Hintergrund

Fractal Design Era Modding: Mit neuem Fusssockel zu mehr Kühleffizienz?

Kevin Hofer
26.12.2020

Die Reviews zum Era sprechen eine deutliche Sprache: Mutiges, gelungenes Design trifft auf mangelhaften Airflow. Statt ein weiteres Review mit demselben Fazit zu schreiben, versuche ich den Airflow des Fractal-Design-Gehäuses zu verbessern.

Es war Liebe auf den ersten Blick. Das Era hat es mir dieses Frühjahr angetan. Schlichtes, aber doch mutiges Design im Kleinformat. Vor allem das Holz-Top ist der Hingucker. Darin verbaue ich meinen nächsten PC, habe ich mir gedacht. Schnell wurde mir jedoch klar, dass das Gehäuse meinen Ansprüchen an den Airflow nicht gerecht wird. Kann ich das verbessern?

Auf dem Holzweg

Auf meiner Suche nach besserem Airflow werde ich beim Fusssockel fündig. Das Era ist grösstenteils aus Aluminium gefertigt. Der Sockel jedoch ist aus Kunststoff. Glücklicherweise lässt er sich entfernen. Perfekt, denn so kann ich ihn ersetzten und zwar mit einem hölzernen. So nehme ich das Holzthema vom Top auf.

Ich schneide und fräse einen neuen Fusssockel, in dem ich zwei 120-Millimeter-Lüfter platzieren kann. Diese befördern von unten frische Luft ins Gehäuse. An den neuen Sockel schraube ich noch 18 Millimeter hohe Füsse. Somit ist das Era etwas höher als ursprünglich, dafür können die Lüfter ordentlich frische Luft ins Gehäuse pusten. Wie ich das gemacht habe und weitere Überlegungen von mir siehst du oben im Video.

Das bringt mein Mod

Was bringt mein Mod? Um dir das zu zeigen, lasse ich die Stresstests HeavyLoad für die CPU und FurMark für die GPU während 20 Minuten laufen und zeichne dabei mit HWInfo64 die Temperaturen der Komponenten auf. Zum besseren Vergleich mache ich den Test auch mit originalem Sockel und verschiedenen Lüfterkombinationen.

Lautstärke Idle: 37 dB; Lautstärke unter Last: 52 dB; Zimmertemperatur: 20,8° Celsius
Lautstärke Idle: 37 dB; Lautstärke unter Last: 52 dB; Zimmertemperatur: 20,8° Celsius
Lautstärke Idle: 36 dB; Lautstärke unter Last: 49 dB; Zimmertemperatur: 21,4° Celsius
Lautstärke Idle: 36 dB; Lautstärke unter Last: 49 dB; Zimmertemperatur: 21,4° Celsius
Lautstärke Idle: 35 dB; Lautstärke unter Last: 45,5 dB; Zimmertemperatur: 21,5° Celsius
Lautstärke Idle: 35 dB; Lautstärke unter Last: 45,5 dB; Zimmertemperatur: 21,5° Celsius
Lautstärke Idle: 38 dB; Lautstärke unter Last: 48 dB; Zimmertemperatur: 21,9° Celsius
Lautstärke Idle: 38 dB; Lautstärke unter Last: 48 dB; Zimmertemperatur: 21,9° Celsius

Die verbauten Komponenten:

ASUS ROG Strix X570-I Gaming (AM4, AMD X570, Mini ITX)
Mainboard

ASUS ROG Strix X570-I Gaming

AM4, AMD X570, Mini ITX

AMD Ryzen 5 3600XT (AM4, 3.80 GHz, 6 -Core)
Prozessor

AMD Ryzen 5 3600XT

AM4, 3.80 GHz, 6 -Core

HyperX Fury RGB (2 x 8GB, 3200 MHz, DDR4-RAM, DIMM)
RAM

HyperX Fury RGB

2 x 8GB, 3200 MHz, DDR4-RAM, DIMM

Crucial P5 (500 GB, M.2 2280)
SSD

Crucial P5

500 GB, M.2 2280

Wie zu erwarten bedeuten mehr Lüfter tiefere Temperaturen. Erstaunlicherweise ist die CPU-Temperatur bei meinem Mod jedoch höher als bei der Stock-Konfiguration mit zwei Exhaust-Lüftern. Ich erkläre mir das dadurch, dass die Lüfter unten die heisse Luft der GPU nach oben transportieren. Der CPU-Lüfter wird deshalb mit wärmerer Luft versorgt und kann nicht so effizient kühlen.

Noctua-Lüfter auf Eiche sehen toll aus: Der neue Sockel
Noctua-Lüfter auf Eiche sehen toll aus: Der neue Sockel

Was jetzt?

Obwohl die CPU mit Mod etwas wärmer als ohne läuft, werte ich meinen Versuch als Erfolg. Die durchschnittliche Gehäusetemperatur ist im Vergleich zur Konfiguration mit zwei Exhaust-Lüftern zurückgegangen.

Ich bin noch nicht fertig mit dem Era. Das Gehäuse will ich noch mehr verbessern und CPU sowie GPU mit Wasser kühlen. Mir ist aufgefallen, dass unter einer GPU mit Wasserblock ein sehr dünner 240-Millimeter-Radiator Platz haben sollte. Diesen könnte ich dann mit den Lüftern im Fusssockel kühlen. Ich weiss: Da die Lüfter so nicht direkt am Radiator befestigt sind, verliere ich etwas an Kühleffizienz. Bei einem 20 Millimeter dicken Radiator sollte das jedoch eine eher untergeordnete Rolle spielen.

Beim Top würde ich dann nochmal einen 240-Millimeter-Radiator platzieren, dort ist Platz dafür vorgesehen. Total sind das dann also 480-Millimeter. Und vielleicht bastle ich noch ein neues Top mit Holzakzenten. Mal schauen, ob’s klappt. Willst du das nicht verpassen, dann klicke auf den «Autor folgen»-Button.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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