«Hogwarts Legacy 2»: Wird das Spiel jetzt ruiniert?
Offiziell: «Hogwarts Legacy 2» ist in Entwicklung, soll die offene Welt des Erstlings ausbauen und eng mit der kommenden HBO-Serie zum Harry-Potter-Universum verzahnt sein. Aber genau das wirft Fragen auf.
Na also: Warner Bros. hat in einem Interview mit Branchenmagazin Variety die Entwicklung von «Hogwarts Legacy 2» offiziell bestätigt. Das kommt nicht überraschend; «Hogwarts Legacy» ist nicht nur «das beste Harry-Potter-Game aller Zeiten», sondern war zum Release im Jahr 2023 ein überwältigender Erfolg – über 30 Millionen Mal ging das Spiel über die (virtuellen) Ladentheken. Kein anderes Spiel verkaufte sich im selben Jahr häufiger.
Überraschender hingegen ist, dass «Hogwarts Legacy 2» eng mit der kommenden Harry-Potter-Serie von HBO, die voraussichtlich 2026 ihre Premiere feiert, verwoben sein wird. Zusammen sollen sie den Startschuss für eine umfassende Franchise-Offensive bilden. Das bestätigt David Haddad, Präsident von Warner Bros. Interactive Entertainment, im verlinkten Variety-Interview.
Nur: Ist das eine gute oder schlechte Nachricht?
«Hogwarts Legacy 2»: Rückt das Spiel näher an die Bücher heran?
Konkret erklärt David Haddad, dass «Hogwarts Legacy 2» die offene Spielwelt und die magische Geschichte, die Fans begeistert hat, noch weiter ausbauen wird. Haddad verspricht sogar, dass die Entwicklung des zweiten Teils nunmehr «grosse Priorität» geniesst. Gut so: Das erste Spiel hatte Spielerinnen und Spielern erlaubt, Hogwarts und die Umgebung in den 1800er-Jahren zu erkunden – mit einer Geschichte, die unabhängig von Harry Potter und seiner Zeit spielt.
Letzteres dürfte sich ändern, bestätigt Haddad. Genau das bereitet mir Sorgen. Die Storylines von Spiel und HBO-Serie sollen nämlich miteinander verknüpft werden. «Unsere Erfahrungen mit ‹Hogwarts Legacy› haben uns gezeigt, dass die Fans – unabhängig vom Alter – ein starkes Interesse an neuen und gleichzeitig vertrauten Inhalten haben», so Haddad.
Konkrete Auswirkungen auf die Handlung des Spiels verriet der Warner-Bros-Interactive-Entertainment-Präsident zwar nicht. Haddad scheint aber zumindest anzudeuten, dass die Story von «Hogwarts Legacy 2» deutlich näher zum ersten Buch von Joanne K. Rowling gerückt wird. Zumindest zeitlich: «Harry Potter and the Philosopher’s Stone» spielt nämlich im Jahr 1991.
Das lässt durchaus kritische Stimmen aufkommen. Ein Schlüssel zum Erfolg von «Hogwarts Legacy» war, durch das altbekannte Setting zwar gezielt nostalgische Gefühle auszulösen, was manche als «billig» oder «oberflächlich» abtun könnten. Andererseits bot das historische Setting der 1800er-Jahren genug Abstand zum Original, um eine frische, unverbrauchte Geschichte zu erzählen. Dieser perfekte Mix gerät nun durch eine erzwungene Verwebung von Spiel und Serie in Gefahr.
Andererseits: «Hogwarts Legacy 2» könnte jene Geschichten erzählen, die sich kritische Fans wie ich bereits zur Serie gewünscht hätten.
Stell dir ein Abenteuer mit James Potter, Sirius Black, Remus Lupin und Peter Pettigrew zu ihren Schulzeiten vor – und wie die Karte des Rumtreibers entstünde. Oder was, wenn wir Spielerinnen und Spieler endlich Zeuge werden, wie der Orden des Phoenix gegründet wird und der Krieg gegen Voldemort beginnt? Womöglich begleiten wir Albus Dumbledore und Gellert Grindelwald in den Unterricht, während wir später erfahren, wie sich die beiden mächtigen Magier entzweien und was wirklich mit Dumbledores Schwester passiert ist – ein wichtiger Plot, der in den Büchern nie erzählt, sondern nur angedeutet wurde.
Die ganze Wahrheit hätten wir wohl in der «Fantastic Beasts»-Reihe erfahren sollen, die aber nach nur drei Filmen mangels Erfolg wohl eingestellt wird, wie Dumbledore-Darsteller Jude Law zuletzt bestätigte. Ob «Hogwarts Legacy 2» nun in die Bresche springt?
Weitere Harry-Potter-Projekte in Planung
So oder so: Neben «Hogwarts Legacy 2» plant Warner Bros. eine Reihe weiterer Projekte im Harry-Potter-Universum. So erschien kürzlich «Harry Potter: Quidditch Champions», während eine Remastered-Version der «Lego Harry Potter»-Reihe in Arbeit ist. Darüber hinaus sind diverse Mobile Games in Entwicklung und auch im neuen Universal-Themenpark Epic Universe in Orlando wird ein grosser Bereich dem Zauberer-Universum gewidmet sein.
Die Harry-Potter-Offensive nimmt gerade erst Fahrt auf.
Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.»