Wasserkühlen im Meshlicious ist eine wahre Freude
Hintergrund

Wasserkühlen im Meshlicious ist eine wahre Freude

Kevin Hofer
6.8.2021

Kürzlich habe ich das Mini-ITX-Gehäuse Meshlicious von Ssupd getestet. Mein Fazit: Eines der besten Mini-ITX-Gehäuse, das ich jemals in den Händen hatte. Nun teste ich das Teil mit Wasserkühlung.

Reicht ein 280-Millimeter-Radiator, um ein komplettes System mit Wasser zu kühlen? Das war mir immer zu wenig – bis jetzt. Denn das Mini-ITX-Gehäuse Meshlicious von Ssupd erreicht im Test mit lediglich einem 280er Radiator hervorragende Temperaturwerte. Die Faustregel, pro wassergekühlte Komponente mindestens einen 120-Millimeter-Radiator einzusetzen, bestätigt das Teil. Und es kühlt mein System mit Ryzen 9 5950X und Radeon RX 6800 XT hervorragend – auch wenn es dank Industrie-Nocuta-Lüftern Flughafen-Ambiente inklusive gibt.

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    von Kevin Hofer

So schlägt sich das Meshlicious

Gehäuse teste ich immer nach derselben Methode. Ich lasse die Stresstests von AIDA64 für die CPU und FurMark für die GPU während 20 Minuten laufen. Die Temperaturen der Komponenten zeichne ich währenddessen mit HWInfo64 auf. Mit dem AIDA64-Stresstest bringe ich nicht nur die CPU ans Leistungslimit, sondern auch SSD, RAM und Cache. Die Lüftersteuerung lasse ich im BIOS auf Standard. Auch sonst lasse ich alles unangetastet im BIOS, ausser, dass ich XMP-Unterstützung aktiviere.

Folgende Komponenten sind im Testsystem verbaut:

Gigabyte X570 I Aorus Pro WIFI (AM4, AMD X570, Mini ITX)
Mainboard

Gigabyte X570 I Aorus Pro WIFI

AM4, AMD X570, Mini ITX

AMD Ryzen 9 5950X (AM4, 3.40 GHz, 16 -Core)
Prozessor
EUR292,49

AMD Ryzen 9 5950X

AM4, 3.40 GHz, 16 -Core

G.Skill Trident Z Neo (2 x 16GB, 3600 MHz, DDR4-RAM, DIMM)
RAM
EUR92,80

G.Skill Trident Z Neo

2 x 16GB, 3600 MHz, DDR4-RAM, DIMM

Samsung 980 Pro (1000 GB, M.2 2280)
SSD
EUR113,22 EUR113,22/1TB

Samsung 980 Pro

1000 GB, M.2 2280

WD Black SN850 (1000 GB, M.2 2280)
SSD

WD Black SN850

1000 GB, M.2 2280

Noctua NF-A14 PPC 2000 PWM (140 mm, 1 x)
PC Lüfter
EUR33,74

Noctua NF-A14 PPC 2000 PWM

140 mm, 1 x

Beim Wasserkühlungsloop habe ich dieselben Komponenten verwendet, wie bei meinem Fractal Era Mod.

  • Hintergrund

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So schlägt sich das Meshlicious im Test:

Was bedeuten die Werte?

Sind das jetzt gute Werte? Um sie in Relation zu setzen, vergleiche ich sie mit den Temperaturen meines gemoddeten Fractal Era mit 480-Millimeter-Radiatoren. Hier bin ich gleich vorgegangen wie beim Test mit dem Meshlicious. Einzig die CPU habe ich damals mit HeavyLoad statt AIDA64 gestresst. Der Grund für den Wechsel: HeavyLoad hat in mehreren Tests dieselbe CPU nicht gleich stark ausgelastet. AIDA64 ist konsistenter, weshalb ich neu damit teste.

Als erstes Fällt auf: Die CPU im Era ist mit 70 Grad Celsius nach 20 Minuten 12 Grad kühler. Oder anders ausgedrückt: Dieselbe CPU läuft im Meshlicious 20 Prozent heisser. Dem Meshlicious steht aber nur 60 Prozent der Radiatorfläche des Era zur Verfügung. Das Meshlicious kühlt also dennoch einiges effizienter. In beiden Fällen lief die CPU mit durchschnittlich 4,1 GHz auf allen 16 Kernen.

Weiter beträgt die Zimmertemperatur beim Test mit dem Meshlicious 23,8 Grad. Beim Era waren es 19,5 Grad. Da auch eine Wasserkühlung von der Umgebungstemperatur abhängig ist, beträgt die Temperaturdifferenz nur noch 7,7 Grad. Das Meshlicious schneidet also besser ab, als es auf den ersten Blick erscheint.

Die Temperaturunterschiede bei den restlichen Komponenten fallen geringer aus. Bei der GPU sind es gerade mal 5 Grad. Die deutlich höheren Starttemperaturen des Meshlicious kommen wohl dadurch zustande, dass irgendwelche Hintergrundprozesse beim Start des Tests liefen. Die kannst du deshalb getrost ignorieren.

Weiter habe ich beim Test mit dem Meshlicious nicht nur die CPU und GPU gestresst, sondern auch das RAM, die SSDs und den Cache. Beim Era war dies aufgrund der unterschiedlichen Testmethode noch nicht der Fall. Dadurch lassen sich auch die höheren Temperaturen bei SSD, RAM und VRM erklären.

Alles in allem sind die Temperaturen im Gehäuse sehr gut. Auch mit lediglich einem 280-Millimeter-Radiator lassen sich High-End-Komponenten effizient kühlen. Dabei habe ich mit dem EK-Coolstream SE 280 gar einen eher dünnen Radiator verbaut. Dafür können die Industrie-Lüfter von Noctua einen statischen Druck von bis zu 4,18 mmH2O aufbauen. Das sind knapp 2 mmH2O mehr als die Lüfter im Era. Dadurch wird die Kühlflüssigkeit effizienter gekühlt. Dafür röhrt das System auch Lauter: Ich messe unter Volllast 47,5 dB aus 30 Zentimetern Entfernung vor dem Gehäuse. Beim Era waren’s lediglich 42 dB.

Fazit: Auch zum Wasserkühlen eignet sich das Meshlicious hervorragend

Das Meshlicious hat mich bereits bei meinem ursprünglichen Review beinahe komplett überzeugt. Auch in der zweiten Testrunde zeigt es sich von seiner besten Seite.

Die Kühleffizienz ist für einen Wasserkühlungsloop mit lediglich 280-Millimeter-Radiator hervorragend. Die Faustregel «pro gekühlter Komponente mindestens ein 120-Millimeter-Radiator» passt beim Meshlicious. Selbst mit meinem gemoddeten Fractal Era mit 480-Millimeter-Radiatoren kann das Teil mithalten. Einziger Wermutstropfen ist die Lautstärke: Wegen vielen Löchern im Gehäuse isoliert es wenig Schall.

Falls du auf der Suche nach einem neuen Mini-ITX-Gehäuse fürs Wasserkühlen bist, kann ich dir das Meshlicious wärmsten empfehlen. Solltest du das ursprüngliche Review zum Gehäuse noch nicht gelesen haben, findest du es hier.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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