Drei günstige Screenbars: Welche ist die beste?
Perfektes Licht für den Schreibtisch gibts auch schon für wenig Geld. Ich vergleiche drei Screenbars von Baseus, Hansa und Xiaomi für 35 bis 55 Franken oder Euro.
Wer meine Texte liest, weiss: Screenbars gehören zu meinen Lieblingsgadgets. Mein erster Artikel hier war ein Review zu einer Screenbar. Offensichtlich teilt ihr meine Begeisterung, so oft wurde dieser gelesen. Seither gilt für mich «immer her mit den Screenbars» – im aktuellen Fall drei günstige Modelle.
Zu den Fakten: Eine Screenbar steckst du auf deinen Computerbildschirm. Von dort beleuchtet sie den Schreibtisch. Ich habe den Test in die fünf Unterpunkte «Preis», «Ausstattung», «Installation und Bedienung», «Helligkeit und Lichttemperatur» und «Farbwiedergabe» unterteilt. Zu holen gibt es pro Kategorie maximal drei Glühbirnen (💡) und am Schluss wird abgerechnet.
Preis: Keine ist teurer als 55 Franken oder Euro
Baseus i-Wok Screenbar: Ist mit 35 Franken oder Euro zum Testzeitpunkt das günstigste der drei Produkte. 💡💡💡
Hansa Flash: Kostet 45 Franken oder Euro zum Testzeitpunkt und liegt damit preislich in der Mitte. 💡💡
Xiaomi Light Bar: Ist mit 53 Franken oder Euro zum Testzeitpunkt zwar nicht wirklich teuer, kostet aber doch 20 Franken mehr als das günstigste Modell. 💡
Ausstattung: Nur eine bietet mehr als das Nötigste
Baseus i-Wok Screenbar: Auf der Verpackung ist alles auf Chinesisch und Englisch angeschrieben. Auch in der Bedienungsanleitung sind nur diese zwei Sprachen zu finden. Zwar liefert Baseus ein 1,5 Meter langes USB-C auf USB-A-Kabel mit, ein Charger fehlt aber. Verzichten musst du ebenfalls auf eine Fernbedienung und spezielle Sensoren. Mit drei Knöpfen vorne an der Lampe bedienst du alles. 💡
Hansa Flash: Hansa liefert eine Anleitung in acht Sprachen, darunter auch Deutsch, Italienisch und Französisch. Aber auf einen Charger, eine Fernbedienung oder Sensoren musst du auch hier verzichten. Das Kabel ist ebenfalls 1,5 Meter lang. Die Bedienung erfolgt über zwei Knöpfe jeweils links und rechts an der Aussenseite der Lampe. Ein Knopf ist dabei für die Bedienung der Zusatzfunktion reserviert: Die Flash Screenbar hat nämlich zwei zusätzliche Lichter, die schräg nach hinten oben zielen und so beispielsweise dein Lieblingsposter an der Wand hinter dem Schreibtisch beleuchten. Dafür gibt's einen Bonuspunkt. 💡💡💡
Xiaomi Light Bar: Das Modell von Xiaomi hat als einziges im Vergleich eine Fernbedienung. Du musst das Licht also nicht an der Screenbar selber einschalten und regulieren, sondern kannst das bequem auf dem Bürotisch machen. Was fehlt, sind die passenden AAA-Batterien für die Fernbedienung. Wie bei der Konkurrenz fehlt auch hier ein Charger. Das mitgelieferte USB-C-Kabel ist übrigens mit 1,2 Meter kürzer als bei Baseus und Hansa. Die Bedienungsanleitung in 15 Sprachen deckt alle Bedürfnisse ab. 💡💡💡
Installation und Bedienung: Knöpfe als Knackpunkt
Baseus i-Wok Screenbar: Die Installation der Screenbar ist selbsterklärend – zum Glück für alle, die weder Englisch noch Chinesisch verstehen. Kabel einstecken, Lampe auf den Monitor klemmen – schon ist sie einsatzbereit. Das Baseus-Modell wirkt hochwertig. Allerdings sind Halterung und Lampe fix verbunden, du musst also das ganze Konstrukt justieren, bis die Screenbar ideal sitzt. Bei meinem rund zwei Zentimeter dicken LG-Bildschirm ist die Lampe dann leicht schräg eingeklemmt, damit sie schön der Display-Fläche entlang nach unten scheint und mich nicht blendet. Ganz stabil ist das nicht, aber es geht gut, solange ich den Bildschirm nicht bewege. Die Knöpfe haben leider einen merkwürdigen Druckpunkt und reagieren nicht immer so, wie ich das gerne hätte. 💡
Hansa Flash: Was sofort auffällt im Vergleich zum Modell von Baseus: Halterung und Lampe sind separat. Ich klicke die Screenbar mit den LEDs in die Halterung ein. Der grosse Vorteil: Ich kann die Lampe in der Halterung leicht nach vorne und hinten drehen, was für die Feinjustierung des Lichtes perfekt ist. So sitzt die Hansa Flash stabil auf dem Monitor und lässt sich über die Touch-Knöpfe auch gut bedienen. Leider ist die Halterung, speziell der Arm, der die Lampe trägt, aus billigem Hartplastik. Übrigens: Die Bedienung ist trotz eines einzigen Knopfes erstaunlich eingängig, sobald ich mir eingeprägt habe, dass ich per Doppelklick die Lampe direkt ausschalten und mit langem Drücken die Helligkeit verstellen kann. 💡💡
Xiaomi Light Bar: Auch bei Xiaomi sind Halterung und Screenbar separat. Die zwei Teile docken sich magnetisch an – das ist sehr elegant gelöst. Die Light Bar ist insgesamt das hochwertigste der drei Testgeräte. Weil die Fernbedienung ab Werk mit der Screenbar gekoppelt ist, kann ich gleich loslegen. Mit einem Klick auf den grossen Drehknopf schalte ich das Licht ein, durch Drehen reguliere ich die Helligkeit. Alles sehr einfach zu bedienen und stimmig. Die Halterung der Xiaomi klemmt den Bildschirm übrigens kaum ein, sie wird vom Gewicht an Ort und Stelle gehalten. Das ist stabil, selbst wenn ich am Bildschirm rüttele. Falls ich aber aus Versehen direkt an die Screenbar komme, löst sich die magnetische Halterung im Vergleich deutlich leichter. 💡💡💡
Helligkeit: Die teuerste ist nicht die hellste Lampe
Gefühlt gibt es kaum Unterschiede zwischen den drei Lightbars. Sie sind hell genug und bieten gutes Leselicht auf dem Schreibtisch. Wie bei solchen Lampen üblich, habe ich vor allem direkt vor dem Bildschirm eine gute Beleuchtung. Also dort auf dem Schreibtisch, wo die Tastatur steht und allfällige Dokumente liegen.
Das Büro rundherum wird kaum beleuchtet. Das Licht blendet nicht und spiegelt sich auch nicht im Screen. Für mich ist das die perfekte Arbeitsatmosphäre.
Aber sind die drei Modelle wirklich gleich hell? Ich habe mit einem Lichtmessgerät an verschiedenen Punkten auf dem Schreibtisch Daten erhoben.
Dabei zeigen sich durchaus Unterschiede: Die Lampe von Hansa erzeugt das hellste Licht am Messpunkt bei der Tastatur mit 534 Lux. Xiaomi kommt auf 432 Lux, Baseus auf 345 Lux. Alle drei kann ich etwa gleich stark dimmen. Ich messe 44 bis 46 Lux am gleichen Messpunkt bei minimaler Lichtstärke.
Alle drei Modelle lassen sich stufenlos dimmen, das ist vorbildlich. Die Xiaomi Light Bar bekommt trotzdem noch einen Extrapunkt. Denn bei der Messung an verschiedenen Punkten auf dem Schreibtisch zeigt sich: Sie erreicht auf einer grösseren Fläche helles Licht als die zwei Konkurrenten.
Baseus i-Wok Screenbar: 💡
Hansa Flash: 💡💡💡
Xiaomi Light Bar: 💡💡💡
Temperatur, Farbwiedergabe und Flimmern: Keine der Lampen flackert
Sehr erfreulich: Mein Messgerät hat einen speziellen Modus, um für die Augen anstrengendes Flackern festzustellen. Alle drei Testgeräte befinden sich im grünen Bereich und sind unbedenklich. Mehr noch: Ist nur das Display eingeschaltet, ist das Flimmern stärker messbar als mit zusätzlichem Screenbar-Licht. Für die Augen ist es also angenehmer und weniger belastend, wenn du das Licht immer eingeschaltet hast.
Bei allen drei Konkurrenten kannst du die Temperatur des Lichtes verändern: von Warmweiss bis Kaltweiss. Die Messung zeigt klar: Die Xiaomi Light Bar deckt dabei das grösste Spektrum ab. Zusätzlich kann ich nur bei diesem Modell stufenlos zwischen warmem und kaltem Licht wechseln.
Bei Hansa Flash und der Baseus i-Wok Screenbar habe ich nur drei Einstellungsmöglichkeiten: warmes Licht, kaltes Licht oder beide LEDs eingeschaltet. Stufenloses Regeln ist nicht möglich.
Zu guter Letzt habe ich noch den Colour Rendering Index (CRI) gemessen. Er gibt an, wie natürlich die Farben wirken, wenn sie von einem Leuchtmittel bestrahlt werden. Es gibt also Beispielsweise keinen Gelbstich. Ein CRI-Wert von 100 bedeutet eine naturgetreue Wiedergabe der Farben, ein CRI von über 90 wird als sehr guter, über 80 als guter Wert betrachtet.
Die Screenbar von Hansa schwingt da obenaus, gefolgt von jener von Xiaomi. Aber auch die Baseus-Leute erreicht noch einen guten CRI-Wert.
Kommen wir zur Punkteverteilung:
Baseus i-Wok Screenbar: Bei der Farbtemperatur und dem Colour Rendering Index jeweils der schlechteste Wert – ohne massiv abzufallen. 💡
Hansa Flash: Insgesamt eine sehr gute Leistung bei CRI und Temperatur. 💡💡💡
Xiaomi Light Bar: Gleich gut wie die Hansa. 💡💡💡
Fazit: Klare Empfehlung trotz Punktegleichheit
Zähle ich die Punkte zusammen, ist eines klar. Das günstigste der drei Modelle verliert den Vergleich. Die Baseus i-Wok Screenbar ist zwar an sich kein schlechtes Produkt, aber die Konkurrenz ist in jedem Bereich besser. Die 10 bis 20 Franken zu sparen, lohnt sich meiner Meinung nach nicht.
Die Hansa Flash und Xiaomi Light Bar liegen punktgleich auf dem ersten Platz. Trotzdem wäre für mich nach dem Test die Entscheidung klar. Ich würde die rund 10 Franken Aufpreis investieren und mir die Screenbar von Xiaomi kaufen.
Der wichtigste Grund dafür ist die Fernbedienung. Ich schalte die Screenbar täglich mehrmals ein und wieder aus und reguliere zwischendurch auch mal die Helligkeit. Kann ich das auf dem Tisch mit einer Fernbedienung machen, ist das viel komfortabler als mit Knöpfen an der Screenbar. Hier ist das Modell von Xiaomi klar im Vorteil gegenüber den zwei anderen Modellen. Hinzu kommt, dass immer die Gefahr besteht, dass ich beim Hantieren direkt an der Screenbar etwas verstelle: die Neigung des Lichtes etwa oder den gesamten Monitor.
Die Xiaomi Screenbar überzeugt mich aber rundum. Hochpreisige Modelle sind teilweise etwas heller und haben Sensoren, welche die Helligkeit automatisch dem Umgebungslicht anpassen. Ein Luxus, den ich nicht unbedingt brauche. Für einen Preis von etwas über 50 Franken oder Euro bekomme ich eine gute Leuchte, die alle meine Lichtbedürfnisse im Homeoffice erfüllt.
Welche Screenbars soll ich als nächstes testen? Es gibt noch einige im Sortiment und ich lasse mich und meinen Schreibtisch gerne weiter erleuchten. Hinterlasse einen Kommentar und Screenbar-Dschinn Keller erfüllt dir deinen Wunsch.
Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.