Produkttest

Im Test: Philips' OLED 806 wird zum Gamer-TV!

Luca Fontana
7.2.2022

Das Wichtigste: Neu kommen beim OLED-TV von Philips auch Gamerinnen und Gamer auf ihre Kosten. Dazu wurden alte Schwächen ausgemerzt und 4-seitiges Ambilight hinzugefügt. Ein Test, der mir viel Freude gemacht hat.

Manchmal ist mir Philips ein Rätsel. Deren TV-Releasestrategie zum Beispiel. Die Meisten Hersteller veröffentlichen ihre neuen TV-Errungenschaften im Frühling. Philips nicht. Philips schläft. Philips lässt sich Zeit – und kriegt später dafür die ganze Aufmerksamkeit. Rätsel gelöst.

Philips 65OLED806 Ambilight (65", OLED806, OLED, 4K, 2021)
TV
Energielabel G

Philips 65OLED806 Ambilight

65", OLED806, OLED, 4K, 2021

Alle Grössen: Klick!

Endlich hat der Philips OLED 806 seinen Weg in meine testenden Hände gefunden. Ob sich das Warten gelohnt hat? Und wie. Der niederländische TV-Hersteller hat nämlich nicht nur alte Schwächen ausgemerzt, sondern endlich eine neue Zielgruppe ins Auge gefasst:

Gamerinnen und Gamer.

Ein neuer Gaming-TV am Horizont

Volle Transparenz: Der 65-Zoll-TV wurde mir von Philips zur Verfügung gestellt, wie schon vergangenes Jahr. Damals hatte ich beim OLED 805, dem Vorgänger, vor allem seine Untauglichkeit als Gaming-TV bemängelt. Da war kein HDMI 2.1. Gamerinnen und Gamer guckten in die Röhre.

«Zum Gamen ist der TV nicht gedacht.»
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    Philips OLED805 Review: Grossartig, aber mit gelegentlichem Black Crush

    von Luca Fontana

Um Next-Gen-Konsolen voll auszuschöpfen, braucht es nämlich viel Bandbreite zwischen Fernseher und Konsole. Nur so können die grossen Datenmengen, die Gaming verursacht, schnell genug übertragen werden. Weil dem Philips-TV mit der veralteten HDMI-2.0-Schnittstelle genau diese Bandbreite fehlte, kam es zu einem hohen Input Lag – einer Eingabeverzögerung.

Gamervolk, aufgehorcht: Zeiten ändern sich, Philips macht seine Hausaufgaben und der OLED 806 bietet zwei HDMI-Eingänge mit voller 48 Gbit/s-Bandbreite. Nur den nervigen Sensor, der die Bildhelligkeit an die Umgebungshelligkeit im Wohnzimmer anpasst, habe ich in den Bildeinstellungen abgeschaltet, weil der auch im neusten Modell nicht zuverlässig arbeitet.

Taugt der TV jetzt also zum Gamen? Absolut. Mit Empfehlung. Da sind nämlich auch die OLED-Pixel-typisch schnellen Reaktionszeiten, VRR und FreeSync Premium. Dazu ist Philips – genau wie LG, Samsung und Panasonic – eine Partnerschaft mit vielen grossen Spielestudios eingegangen. Das Ergebnis: HGiG – HDR Gaming Interest Group. Damit soll laut Hersteller sichergestellt sein, dass HDR so angezeigt wird, wie es die Spieleentwickler vorgesehen haben. Gerade die PC-Zockerschaft könnte darüber das eine oder andere Liedchen singen.

Game: «Spider-Man: Miles Morales», PS5, 4K60Hz und Raytracing.

Tatsächlich messe ich mit dem Messgerät von Leo Bodnar einen durchschnittlichen Input Lag von sehr guten 15 Millisekunden – halb so viel wie beim Vorgänger –, ohne allzu schwerwiegende Einbussen in puncto Bildqualität zu erkennen.

Etwa beim Zocken von «Spider-Man: Miles Morales». Zufrieden stelle ich fest, dass die Farben knallig sind, Schwarz auch wirklich schwarz ist, die Kanten scharf aussehen und das Bild bei schnellen Kameraschwenks nicht zu sehr verschwimmt. Achte etwa auf Miles’ dunkle Silhouette im Gegenlicht, die detaillierten Texturen des verschneiten New Yorks oder die gut sichtbaren Details in den Wolken auch bei höchsten Helligkeitswerten. So sieht ein guter Game-Mode aus.

Gut sieht’s auch bei den Anschlüssen aus:

  • 2x HDMI 2.1-Anschlüsse, einer davon mit eARC (4K120Hz)
  • 2x HDMI 2.0b-Anschlüsse mit ARC (4K60Hz)
  • Alle Eingänge unterstützen HLG, HDR10, HDR10+, Dolby Vision und Dolby Atmos
  • 1x Ausgang für Toslink
  • 3x USB-2.0-Ports
  • 1x LAN-Port
  • WLAN 802.11ac, 2×2 Dualband
  • Auto-Low-Latency-Modus für Gamer (ALLM)

Wie sieht's mit dem Bild aus?

Alte Schwächen ausgemerzt: Kein Black Crush mehr

Eine Schwäche hatte Philips’ OLED 805 vergangenes Jahr noch: zu viel Black Crush. Das ist, wenn in dunklen Bildbereichen Details vom perfekten OLED-Schwarz verschluckt werden. Im Standard-Bildmodus fiel der 805er komplett durch. Wechselte ich auf den AI-Bildmodus, wo der TV-Prozessor Frame für Frame anhand der im Bildsignal mitgelieferten Metadaten selber mitdenkt, sahen die dunklen Bereiche zwar etwas weniger düster aus – aber noch nicht perfekt.

Ein Beispiel aus «Jurassic World: Fallen Kingdom»:

Philips OLED 805
Philips OLED 805
Quelle: UHD-Blu-Ray, «Jurassic World: Fallen Kingdom». Timestamp: 00:21:18. Qualität: UHD, Dolby Vision.

Philips hat im 806er den AI-Modus nicht nur verbessert, sondern den Standard-Modus gleich ganz abgeschafft. Gut so. Den hättest du dir eh nicht antun wollen. Egal in welcher Qualität du dir Inhalte anschaust: Die AI rechnet jetzt im Hintergrund immer mit, ohne dass du es in den Einstellungen vorher festlegen musst.

Auf den ersten Blick wirkt sich das aufs deutlich reduzierte Black Crush aus. Gleiche Szene wie oben:

Philips OLED 806
Philips OLED 806
Quelle: UHD-Blu-Ray, «Jurassic World: Fallen Kingdom». Timestamp: 00:21:18. Qualität: UHD, Dolby Vision.

Achte auf die Landebahn im Vordergrund. Oder auf die Details am unteren Rumpf des Flugzeugs. Das ist wie Tag und Nacht. «Jurassic World: Fallen Kingdom» ist dabei nicht nur ein Beispiel für das ausgemerzte Black Crush, das mir früher zu viele Infos schluckte, sondern die Regel. Gut gemacht, Philips.

Die Regel ist auch die immer noch sehr gute Farbwiedergabe. Das zeigen die Bildschirmmessungen von Display Specifications: 99 Prozent von DCI P3 werden abgedeckt, dem von Hollywood-Koloristen am meisten genutzten Farbraum bei HDR-Inhalten. Damit bewegt sich Philips 806er auf gleichem Niveau wie LGs OLED G1 (99 Prozent) und etwas über Sonys A90J (97 Prozent) oder Samsungs QN95A (95 Prozent).

Das zeigt sich auch in der Praxis. Egal ob bei Disneys jüngstem Zeichentrick-Schmaus «Encanto» oder dem Marvel-Blockbuster «Guardians of the Galaxy». Gerade letzteres eignet sich gut, um die Farbwiedergabe des Fernsehers zu testen. Vom atemberaubenden und alles überstrahlenden Gold der Welt der Sovereign bis zum fantastischen Farb-Kaleidoskop des lebenden Planeten Egos: Die Truppe aus Mensch, Alien, Waschbär und Baum ist mindestens genauso bunt zusammengewürfelt wie der Film. Schau:

Philips OLED 806
Philips OLED 806
Quelle: Disney+, «Guardians of the Galaxy, Vol. 2». Timestamp: 01:14:08. Qualität: UHD, Dolby Vision.

Achte auf die Grashalme im malerischen Rot der Planetenoberfläche im Bild oben. Oder auf die Sonne im Hintergrund, die zwischen dem türkisblauen Himmel und der orangegelben Dämmerung schwebt. Dazu bleibt sie schön als Kugel erkennbar. Das spricht auch für gute Helligkeitsabstufungen.

Wieder ein starker Prozessor unter der Haube

Kommen wir zum Prozessor. Dem Gehirn des Fernsehers. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Bildsignale zu empfangen, zu verarbeiten und darzustellen. Verarbeiten heisst, dass er schlechte Bildqualität erkennt und sie aufwertet. Philips nennt ihn die «P5 Perfect Picture Engine» mit KI. Hinter dem Marketing-Geschwurbel steckt, dass er Rauschen entfernen, Farben verstärken, Kanten glätten, Bewegungen flüssiger machen und allfällige fehlende Pixel-Informationen dazurechnen soll.

Reaktionszeit der Pixel

Den Anfang mache ich mit einem Apple Original: «For All Mankind». Ich will sehen, wie lange ein einzelnes Pixel braucht, um seine Farbe zu wechseln. Passiert das nicht schnell genug, sieht’s für dich so aus, als ob das Bild Schlieren ziehen würde – «Ghosting» genannt. Dabei vergleiche ich direkt mit TCLs C82, einem Mini-LED-Fernseher. Achte beim Kameraschwenk über die Mondoberfläche auf den darüber eingeblendeten Text. Das siehst du bei TCL die Schlieren, die ich meine:

Quelle: Apple TV+, «For All Mankind», Staffel 1, Episode 5. Timestamp: 00:00:10. Qualität: UHD, Dolby Vision.

Das Ergebnis überrascht mich nicht. OLED-Fernseher haben technologiebedingt ausgezeichnete Reaktionszeiten und ziehen darum weniger Schlieren. Darum gelten sie auch als exquisite Gaming-Monitore. LCD-Fernseher sind in dem Punkt im Nachteil.

Motion Processing und Judder

Dieses Mal mache ich es dem Prozessor schwer. Konkret: Judder. Das haben alle TVs. Judder entsteht, wenn das Bildsignal und das TV-Panel nicht dieselbe Bildrate haben. Bei Kinofilmen zum Beispiel: Philips 806er kann bis zu 120 Bilder pro Sekunde darstellen. Filme sind aber mit 24 Bildern pro Sekunde gedreht. Prozessoren synchronisieren diese Ungleichheit mit Zwischenbildberechnungen. Ist der Prozessor dabei zu aggressiv, wirkt das Bild so übertrieben flüssig wie bei einer Soap Opera à la «Gute Zeiten, schlechte Zeiten». Hält er sich aber zurück, kommt das Bild ins Stottern. Gerade bei langen Kameraschwenks. Der Film wirkt nervös – auf Englisch: jittery. Daher das Wort «Judder».

Sam Mendes’ «1917» ist voller solcher gleichmässigen, langsam fliessenden Kamerabewegungen und damit perfekt für den Judder-Test. Achte im folgenden Video, in dem ich nacheinander Philips OLED 806 mit Panasonics JZC 2004, LGs G1 und Samsungs QN95A vergleiche, auf den Kameraschwenk und auf die vertikalen Balken in der Scheune:

Quelle: UHD-Blu-Ray, «1917». Timestamp: 00:42:25. Qualität: UHD, Dolby Vision.

Was Philips’ Prozessor mit der Bewegungsdarstellung macht, ist spektakulär: Alles wirkt extrem flüssig. Judder sehe ich kaum. Auf Puristen könnte das allerdings schon zu flüssig wirken – zu billig. Ein Film soll ruckeln. Schön altmodisch – oder altmodisch schön? Bei Panasonic und Samsung hingegen stottert das Bild viel zu stark. Dazu kommt ganz übles Ghosting bei den vertikalen Balken. Den «sweet spot» findet meiner Meinung nach LGs G1: Judder ist sichtbar, wenn du darauf achtest, aber niemals aufdringlich.

Das zeigt sich schön in einer anderen Szene aus «1917». Auch hier sorgt Mendes’ Kameraarbeit für eine immense Herausforderung für die meisten Prozessoren. Gerade dort, wo’s harte Kanten vor verschwommenem Hintergrund hat, etwa um die Helme der beiden Soldaten herum. Dort müssen sowohl Prozessor als auch Pixel unheimlich schnell reagieren. Im Vergleich ziehe ich dieses Mal auch Bildmaterial von Sonys A90J hinzu:

Quelle: UHD-Blu-Ray, «1917». Timestamp: 00:35:36. Qualität: UHD, Dolby Vision.

Sonys Prozessor lässt in dieser Szene die Muskeln spielen. Das Bild fliesst, wirkt aber nie unnatürlich. Dazu kommt die perfekt eingestellte Farbtemperatur: hart, kalt und mürrisch wie die Szenerie – jedoch nie unnatürlich. Ich persönlich mag die voreingestellten warmen Farbtemperaturen des G1 von LG zwar lieber, aber Sony kommt dem, was Koloristen in Hollywood auf ihren kalibrierten Bildschirmen gemischt haben, wohl näher. Philips fällt im Vergleich zu den anderen etwas ab.

Upscaling

Letzter Test. Dieses Mal will ich sehen, wie gut der Prozessor im Fernseher qualitativ weniger hochwertige Quellen hochskaliert. Blu-rays oder Live-Fernsehen zum Beispiel. Oder «The Walking Dead». Die Serie ist bewusst auf 16mm-Film aufgenommen worden, um mit einer altmodischen Körnung samt Bildrauschen das Gefühl einer kaputten, postapokalyptischen Welt zu erzeugen.

Philips OLED 806
Philips OLED 806
Quelle: Netflix, «The Walking Dead», Staffel 7, Episode 1. Timestamp: 00:02:30. Qualität: UHD, Dolby Vision.

Alles klar: Philips P5-Prozessor beherrscht Upscaling. Denn das da oben ist eine HD-Quelle mit SDR-Qualität, deren etwa 2 Millionen Pixel auf 8,3 Millionen Pixel aufgeblasen werden. Mit anderen Worten: 75 Prozent des Bilds sind gerechnet.

Jetzt der Vergleich mit LG:

LG OLED G1
LG OLED G1
Quelle: Netflix, «The Walking Dead», Staffel 7, Episode 1. Timestamp: 00:02:30. Qualität: UHD, Dolby Vision.

Mein sehr guter Ersteindruck bestätigt sich: Unterschiede in Schärfe, Rauschen und Kantenglättung sehe ich nur mit der Lupe. Einzig die deutlich wärmer eingestellte Farbtemperatur LGs fällt sofort ins Auge. Das hat aber nichts mit der Prozessorleistung an sich zu tun, sondern mit den ab Werk eingestellten Kalibrierungen.

Dass es in Punkto Upscaling auch anders geht, zeigt übrigens Samsung. Sagen wir’s so: Die «The Walking Dead»-Macher hätten ihre wahre Freude am Bild. Da rauscht es nämlich wie im Schneesturm.

Samsung QN95A
Samsung QN95A
Quelle: Netflix, «The Walking Dead», Staffel 7, Episode 1. Timestamp: 00:02:30. Qualität: UHD, Dolby Vision.

Dazu kommt ein anderes Problem. Die Szene spielt nachts im Wald. Der Hintergrund müsste eigentlich viel dunkler sein. Samsungs Prozessor schnallt offenbar nicht, dass es die Tiefen hier nicht derart aufzuhellen braucht. Stattdessen offenbart er einfach die kaum vorhandenen Bildinformationen und interpretiert sie als Rauschen.

Du siehst nach all diesen Tests: Ein guter TV-Prozessor ist das A und O bei einem guten Fernseher.

Zum Abschluss: Was ist mit Google TV, Ambilight und dem Sound?

Philips OLED 806 hat seit ein paar Wochen als Upgrade ein neues Betriebssystem bekommen: Google TV. Gott sei Dank. Noch nie war ich Fan des langsamen und mies programmierten Vorgängers. Selbst bei High-End-TVs mit leistungsstarken Prozessoren reagierte die Steuerung fummelig. Dazu kamen langsam ladende Apps, Bugs und ständige Abstürze. Ein Graus.

Google TV – Update: 9.2.2022

Schön, scheint Android TV langsam aber sicher auszusterben. Die neue Google-TV-Oberfläche ist viel aufgeräumter, zeigt App-übergreifende Vorschläge an und lässt sich ohne spürbare Verzögerung bedienen. Die Apps laden rasch, Abstürze erlebe ich praktisch nie und Google Chromecast gehört freilich zum Umfang dazu. Sprich: Du kannst fast alle Inhalte, Medien und Apps vom Smartphone auf den Fernseher streamen. Zum Beispiel deine letzten Ferienfotos.

Update: 9.2.2022:

Danke an die Kommentarspalte für die Korrektur: der TV läuft nämlich nicht mit Google TV, allerdings wurde Android TV mit einem neuen Launcher versehen, der die Benutzeroberfläche von Google TV beinahe 1:1 imitiert, abzüglich ein paar Funktionen. Hier Philips offizielle Antwort zur Frage: Ist Google TV im Philips TV OLED806 verbaut?

«Philips' TV-Geräte mit Android (ab Version 8) haben in den letzten Monaten den Watson-TV-Launcher von Google gepusht erhalten. Diese Oberfläche hat grundsätzlich die gleichen Funktionen wie Google TV. Wir sind stets bestrebt, unseren Kunden das bestmögliche Erlebnis in Kombination mit unseren einzigartigen Schlüsselfunktionen wie z.B. Ambilight, Verbindung mit Hue und PlayFi zu bieten. In diesem Zusammenhang arbeiten wir bereits an einer Umstellung auf Google TV, die den Verbrauchern die bestmöglichen Vorteile bietet. Das bedeutet, dass wir Google TV frühestens ab unseren 2023er Produkten einführen werden.

Die Geschwindigkeit der Navigation im Menu hat mit der Prozessorleistung des jeweiligen Gerätes zu tun und nichts mit Google TV oder Android TV.

Bei Google TV gibt es zusätzlich Möglichkeiten wie Kids Profil, 2-Anzeige-Modi oder gesteuertes Verhalten nach einem Bootvorgang, wobei die Funktionen von Google TV nur in wenigen Ländern frei geschaltet wurden. Hier mehr Infos von Google dazu: https://support.google.com/googletv/?hl=de#topic=10070724

Im Grundsatz bleibt immer ein Android-Betriebssystem auf dem TV bestehen, aber die Oberfläche wird moderner und benutzerfreundlicher dargestellt, was mit dem Watson-Launcher von Google auf für Android-TV-Geräte ohne vollständige Google-TV-Implementierung gemacht wurde. Google TV selbst personalisiert intensiver das Sehverhalten der User. Dafür hat Google TV aber auch mehr Einfluss auf die Darstellung der Startseite und mehr Einfluss auf die gesamte TV-Software.»

4-seitiges Ambilight

Ein Update hat auch Ambilight bekommen. Das ist Philips’ exklusives Feature, bei dem LEDs im Rücken des Panels die Wand hinter dem Fernseher entsprechend zum gezeigten Bild einfärben. Der Philips OLED 806 hat diese LEDs nicht mehr nur seitlich und am oberen Rand verbaut, sondern auch am unteren Rand: 4-seitiges Ambilight.

So sieht’s zum Beispiel beim farbenfrohen Animationsfilm «Encanto» aus:

Quelle: Disney+, «Encanto». Qualität: UHD, Dolby Vision.

Wer das Rumgeflackere hinter dem Fernseher nicht mag, kann’s auch ganz abschalten. Dürften nicht viele sein. Ambilight ist schliesslich das grosse Alleinstellungsmerkmal eines Philips OLEDs, das sich gar in ein bestehendes Philips-Hue-System integrieren lässt. Und der ist auch abseits von Filmen und Serien super. Wenn ich etwa Gäste zu Hause habe und auf dem TV im Musik-Modus etwas Musik im Hintergrund laufen lasse, dann pulsieren die LEDs passend zum aktuellen Song. Das ist doch besser als ein schwarzes, viereckiges Loch?

Sound – gut genug

Was den Sound betrifft: Der ist gar nicht mal so übel. Nicht unbedingt wegen den zwei 10-Watt-Lautsprechern. Sondern wegen dem zusätzlich im Panel integrierten 30-Watt-Subwoofer. Der hat eine angenehme Wucht. Füllt den Raum gut auf. Dadurch wirkt der Sound deutlich weniger blechern oder hohl, als ich zunächst befürchtet hatte. Dazu unterstützt der Fernseher Kino-Soundformate wie Dolby Atmos und DTS-HD. Ein richtiges Heimkinosystem ersetzt der Fernseher allerdings nie – das tut kein Fernseher, ausser vielleicht Sonys OLEDs mit Acoustic-Surface-Technologie.

Fazit: Der beste Philips-Fernseher aller Zeiten

Philips’ OLED-Fernseher sind gut und gehören bildtechnisch zu den besten Fernsehern auf dem umkämpften TV-Markt. Das allein ist keine Neuigkeit. Neu sind aber folgende zwei Punkte:

  1. Philips hat alte Schwächen ausgemerzt, namentlich vor allem Black Crush
  2. Philips’ OLED-Fernseher sind jetzt auch sehr gute Gaming-TVs

Das mag jetzt überheblich rüberkommen, aber es ist, als ob die Niederländer mein letztjähriges Review gelesen und gesagt hätten: «Dieses Jahr bauen wir einen Fernseher, der auch den Luca restlos zufriedenstellt.» Der AI-Mode rockt. Das Bild ist knackig, scharf und die Farben sind knallig, aber niemals unnatürlich. Dazu ein leistungsstarker Prozessor, der auch aus mieser Bildqualität ein gutes Bild zaubert. Ein Traum.

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