Heller, schneller, besser: LG präsentiert seine neue OLED-TV-Generation
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Heller, schneller, besser: LG präsentiert seine neue OLED-TV-Generation

Luca Fontana
7.1.2025

Auf der CES 2025 zeigt LG, wie OLED-TVs smarter und heller werden – dank KI, Chatbots und Gaming-Upgrades. Eine Übersicht.

Auch dieses Jahr will sich die Techbranche an der CES in Las Vegas mal wieder von ihrer innovativen Seite zeigen. Besonders OLED-Monitore für PCs mit extrem hoher Pixeldichte avancieren zu echten Stars der Zukunftsmesse, wie Kollege Samuel Buchmann berichtet.

LG steht traditionell an der Spitze, wenn es um OLED-Fernseher geht: Der südkoreanische Tech-Gigant liefert seit Jahren Modelle, die regelmässig die Spitzenplätze in Kaufempfehlungen belegen – auch in meinen eigenen. Besonders innovativ war dabei die Einführung der einzigartigen Mikrolinsen-Schicht (MLA), die es der G-Serie ermöglicht, selbst in hellen Räumen brillante und kontrastreiche Bilder zu liefern.

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Umso überraschender, dass LG dieses Jahr bei seinen Flaggschiff-Serien (G und M) auf die MLA-Schicht verzichten will. Heller sollen die neuen TVs trotzdem werden – und smarter, dank der Integration eines KI-Sprachmodells (LLM), das komplexe Anfragen ähnlich wie ChatGPT verstehen und verarbeiten soll.

OLED-Evolution: LGs neue Fernseher im Überblick

An der Sortiments-Spitze steht der M5, der wie seine Vorgänger auf LGs Zero Connect Box setzt. Sie soll bis zu zehn Meter entfernt vom Fernseher aufgestellt werden können. Externe Zuspielgeräte wie Konsolen, Blu-Ray-Player oder Set-Top-Boxen schliesst du dann nicht mehr direkt an den Fernseher, sondern an die Zero Connect Box an. Sie streamt die Video- und Audiosignale anschliessend mit UHD-Auflösung und mit bis zu 144 Hz zum Fernseher – unkomprimiert, inklusive allen HDMI-2.1-Features, Dolby Vision, Dolby Atmos und DTS:X.

Ja, das ist beeindruckend. Und ja, wirklich brauchen tut das vermutlich immer noch niemand.

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Für Nerds und Enthusiastinnen bleibt die G-Serie interessanter und vernünftiger. LG verspricht mit der neuen Brightness-Booster-Ultimate-Technologie und dem Quad-Layer-OLED-Panel eine bis zu dreifach höhere Helligkeit im Vergleich zu herkömmlichen OLED-Modellen.

Konkret: Die M- und G-Serien sollen laut dem zuverlässigen Panel-Analyst Ross Young eine Spitzenhelligkeit von 3700 Nits erreichen. Das sind 700 Nits mehr als die G-Serie im Vorjahr versprach. Die G-Serie soll zudem eine Bildfrequenz von bis zu 165 Hz erreichen samt Unterstützung für AMD FreeSync Premium und Nvidia G-Sync, was für Gamer wichtig ist, die einen PC mit starker Hardware an den TV anschliessen wollen.

Dass die versprochenen Spitzenhelligkeiten tatsächlich erreicht werden, bezweifle ich allerdings. In meinen Tests kam der G4 auf eine Spitzenhelligkeit von 1465 Nits, also nicht mal auf die Hälfte des versprochenen Werts. Was auch immer die Hersteller für spezielle Laborbedingungen schaffen, um auf solche Werte zu kommen – realistisch sind sie nicht. Eine Spitzenhelligkeit von 1465 Nits ist für einen OLED-Fernseher trotzdem verdammt beeindruckend. Zum Vergleich: Ein typischer LED-TV erreicht etwa 1000 Nits. Und wenn die kommende G- oder M-Serie erneut eine Schippe drauflegen kann, werden LGs OLED-Fernseher auch nächstes Jahr zu den hellsten auf den Markt gehören.

Was aus der oft gelobten MLA-Schicht wird, ist noch unklar. Gut möglich, dass sie dieses Jahr endlich in die für die breite Masse gedachten C- und B-Serien «sickert». Oder sie verschwindet sogar ganz aus LGs Line-Up, weil die neuen Technologien und Panels nicht mit der MLA-Schicht kompatibel sind.

Prozessor-mässig soll sich natürlich auch was tun: Die beiden Top-Modelle setzen auf LGs neuesten Alpha 11 Gen 2 Prozessor, der niedrig aufgelöste Inhalte auf 4K-Niveau aufpolieren soll. Viele dieser Bildoptimierungen finden laut LG auch ihren Weg in das massentauglichere C5-Modell. Nice.

KI im Wohnzimmer: Fortschritt oder Überforderung?

LG macht KI zu einem zentralen Thema seiner 2025er OLED-TVs: Alle neuen Modelle werden mit Microsofts Copilot ausgestattet – einem leistungsstarken LLM-Chatbot. Der Mikrofonknopf auf der Fernbedienung soll «LG AI» direkt aktivieren, damit du über Sprachbefehle Inhalte aus verschiedenen Apps effizienter finden und den TV selbst besser steuern kannst. Überhaupt soll der neue webOS-Startbildschirm schneller, intuitiver und aufgeräumter denn je sein.

Ein weiteres grosses Feature ist der verbesserte Filmmaker Mode, der das Umgebungslicht berücksichtigt und automatisch die Bildeinstellungen anpasst. LG verspricht, dabei die «originale Intention der Filmschaffenden» zu bewahren. Zusätzlich hat LG angekündigt, die Software der neuen Modelle fünf Jahre lang regelmässig zu aktualisieren, ähnlich wie bei Smartphones.

Wenn sogar der Hund den LG OLED M5 so bestaunt, dann muss der TV wirklich was draufhaben.
Wenn sogar der Hund den LG OLED M5 so bestaunt, dann muss der TV wirklich was draufhaben.
Quelle: LG Newsroom

Das klingt zwar alles spannend. Zu viel KI-Gedöns könnte die Nutzerinnen und Nutzer aber auch überfordern oder sie mit Datenschutzbedenken konfrontieren. Das gilt übrigens auch für Hersteller Samsung. Dieser wird dieses Jahr ebenfalls Microsofts Copilot integrieren. Auch TV-Hersteller, die mit Google TV arbeiten, planen Ähnliches: Google wird neue Gemini-Features in ihr TV-Betriebssystem einbauen und entsprechende Fernseher mit neuen Mikrofonen ausstatten, damit Sprachbefehle nicht mehr nur in die Fernbedienung gesprochen werden können.

Ob die neue KI-Strategie aufgeht, bleibt daher abzuwarten. Was denkst du?

Titelbild: LG OLED G5 // LG Newsroom

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


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