Kaufberatung Smartphone: So findest du das richtige Handy für dich
Die Auswahl ist groß, die Ansprüche sind hoch: Ein neues Smartphone zu finden, muss aber keine Sisyphusarbeit sein. Mit meinen Tipps findest du ein passendes Handy für dich.
In diesem Beitrag geht es darum, was bei einem Smartphone wichtig ist und auf welche Mindestanforderungen bei Speicherplatz, Anschlüssen und Software du achten solltest. Mit diesen Infos lassen sich zum Beispiel unsere Filter füttern und du kannst die Auswahl nach deinen Vorstellungen einschränken. Ausführliche Tests von Smartphones aus unserer Redaktion, findest du hier.
Speicher: Haben ist besser als brauchen
Apps, Fotos oder zur Offline-Nutzung heruntergeladene Streaming-Inhalte benötigen Speicherplatz. Doch wie viel Speicher sollte das Smartphone mindestens haben? Meine Erfahrung: 64 GB sind das absolute Minimum. Besser sind 128 Gigabyte. Zwar sind externe Speicherkarten inzwischen besser. Trotzdem ist die Nutzung nicht so komfortabel. Ich würde also damit nicht planen.
Aktuelle Software ist wichtig
Ich will hier kein Urteil darüber fällen, ob Android oder iOS besser ist. Die Betriebssysteme von Google und Apple haben beide Vor- und Nachteile. Ein Vorteil von iOS ist, dass Apple zuverlässig fünf Jahre lang Softwareupdates liefert. Das bedeutet, beim iPhone musst du dir weniger Gedanken um die Aktualität der Software machen.
Anders sieht es bei Android aus. Hier muss jeder Hersteller selber die Updates für seine Smartphones entwickeln und ausliefern – und das klappt unterschiedlich gut. Deswegen ist es wichtig, dass dein Smartphone über eine aktuelle Version von Android verfügt. Im Herbst 2021 ist Android 12 erschienen. Allerdings ist die Auswahl an Modellen mit Android 12 jetzt noch klein, um sich daran zu klammern. Deswegen ist für mich bis zum Frühjahr 2022 ein Smartphone mit Android 11 als Neugerät noch akzeptabel ist, spätestens ab April 2022 führt aber kein Weg mehr an Android 12 vorbei. Im Herbst 2022 dürfte Android 13 erscheinen und sich das Spiel wiederholen.
Google verspricht für seine neuesten Pixel-Smartphones fünf Jahre lang Updates. Und auch andere Hersteller haben zuletzt die Zeiträume für Softwareupdates deutlich verlängert – zumindest was die Top-Modelle betrifft. Huawei ist durch den US-Boykott und erzwungenen Verzicht auf die Google-Dienste ein Sonderfall: Derzeit arbeitet der chinesische Hersteller mit eigenen Lösungen und Android. Mit HarmonyOS könnte ein eigenes Betriebssystem auf den Huawei-Smartphones zum Einsatz kommen.
Anschlüsse für Strom und Musik
USB-C ist zum Standard der Ladeanschlüsse geworden. Das ist gut so. Dieser Anschluss ist technologisch weiter als der alte Micro-USB-Anschluss. Deswegen ist er immer noch in besonders günstigen Smartphones finden, aber auch dort solltest du einen Bogen um ihn machen. Selbst in den unteren Preisklassen gibt es genug Modelle mit USB-C-Buchse. Apple geht mit dem Lightning-Anschluss immer noch seinen eigenen Weg, und wenn du ein iPhone haben willst, führt momentan kein Weg dran vorbei.
Zu einer Besonderheit ist der Kopfhöreranschluss geworden. Viele Hersteller verzichten auf ihn und nutzen den gewonnenen Platz im Gehäuse anders. Da Bluetooth-Kopfhörer weit verbreitet sind und auch über USB-C eine Tonausgabe möglich ist – sofern du Kopfhörer mit USB-C-Stecker hast und sie kompatibel sind – ist das grundsätzlich kein Problem. Willst du aber unbedingt deine liebgewonnenen Kopfhörer mit 3,5-mm-Stecker weiter verwenden, musst du in den Filtern den entsprechenden Anschluss auswählen.
Displayauflösung und Bildwiederholraten
Wie groß das Display und damit das Smartphone sein soll, ist reine Geschmackssache. Zwischen den verschiedenen Bildschirmtechnologien gibt es zwar Unterschiede, aber am Ende ist für mich die Auflösung das wichtigste Kriterium und nicht die Bildschirmtechnologie. LCD-, AMOLED oder P-OLED ist für mich zweitrangig.Wichtig ist dagegen, dass dein neues Smartphone eine Full-HD-Auflösung hat. Also mindestens 1080 Pixel als kleinste Zahl der Auflösung. Mit weniger solltest du dich nicht zufrieden geben. Mehr brauchst du allerdings nicht unbedingt, beziehungsweise sorgt das bei einem Smartphone-Display nicht für ein schärferes Bild.
Eine Bildwiederholrate von 60 Hertz ist noch üblich, aber bei den Top-Smartphones sind inzwischen Displays mit 90 oder 120 Hertz üblich. Dieser Wert gibt an, wie oft pro Sekunde sich das Bild erneuert. Höhere Werte lassen es bei Bewegungen flüssiger wirken. Höhere Frequenzen klingen in der Theorie super und können in der Praxis schön aussehen. Allerdings unterstützen bisher nur wenige Apps die hohen Bildwiederholraten und nicht jedes Smartphone schafft das mit seiner höchsten Displayauflösung. Deswegen sind für mich mehr als die üblichen 60 Hertz noch kein relevantes Kriterium bei der Auswahl des Smartphones.
Kamera: Megapixel spielen keine Rolle
Ob eine Smartphone-Kamera gut ist, lässt sich nicht mit einem Blick auf das Datenblatt feststellen. Die Zahl der Megapixel eignet sich nicht als Qualitätskriterium. 12 oder 108 Megapixel – egal! Viel wichtiger ist die Software und was sie aus den Aufnahmen macht. Dafür kann ich nur auf unsere Tests verweisen.
Nur wenn dir eine Weitwinkel- oder Tele-Linse wichtig sind, kannst du danach die Auswahl eingrenzen. Kleine Einschränkung: Diese Neben-Linsen erreichen nur bei wenigen Smartphones die Bildqualität der Hauptkamera.
Akku und Schnellladetechnologien
Das typische Smartphone hält mit seinem Akku einen Tag lang durch. Für größere Batterien und längere Laufzeiten in deinem Smartphone musst du entweder auf Funktionen verzichten oder damit leben, dass das Smartphone eben größer als andere ist. Die großen Sprüngen in der Akkutechnologie lassen noch auf sich warten.
Deswegen gibt es nur einen groben Richtwert: Der Akku deines neuen Smartphones sollte mindestens eine Kapazität von 3000 mAh haben. Ausnahmen bestätigen auch diese Regel: So schafft es Apple bei den iPhones das Zusammenspiel von Hardware und Software so effizient zu gestalten, dass sie mit kleineren Akkus ähnliche Akkulaufzeiten wie Android-Modelle erreichen.
Da der Fortschritt bei den Akkus selber nur langsam voranschreitet, haben die Smartphone-Hersteller Schnellladetechnologien für sich entdeckt. Sprich: Wenn der Akku schon nicht ewig hält, soll das Aufladen zwischendurch wenigstens schnell gehen. Es lohnt sich also, ein Smartphone mit schneller Ladefunktion zu erstehen.
Hardware
Klar fühlt es sich gut an einen potenten Chipsatz und viel Arbeitsspeicher im Smartphone zu haben, aber selbst die günstigsten Smartphones kommen mit alltäglichen Anwendungen wie Messengern, Instagram oder Banking-Apps zurecht. Einzig die Ladezeiten der Apps fallen mal länger aus. Nur für einige grafisch aufwendige Spiele oder rechenintensive Anwendungen wie etwa Videoschnitt brauchst du auf jeden Fall mehr Power. Aber da ist der reale Unterschied zwischen der Mittelklasse und den Top-Modellen nicht so groß, wie die Hersteller es in der Werbung erzählen.
Oder anders gesagt: Mit einem günstigen Smartphone ärgerst du dich schnell über zu langsame Hardware. In der Mittelklasse bekommst du das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und bei den Top-Geräten gibst du für den Zuschlag an Rechenkraft verhältnismäßig viel Geld aus.
NFC für mobiles Bezahlen
GPS, WLAN und Bluetooth gehören zur Standardausstattung von Smartphones. «Near Field Communication», kurz NFC, allerdings nicht. Es sind wiederum die günstigen Modelle, bei denen die Hersteller durch den Verzicht auf einen NFC-Chip versuchen Kosten zu senken. Allerdings kommt NFC inzwischen eine wichtige Funktion zu. Über diese Technologie wird das mobile Bezahlen mit deinem Smartphone abgewickelt. Sprich: Willst du Apple Pay, Google Pay und Co nutzen, muss dein Smartphone NFC haben.
5G ist der Standard
An 5G führt kein Weg mehr vorbei. 2022 gleicht es der Suche nach der Nadel im Heuhaufen unter den neuen Smartphones ein 4G-Modell zu finden.
Füttere ich nun mit diesen Vorgaben – aktuelle Android-Version, mindestens 64 oder 128 Gigabyte Speicherplatz, USB-C-Anschluss – unsere Filter, ergeben sich folgende Listen aktuell beliebter Modelle in unterschiedlichen Preisklassen:
Android bis 200 Euro / Franken
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Android bis 400 Euro / Franken
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bis 600 Euro / Franken
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ohne Preislimit
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Falls du dich nur für das iPhone interessierst, kann ich dir diesen Ratgeber empfehlen:
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de.