Hintergrund

Drohne die Siebte – Die Drohne fliegt, aber Abstürze gehören dazu

Manuel Wenk
14.7.2020

Vier Wochen nach dem Jungfernflug mit meiner Drohne surrt sie noch immer wie ein Kätzchen. Crashes gibt’s andauernd, fügen dem stabilen Fluggerät aber erstaunlich wenig Schaden zu. Viel mehr Angst machen mir hohe Wiesen.

Mittlerweile fliege ich meine Racing-Drohne sicher durch die Luft – behaupte zumindest ich. Trotzdem landet sie immer wieder irgendwo auf der Wiese.

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Seit meinem letzten Artikel habe ich einige Flüge hinter mir und einiges an Lehrgeld bezahlt. Bei einem meiner ersten Flüge ohne professionelle Begleitung wollte ich die Drohne so schnell als möglich in den Himmel schiessen lassen. Der ESC – Electronic Speed Controller oder Deutsch: Drehzahlregler – hatten daran nicht sonderlich Freude und die Drohne stürzte sofort wieder mit voller Wucht zu Boden. Der ESC konnte die benötigte Leistung nicht liefern, was in einem Totalabsturz endete.

Verbesserungen hier, Verbesserungen dort, Gras überall

Mit Campingstuhl und Rucksack bewaffnet gehe ich jeweils zusammen mit einem Freund auf ein Feld. Spazierende, velofahrende oder wandernde Mitmenschen fragen sich bestimmt, was zwei Typen mitten auf einem Feld mit zwei Campingstühlen suchen. Suchen tun wir im Normalfall nichts. Ausser, die Drohne stürzt ins hohe Gras. Dann heisst es suchen, suchen, suchen.

Auf Empfehlung von Till, der mir beim Bauen der Drohne geholfen hat, baue ich einen Buzzer ein. Dieser ist etwa so gross wie ein 10 Räppler, wiegt 2 Gramm und ist mit rund 90 dB in etwa so laut wie ein Lastwagen. Ich löte ihn an den Flugkontroller und programmiere Betaflight so, dass der Buzzer lautstark zu piepsen beginnt, sobald ich einen Hebel an der Fernbedienung umlege. Den Buzzer möchte ich nicht mehr missen. Langes Suchen nach einem Crash ist damit Geschichte. Ausser, die Batterie löst sich bei einem heftigen Absturz. Dann nützt auch der lauteste Buzzer nichts mehr und ich muss die Drohne mühsam suchen. Um Tipps, damit das nicht mehr passiert, bin ich dankbar.

Der wunderschöne 3D-Druck von Kevin für die Antennen musste behelfsmässigem Tape weichen. Die Abstürze haben immer wieder dazu geführt, dass sich die Antennen an der Air-Unit lösen. Danach musste ich die Drohne jeweils mühsam aufschrauben, um die Antennen zurück zu stecken. Ohne die sperrige 3D-Halterung geht das einfacher.

Einfacherer Zugang ohne 3D-gedruckte Antennenhalterung
Einfacherer Zugang ohne 3D-gedruckte Antennenhalterung

Meine Drohne ist nicht nur ein tolles Flugobjekt, sondern auch ein klasse Rasenmäher. Nach jedem Absturz verfängt sich etwas Gras im Gehäuse. Ob und wie ich das wieder raus kriege, weiss ich nicht. Solange sie fliegt, bin ich zufrieden.

Mein Lieblingsplatz

Ich habe schon einige Orte zum Fliegen ausprobiert. Mein Favorit ist ein grosses Feld mit Hindernissen in einem Dreieck angeordnet. Wunderschön gelegen mit toller Aussicht auf den Sihlsee. Dort übe ich präzise zwischen Bäumen hindurch zu fliegen. Es hat genügend Platz, um Manöver wie Loopings, Power Lops und so weiter zu üben.

An der nötigen Präzision beim Fliegen und den Tricks mangelt es mir manchmal. Und dann auch wieder nicht. Wenn ich die berühmte «Nadel im Heuhaufen» – in Form eines Holzpfostens – auf dem Feld finde, dann nenne ich das Präzision. Ein zweites Mal würde ich diesen Pfosten bestimmt nicht treffen. Nach dieser sehr unsanften Landung habe ich das Schlimmste befürchtet. Passiert ist nichts – bis auf eine Delle am Akku. Ich bin erstaunt, was die Drohne alles mitmacht. Meine Stürze waren alles andere als sanft.

Der Augenblick vor dem Einschlag (Für Bewegtbild einfach das Video oben schauen)
Der Augenblick vor dem Einschlag (Für Bewegtbild einfach das Video oben schauen)

Propeller sind bei meinen Stürzen keine mehr kaputt gegangen. Bei meinem ersten Flug mit Till habe ich zehn Stück geschrottet. Mein günstiges Megapack lohnt sich definitiv nicht. Die HQProps, die ich jetzt dran habe, kann ich empfehlen.

Nach 30 Minuten Flugspass ist Schluss

Bei Consumer-Drohnen wie der neuen DJI Mavic Air 2 halten die Akkus die Drohne für rund 30 Minuten in der Luft. Gleich lange fliege ich mit meinen sechs Akkus. Mit einer Batterie ist nach bereits zwei bis drei Minuten Schluss. Kein Wunder, bei den Geschwindigkeiten und der Power, die in den Motoren steckt. Meine Übungssessions fallen ziemlich kurz aus. Akku leer, neuen Akku einschieben und nach drei Minuten wiederholt sich das Spiel. Trotzdem ist es jedes Mal ein unglaubliches Gefühl, die Brille aufzusetzen und die Drohne durch die Lüfte schweben zu lassen.

Ich bleibe dran. Wenn auch du dran bleiben willst, dann folge meinem Autorenprofil.

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Als Multimedia-Produzent ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, Inhalte auf vielfältige Art und Weise aufzubereiten. In meiner Freizeit zieht es mich in die Berge, sei es zum Skifahren, Mountainbiken oder Wandern. Und natürlich habe ich meine Kamera immer griffbereit, genauso wie meine FPV-Drohne. 


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