Foto-Kurztipp: Bildaufteilung mit der Drittelregel
Ratgeber

Foto-Kurztipp: Bildaufteilung mit der Drittelregel

David Lee
18.2.2019

Eine simple, aber effektive Möglichkeit, die Bildgestaltung zu verbessern: Teile das Bild horizontal oder vertikal in Drittel auf. Oder du verwendest den Goldenen Schnitt.

Wer einfach ohne irgendwelche Überlegungen zur Bildgestaltung drauflos knipst, hat am Ende lauter Bilder, bei denen das Hauptsujet in der Mitte steht. Und das ist nicht besonders toll. Bilder mit strenger Symmetrie haben zwar auch ihren Reiz. Aber erstens sollte dies nicht das Einzige sein, was du drauf hast, und zweitens musst du das Sujet dann wirklich genau in der Mitte platzieren.

Die Drittelsaufteilung

Bei der Drittelregel wird das Bild in drei regelmässige horizontale und vertikale Teile geteilt. So entstehen neun Rechtecke. Bei manchen Kameras kannst du dieses Gitter schon bei der Aufnahme einblenden. Such im Menü nach einem Eintrag wie «Raster» oder «Gitternetzlinien».

So, wie ich das Bild aufgenommen habe, verläuft die Drittelslinie nicht beim Horizont, sondern ungefähr zwischen blauem Himmel und Wolken. Das wäre also auch eine mögliche Trennung. Finde ich hier sogar schöner.

Bei einem schnurgeraden Horizont ist es einfach, den exakten Ausschnitt zu bestimmen. Aber was ist mit grossen, unregelmässigen Motiven wie zum Beispiel einem Menschen?

Hauptmotiv gedankenlos in die Mitte gesetzt. Schande über mich.
Hauptmotiv gedankenlos in die Mitte gesetzt. Schande über mich.

Grosse Motive haben meist einen Punkt, an dem der Betrachter zuerst hinschaut. Beim einem Gesicht ist es zum Beispiel das nähere Auge. Diesen Punkt habe ich hier auf den Schnittpunkt zweier Drittelslinien gesetzt.

Wie das Beispiel zeigt, kannst du die Drittelsregel sehr gut nachträglich am Computer anwenden. In Photoshop und Konsorten lässt sich ein entsprechendes Gitter einblenden. Es ist allerdings von Vorteil, wenn die Bildaufteilung schon bei der Aufnahme so ungefähr stimmt. Im obigen Beispiel konnte ich das Auge nicht noch weiter nach unten setzen, weil oben zu wenig Bildrand vorhanden ist.

Goldener Schnitt

Am PC kannst du auch weitere Dinge ausprobieren und die Bildaufteilung perfektionieren. Zum Beispiel den Goldenen Schnitt. Diese Proportion empfinden Menschen als besonders harmonisch. So ungefähr erhältst du den Goldenen Schnitt: Vom Raster der Drittelsregel ausgehend kannst du die beiden mittleren Linien leicht in die Mitte rücken. Apropos: Photoshop kann das Raster des Goldenen Schnitts direkt einblenden.

Diese Bildaufteilung kommt der Aufteilung mit Dritteltrennung bei den Wolken sehr nahe. Vielleicht ist der Goldene Schnitt ja die psychologische Erklärung, wieso mir das besser gefällt.

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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