Huawei MateBook 16S
16", Intel Core i9-12900H, 16 GB, 1000 GB, DE
Das neue Huawei MateBook 16s zeigt mit seinem 16 Zoll großen 3:2-Bildschirm mehr Inhalte, bleibt dabei aber kompakt und leicht.
Das MateBook 16s hat nicht nur ein großes Display, sondern mit einem Intel Core i9 der zwölften Generation auch jede Menge Rechenpower. Für ganz anspruchsvolle Aufgaben fehlt ihm aber die Grafikkarte.
Das MateBook 16s hat ein schlichtes und elegantes Metallgehäuse. Es ist glatt, matt und steht nur in der Farbe Space Gray zur Auswahl. Es ist mit 351 × 254,9 Millimetern groß, dafür mit maximal 17,8 Millimetern angenehm dünn. Für den Größenvergleich: Es passt locker in das Laptopfach meines Rucksacks, das für 15-Zoll-Geräte ausgewiesen ist. Mit einem Gewicht von zwei Kilogramm ist es kein Leichtgewicht, fühlt sich angesichts seiner Größe aber leicht an.
Die Ausstattung mit Anschlüssen ist beim MateBook 16s ordentlich. Auf der rechten Seite befinden sich zwei USB-A-Anschlüsse (3.2 Gen 1). Auf der linken Seite findest du einen 3,5-mm-Kopfhörer-, einen HDMI-, einen Thunderbolt-4- (USB-C) und einen USB-C-Anschluss. Bei den drahtlosen Übertragungsstandards bist du mit Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2 gut aufgehoben.
Das MateBook 16s demonstriert deutlich die Vorteile eines Bildschirms mit einem Seitenverhältnis von 3:2. Im Vergleich zu weit verbreiteten Displays im 16:9- oder 16:10-Format, ist da mehr. Ich muss weniger Scrollen und sehe vieles auf den ersten Blick. Dafür nehme ich gerne schwarze Balken beim Abspielen von Videos in Kauf. Die Auflösung von 2520 × 1680 Pixeln sorgt auf den 16 Zoll für eine angenehme Pixeldichte von 189 ppi.
Das IPS-Display hat einen schmalen Rahmen, der nur zehn Prozent der Innenseite des Notebookdeckels belegt. Die übrigen 90 Prozent nimmt der Bildschirm ein. Sein Blickwinkel ist mit 178 Grad Standard. Die Helligkeit erreicht mit 300 Nits gerade die Grenze, um als hoc zu gelten. In Kombination mit dem Kontrastverhältnis von 1500:1 ist der Inhalt auf dem Bildschirm bei Tageslicht gut zu erkennen. Der Bildschirm ist jedoch nicht matt und spiegelt Sonnenlicht und Lampen. Deshalb disqualifiziert sich das MateBook leider als dauerhaftes Arbeitsgerät für mich. Falls dir Farbräume wichtig sind: Das MateBook 16s soll sRGB zu 100 Prozent abdecken. Gleichzeitig ist das Display ein Touchscreen.
Ein großer Bildschirm heißt auch: mehr Platz für Tastatur und Touchpad. Huawei nutzt ihn beim MateBook 16s nicht für einen Nummernblock – was mich sehr gefreut hätte. Stattdessen befinden sich Lautsprecher neben der Tastatur. Die Tasten mit Hintergrundbeleuchtung sind angenehm groß und lassen sich gezielt tippen. Der Tastenhub von 1,5 Millimetern ist kurz und ein Druckpunkt deutlich zu spüren.
Das Touchpad unterhalb der Tastatur ist groß und reagiert zuverlässig auf Berührungen. Teilweise zu gut. Mir ist es im Zug öfter passiert, dass mein Handballen das Touchpad berührt hat und als Finger wahrgenommen wurde.
Im Powerbutton integriert Huawei einen Fingerabdrucksensor, der das Notebook direkt beim Einschalten zuverlässig entsperrt.
Die zwei Lautsprecher des MateBook 16s befinden sich rechts und links von der Tastatur. Der Ton kommt direkt in deine Richtung. Für Notebook-Boxen klingen sie ordentlich – auch wenn der Bass dezent ausfällt. Am Ende sind sie immer noch nur Laptop-Lautsprecher. Für Videocalls, Internetvideos oder Hintergrundmusik reichen sie. Dabei sind sie verdammt laut, ohne zu scheppern.
Die Full-HD-Webcam ist für Videocalls brauchbar, aber nicht herausragend. Die meisten Selfie-Kameras von Smartphones haben nicht nur eine höhere Auflösung, sondern auch eine bessere Lichtempfindlichkeit.
Auf dem MateBook 16s ist Windows 11 Home installiert. Huawei ergänzt das Betriebssystem mit seinem «Super Device»-System. Nutzt du andere Geräte von Huawei, wie Smartphones oder Tablets, kannst du sie miteinander verbinden. Das erleichtert den Austausch von Dateien oder erlaubt eine teilweise Kontrolle des Smartphones vom Notebook aus.
Im MateBook 16s steckt ein Lithiumpolymer-Akku mit einer Kapazität von 84 Wh. Damit hält das Notebook im Dauerbetrieb – Youtube-Streaming bei maximaler Bildschirmhelligkeit – 7:15 Stunden durch. Das ist in Ordnung, aber nicht herausragend. Aus den Werten ergibt sich eine Laufzeit von 5,17 Minuten pro Wattstunde. Damit steht das Notebook von Huawei schlechter da als das LG Gram 17, das auf 7,3 Minuten pro Wattstunde kam – mit ähnlich großem Display und Akku.
Mit dem Core i9-12900H greift Huawei in das oberste Regal von Intels aktueller Chip-Generation. Er verfügt über sechs Performance- und acht Effizienz-Kerne – insgesamt also 14 Rechenkerne und 20 Threads. Daneben wirken 16 Gigabyte RAM und der integrierte Iris-X-Grafikchip fast unterdimensioniert.
Cinebench von Maxon testet, wie gut sich der Prozessor beim Rendern von 3D-Modellen schlägt. In der Version R23 ermittelt der CPU-Benchmark die Punktwerte über die innerhalb von zehn Minuten erledigte Arbeit. Dadurch schneiden schlechte Kühlkonzepte realistischer ab als wenn es nur einen – meist kürzeren – Testdurchlauf gibt.
Als zweiten Prozessor-Benchmark nutze ich Geekbench 5. Er testet anhand simulierter Szenarien die CPU im Single-Core- und Multi-Core-Betrieb. Der Test ist kurz und kann daher auch bei schlecht gekühlten Geräten zu relativ guten Resultaten führen. Dafür läuft er auf Windows, MacOS, Linux, Android sowie iOS. Dadurch werden auch mit Vorsicht zu genießende Quervergleiche möglich.
Single-Core | Multi-Core | |
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Cinebench 23 | 1849 Punkte | 13563 Punkte |
Geekbench 5 | 1882 Punkte | 12891 Punkte |
Die Ergebnisse des Core i9-12900H im MateBook 16s sind hervorragend. Dies zeigt ein Vergleich mit Notebooks, die Kollege Martin Jud getestet hat
Benchmark | Resultat: Microsoft Surface Laptop 5
(i5-1235U, 10 Cores, 12 Threads) | Resultat: Microsoft Surface Laptop 4
(i7-1185G7, 4 Cores, 8 Threads) | Resultat: Microsoft Surface Laptop 4
(Ryzen 7 4980U, 8 Cores, 16 Threads) | Resultat: Dell XPS 13 Plus
(i5-1240P, 12 Cores, 16 Threads) | Resultat: Lenovo Yoga 9i
(i7-1260P, 12 Cores, 16 Threads) |
Cinebench R23 – CPU Multi Core | 6556 Punkte | 4727 Punkte | 8028 Punkte | 6829 Punkte | 10 094 Punkte |
Cinebench R23 – CPU Single Core | 1598 Punkte | 1523 Punkte | 1286 Punkte | 1613 Punkte | 1651 Punkte |
Geekbench 5 – CPU Multi Core | 8565 Punkte | 5721 Punkte | 7241 Punkte | 7177 Punkte | 10 326 Punkte |
Geekbench 5 – CPU Single Core | 1576 Punkte | 1556 Punkte | 1175 Punkte | 1611 Punkte | 1742 Punkte |
Selbst den aktuellen Core i7-1260P aus dem Lenovo Yoga 9i distanziert der Core i9-12900H spielend. Wobei die Abstände im Single-Core- weniger groß als im Multi-Core-Modus sind.
Der integrierte Grafikchip Iris X von Intel erreicht bei Geekbench 5 20 634 Punkte im OpenCL-Test und 19 320 Punkte im Vulkan-Test. Zum Vergleich: Der Intel Iris X in der vorherigen elften Prozessorgeneration hat beim LG Gram 17 nur 18 811 Punkte (OpenCL) und 14 728 Punkte geschafft. Damit hat die aktuelle Variante bei beiden Grafikschnittstellen zugelegt, wobei Vulkan mehr profitiert.
Mit dem MateBook 16s hat Huawei ein schönes und kraftvolles Notebook zusammengestellt. Mit einem Core i9-12900H ist es sogar das günstigste Modell bei uns. Die Konkurrenz kombiniert den Prozessor aber in der Regel mit einer dedizierten Grafikkarte. Und das offenbart ein Problem des MateBooks: Für typischen Büroanwendungen ist es mit dem Core i9 zu gut ausgestattet, für anspruchsvolle Aufgaben fehlt ihm die Grafikpower.
Ich habe das Notebook von Huawei mit seiner Rechenpower und ordentlichen Verarbeitung sehr gerne genutzt, würde aber für meine Zwecke inklusive Bildbearbeitung per Lightroom bestimmt auch günstigere Modelle mit einem Core i7 oder i5 finden. Die gut benutzbaren Bedienelemente und vor allem das Verhältnis von Displaygröße zu Gewicht machen das MateBook 16s zu einem Laptop, den ich gerne benutzt habe. Selbst wenn die Anschlussvielfalt und die Akkulaufzeit nur in Ordnung sind. Der Abturner – zumindest für längeres Arbeiten – bleibt aber das spiegelnde Display.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de.