Gehirngesundheit: Fitness-Tipps für graue Zellen
Fittes Köpfchen, gutes Leben: Nicht nur unser Körper, auch das Gehirn bedarf unserer Aufmerksamkeit. Mit diesem Trainingsprogramm kannst du dein Oberstübchen auf Vordermann bringen.
In unserer hektischen Welt, in der Informationen in einem atemberaubenden Tempo auf uns einprasseln und Stress allgegenwärtig ist, wird die Bedeutung der Gehirngesundheit gerne mal übersehen. Doch ein gesundes Gehirn ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben: Es schützt nicht nur vor neurodegenerativen Krankheiten wie Demenz, sondern beeinflusst auch unsere kognitive Leistungsfähigkeit, unsere Emotionen und unsere Lebensqualität.
Laut aktuellen Studien könnten bis zu 40 Prozent der Demenzfälle durch Prävention vermieden werden. In diesem Beitrag stelle ich dir fünf wichtige Tipps vor, wie du deine Gehirngesundheit fördern kannst. Beratend an meiner Seite: Petra Binder, Autorin, zertifizierte Gedächtnistrainerin und biomedizinische Analytikerin. Lange in der Forschung tätig, gibt sie ihr Wissen heute als Kongressrednerin und Expertin für Gedächtnis- und Konzentrationsmanagement weiter.
Sie sagt: «Die Förderung der Gehirngesundheit sollte ein lebenslanger Prozess sein. Die unten genannten Tipps sind eben nicht nur für ältere Menschen relevant – Menschen jeden Alters sollten sie beherzigen. Denn ein gesundes Gehirn ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Wer diesen ganzheitlichen Ansatz annimmt, kann auch seine Lebensqualität verbessern. Die Vorteile wirken nachhaltig.»
Gesunde Ernährung und ausreichend Wasser trinken
Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle in der Gehirngesundheit. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, gesunden Fetten und magerem Eiweiß ist, liefert deinem Gehirn die notwendigen Nährstoffe. Omega-3-Fettsäuren, die in Walnüssen, in Fisch wie Lachs oder in kaltgepressten Ölen wie Lein- oder Walnussöl vorkommen, sind besonders förderlich für die kognitive Funktion.
Antioxidantien in Beeren und grünem Gemüse schützen das Gehirn vor schädlichen freien Radikalen. Zusätzlich lieben es deine grauen Zellen, wenn du ausreichend Wasser trinkst. Schon eine Dehydration von nur zwei Prozent kann Konzentrationsprobleme und Gedächtnisstörungen verursachen. Versuche also vielfältig, regional, saisonal und bunt zu essen – und achte auf täglich zwei Liter Wasser.
Körperliche Aktivität, um das Gehirn besser zu durchbluten
Wer regelmäßige körperlich aktiv ist, fördert die Durchblutung seines Gehirns – und unterstützt die Bildung neuer Nervenzellen. Um von diesen Vorteilen zu profizieren, musst du nicht Extremsportler werden. Schon ein täglicher Spaziergang oder leichte Übungen können helfen, das Gehirn fit zu halten. Sportliche Betätigung steigert außerdem die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin, die deine Stimmung verbessern.
Geistige Herausforderungen und soziale Interaktion
Das Gehirn benötigt geistige Stimulation, um gesund zu bleiben. Lerne neue Fähigkeiten, löse Rätsel, lies Bücher oder spiel Spiele, die dein Denkvermögen herausfordern. Gleichzeitig ist soziale Interaktion von großer Bedeutung: Menschen, die aktiv in sozialen Gruppen teilnehmen, haben oft ein geringeres Demenzrisiko. Gespräche, Diskussionen und der Austausch von Ideen fördern die geistige Flexibilität.
Ausreichender Schlaf und Stressbewältigung
Schlaflose Nächte schlauchen nicht nur, sie schaden auch deinem Oberstübchen. Ein erholsamer Schlaf ist für die Gehirngesundheit unerlässlich, denn: Während des Schlafes werden Giftstoffe aus dem Gehirn entfernt und neuronale Verbindungen gestärkt. Schlafmangel hingegen kann zu Gedächtnisproblemen und einer erhöhten Anfälligkeit für psychische Erkrankungen führen.
Auch Stress kann dein Gehirn negativ beeinflussen. Übe dich in Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen, um ihn abzubauen und die Gehirngesundheit zu fördern.
Also: Dreh öfters mal den Fernseher ab, leg das Smartphone weg und tu dir stattdessen etwas wirklich Gutes.
Demenzrisiko mindern: Regelmäßig zum Gesundheitscheck
Die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Gesundheitsproblemen wie Bluthochdruck, Diabetes und Fettleibigkeit ist entscheidend, um das Demenzrisiko zu reduzieren. Diese Erkrankungen können die Gehirngesundheit beeinträchtigen. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen und eine gesunde Lebensweise können dazu beitragen, diese Risikofaktoren unter Kontrolle zu halten.
Übrigens: Ein ganzheitlicher Ansatz zur Gehirngesundheit bedeutet, nicht nur physische, sondern auch mentale, emotionale und soziale Aspekte zu berücksichtigen. Selbstmanagement spielt hierbei eine entscheidende Rolle: Es geht darum, deinen Lebensstil bewusst zu gestalten – plane und organisiere Aufgaben und priorisiere sie. Nimm dir außerdem vor, regelmäßig, über dein Wohlbefinden zu reflektieren: Versuch deine Stressoren zu identifizieren und zu bewältigen sowie deine emotionale Resilienz zu stärken. Dein Gehirn wird es dir mit Gesundheit danken.
Titelfoto: shutterstockLebe lieber ungewöhnlich: Ob Gesundheit, Sexualität, Sport oder Nachhaltigkeit, jedes Thema will entspannt, aber aufmerksam entdeckt werden. Mit einer gehörigen Portion Selbstironie und niemals ohne Augenzwinkern.