JBL Flip 5 im Test: Kleines Soundwunder
Nicht weniger als «Klingt besser denn je» lautet das Versprechen von JBL zum Flip 5. Erzählen kann der Hersteller viel, wichtiger ist aber, wie sich der Bluetooth-Lautsprecher in der Praxis anhört.
Bei mittelgroßen, transportablen Lautsprechern standen die Flip-Modelle bisher im Schatten der UE Boom von Ultimate Ears. Ob sich das mit dem JBL Flip 5 ändert, erfährst du hier.
Begehrter Lautsprecher mit viel Sound
Als ich das Testgerät auspackte stand gerade Kollege Lennart aus dem Business Development neben mir und war nicht begeistert: «Der Flip 4 ist doch voll sch... gewesen.» Ausprobieren wollte er den Flip 5 dann aber doch. Er war so sehr angetan, dass ich ihm den Lautsprecher für meinen Test wieder wegnehmen musste.
Denn JBL scheint seine Hausaufgaben beim Flip 5 sehr gewissenhaft gemacht zu haben. Ich weiß nicht, ob es wirklich am angepriesenen «rennbahnartigen Lautsprecher-Chassis» liegt, aber der Bluetooth-Lautsprecher hat klanglich im Vergleich zum Vorgänger ordentlich zugelegt. Er klingt viel größer als er ist und kann einen ganzen Raum bereits bei mittlerer Lautstärke problemlos füllen – und das ohne Qualitätsverlust bei steigender Lautstärke, was nicht jeder Lautsprecher von sich behaupten kann.
Beim JBL Flip 5 wummert der Bass sehr kräftig. Den Effekt kannst du noch verstärken, wenn du den Lautsprecher auf die richtige Unterlage legst. Wir haben im Büro einige ausprobiert und fanden zum Beispiel den Sound auf dem Rollcontainer besser als auf dem Schreibtisch. Ganz schlecht schnitt der Hocker ab.
Der Bass ist zwar stark, überlagert aber weder die Höhen noch die Mitten. Für mein Ohr ergab sich beim JBL Flip 5 ein gut abgerundetes, komplettes Klangbild. Da höre ich die Musik oder einen Podcast echt gerne drauf und musste die Lautstärke nicht einmal besonders hoch machen, da der Lautsprecher ordentlich Power hat. Der Hersteller gibt die Nennleistung mit 20 Watt an. Für mich bedeutet dies, dass ich mich in meiner Wohnung maximal bis zur Hälfte der möglich Lautstärke getraut habe – und da schon Angst hatte, dass die Nachbarn vorbei kommen. Die volle Leistung mussten deswegen die Kollegen im Büro ertragen, wo der Flip 5 die deutlich größeren Marshall Stockwell II & Kilburn II abhing.
Keine Angst vor Wasser und Partys
Eine Bonusfunktion, die ich nicht ausprobieren konnte, nennt sich «PartyBoost». Das bedeutet du kannst den Flip 5 per Knopfdruck mit beliebig vielen anderen JBL-Lautsprechern, die ebenfalls die Funktion unterstützen, verbinden. Sie spielen dann alle die gleiche Musik ab. Das System löst «Connect+» ab, dass JBL bisher bei seinen Lautsprechern zur Verbindung untereinander genutzt hat. Entsprechend kannst du nur neuere Modelle mit dem Flip 5 verbinden.
Mit seiner Größe bietet sich der JBL Flip dazu an, mitgenommen zu werden. Mit einem Gewicht von etwas über einem halben Kilogramm, ist er aber schwerer als er aussieht. Das merkst du besonders, wenn du ihn mit der mitgelieferten Handgelenkschlaufe am Handgelenk befestigst. Dazu ist er einfach zu schwer. Aber am Rucksack hängt er so zum Beispiel gut.
JBL verspricht, dass du dir unterwegs keine Sorgen um den Flip 5 machen musst. Sein Gummigehäuse soll robust sein und hat eine IPX7-Zertifizierung erhalten. Das bedeutet, er ist bis zu einer Tiefe von zwei Metern wasserdicht – klingt dann allerdings deutlich dumpfer.
Den 4800-mAh-Akku lädst du über einen USB-C-Anschluss auf. Das dauert etwa 2,5 Stunden, wenn die Batterie ganz leer ist. Im Gegenzug spielt der Flip 5 dann etwa zwölf Stunden lang Musik ab. Dem langen Partyabend steht damit nichts im Weg.
Trotz des ganzen Lobes, ist beim JBL Flip 5 nicht alles perfekt. So hast du keine Möglichkeit mehr, eine Audioquelle per Kabel zu verbinden. Es gibt keinen 3,5-mm-Anschluss. Verbunden wird ausschließlich kabellos per Bluetooth. Und da nur per Bluetooth 4.2. Mit dem neueren Bluetooth 5.0 hättest du vor allem von einer größeren Reichweite profitiert.
Fazit: Ernsthafte Konkurrenz für die UE Boom 3
Bisher war der UE Boom 3 für mich das Nonplusultra bei Bluetooth-Lautsprechern mittlerer Größe. Das ändert sich mit dem JBL Flip 5. Der liegt für mich soundtechnisch gleichauf und bewegt sich preislich in der gleichen Region. Unterschiede gibt es an anderer Stelle. Während der Flip 5 liegt, USB-C und Bluetooth 4.2 steht der UE Boom 3, lädt über Micro-USB auf, hat mit Bluetooth 5.0 die längere Reichweite und einen etwas länger durchhaltenden Akku.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de.