der Mitarbeiter in der Kiste eingesperrt und würde durch eine Scheibe herausschauen. Die rund zwei Meter hohe Holobox ist transportabel und braucht nur Strom und Internet. Lautsprecher, Mikrofon und Kamera sind eingebaut.
Die Technik kommt bereits zum Einsatz, beispielsweise für Werbung am Flughafen: Statt das neuste BWM-Modell dort physisch auszustellen, bekommen die Passanten das Hologramm des Autos in einer riesigen Box gezeigt. In 30 Best-Western-Hotels in Skandinavien ersetzt die Holobox die Rezeption komplett – als Ergänzung zu den digitalen Terminals für den Check-In. Das International Training Center (ITC) nutzt die Hologramme für Weiterbildungen, um Flugreisen einzusparen.
Ein Bildschirm, der sich ans Handgelenk schmiegt
Biegbare Displays sind nichts Neues. In Klapptelefonen werden sie beispielsweise in der Mitte einmal gefaltet. Das Z Flex Display von Motorola lässt sich aber nicht nur in einem Bereich biegen, sondern überall. Und auch die Technik dahinter wurde in kleine Bereiche aufgeteilt, so dass sich das gesamte Smartphones biegen lässt. Ein Scharnier braucht es darum nicht.
Du kannst den Prototypen beispielsweise ums Handgelenk legen. Oder so klappen, dass ein Teil des Bildschirms als Standfuss dient. Laut dem Hersteller ist es erstmals gelungen, einen Screen in dieser Grösse mit einer Auflösung von 2160 auf 1080 Pixel auf diese Art verformbar zu machen.
Der Z Flex Display ist übrigens nicht der einzige aufsehenerregende Bildschirm. Auch der durchsichtige Notebook-Screen von Lenovo ist ein Hingucker. Kollege Jan hat ihn sich genauer angeschaut.
Genie oder Wahnsinn? Welches Gadget gefällt dir besonders gut, welches könntest du dir sogar für den Alltag vorstellen? Schreib es in die Kommentare.
Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.