Fotograf testet Kinderkamera. Was kommt dabei raus?
Ich liebe Herausforderungen! Diese kam von Spielwaren-Redaktor Ramon Schneider. Er übergibt mir das Kindermultimedia-Dings «Kidizoom» von Vtech und will wissen, wie gut ich damit fotografieren kann. Nun ja, mach dir selber ein Bild.
Das Vtech Kidizoom ist viel mehr als nur ein Fotoapparat. Es hat einen Kopfhörer, Spiele, ein Malstudio und viele weitere Funktionen. Die interessieren mich jedoch wenig. Ich muss damit gute Fotos schiessen, um Ramon zu beeindrucken. Doch mit welcher Hardware habe ich es überhaupt zu tun?
Aussehen: Das Gerät ist pink. Es ist mit Gummierungen ausgestattet und wirkt dadurch robust.
Auflösung: Die Frontkamera hat fünf Megapixel und die Selfiekamera deren zwei.
Objektiv: Vorhanden.
Das pinke Ungeheuer kann trotz seines Namens nur digital zoomen. Es liegt seit ein paar Tagen bei mir auf dem Arbeitstisch. Von jedem zweiten Kollegen muss ich mir dumme Sprüche darüber anhören. Es wird Zeit, dass das Teil verschwindet. Also ab damit nach draussen und versuchen, so gut wie’s geht nicht damit gesehen zu werden. Mein Ziel: schöne Fotos produzieren.
Meine ersten Testfotos
Nach ein paar Schnappschüssen merke ich, dass mich diese Challenge Kopf und Kragen kosten könnte. Die Auflösung der Kamera ist für Kinder vielleicht akzeptabel. Meinen Ansprüchen genügt sie aber bei Weitem nicht. Mein früheres Smartphone anno 2014 lieferte wahrscheinlich sogar bessere Bilder. Mit Tiefenschärfe zu arbeiten, wird bei diesem Objektiv ein Ding der Unmöglichkeit. Auf dem Bildschirm des Kidizooms sehen die Bilder noch einigermassen okay aus. Auf einem grossen Monitor sieht man die fehlende Schärfe sowie die verwaschenen Farben jedoch auf den ersten Blick.
Umdenken ist angesagt
Ich muss einen Weg finden, wie ich Ramon trotz der schlechten Fotoqualität dieses Gerätes überzeugen kann. Mit Tiefenschärfe ist die Kidizoom auf Kriegsfuss. Das fällt also schon mal weg. Wie kann ich sonst Dramaturgie in die Bilder bringen? Ich entscheide mich für Schwarz-Weiss-Fotos. Die miese Farbewiedergabe ist dadurch eliminiert und ich kann mich auf Kontrast- und Helligkeitsnuancen konzentrieren.
Beim farbigen Foto siehst du recht gut, wie die Blautöne im Himmel verschmieren. Bei der Nachbearbeitung habe ich neben dem Schwarz-Weiss-Effekt noch den Kontrast erhöht, die Helligkeit angepasst und die Winkel begradigt.
Das Ergebnis
Das Konzept steht und das erste Bild von unserem Bürogebäude sieht okay aus. Jetzt gilt es ernst. Mein Plan: Eine Stunde raus, um Fotos zu schiessen und eine Stunde am PC für die Nachbearbeitung investieren. Viel mehr Zeit bleibt mir nicht. Ich muss ja noch die Produktbilder für unsere neue digitec-Kampagne schiessen. Zum Glück nicht mit der Kidizoom.
Hier kannst du die Fotos als Zip-Datei herunterladen.
Challenge bestanden?
Schwarz-Weiss war definitiv eine gute Idee. Die Bilder sehen um einiges besser aus als meine ersten Testfotos. Mal schauen, was Ramon dazu meint.
Als Fotograf, Mensch und Papa erzähle ich Geschichten so nahe am Leben wie möglich. Mit all ihren Ecken, Emotionen und Einzigartigkeiten.