Klimafussabdruck: Der Trend stimmt, die absoluten Zahlen noch nicht
Das rasante Wachstum der letzten zwei Jahre hinterlässt Spuren in unserem betriebseigenen Klimafussabdruck. Absolut sind die Treibhausgasemissionen zwar gewachsen, pro Lieferung aber um 44 Prozent geschrumpft. Weniger Pendelverkehr, mehr erneuerbare Energie, Effizienzprogramme sowie optimierte Verpackungen zeigen Wirkung.
Nach 2019 haben wir für das Geschäftsjahr 2021 zum zweiten Mal unseren betriebseigenen Klimafussabdruck gemessen und analysiert. Eines schon mal vorweg: Bei der Analyse haben wir weitere Daten erhoben, um die veränderten Rahmenbedingungen korrekt abzubilden. So haben wir wachstumsbedingt zusätzliche Emissionspositionen bilanziert und einige Berechnungsgrundlagen der Ersterhebung aufdatiert.
Energieeffizienz und positive Corona-Effekte
Vergleichen wir die im Fussabdruck 2019 ausgewiesenen betrieblichen CO2-Grossproduzenten mit den Zahlen von 2021, dann sieht die Bilanz ermutigend aus: Der Klimafussabdruck unserer Werbung ist um 80 Prozent auf 601 Tonnen CO2 geschrumpft. Aber auch die Emissionen von Heizung und Strom sind um 23 Prozent gesunken, weil wir auf erneuerbare Energien umgestellt haben und effizienter geworden sind. In unserer Logistik verwenden wir z.B. fast nur noch LED-Lampen.
Noch besser sieht es beim Pendelverkehr aus: Die Emissionen betrugen 2021 mit 69 Tonnen noch knapp ein Zehntel der Ersterhebung. Diese wundersame Schrumpfung ist dem coronabedingten Homeoffice-Boom geschuldet. Weil bei uns das Homeoffice aber gekommen ist, um zu bleiben, dürfte der Pendelverkehr im Klimafussabdruck auch mittel- bis langfristig gegen Null tendieren.
Differenziert betrachten sollten wir auch unseren Einsatz von Verpackungsmaterial: Die materialbedingten Emissionen nahmen zwar um 84 Prozent zu. Dies in erster Linie deshalb, weil sich die Anzahl versandter Pakete innert zwei Jahren fast verdreifachte (+170%). Die zwei zusätzlich angeschafften Verpackungsmaschinen sowie optimierte Kartonagen haben ihre Wirkung indes nicht verfehlt. Unser Ziel, die CO2-Emissionen durch Verpackungsmaterial pro versandtes Produkt ab eigenem Lager um jährlich mindestens 3 Prozent zu senken, haben wir also übertroffen.
Kapazität verdreifacht – Emissionen plus 40 Prozent
Schauen wir die absoluten Zahlen an, sind unsere betriebseigenen Emissionen seit 2019 um 40 Prozent gewachsen. Zurückzuführen ist dies vor allem auf zwei Entwicklungen: Die zwischen 2019 und 2021 in Betrieb genommenen Logistikzentren vergrösserten die Treibhausgasemissionen in den Bereichen Hochregallager/Beförderungstechnik (+81%) sowie Unterhalt und Verbrauchsmaterial (+227%).
Der Betrieb der neuen automatisierten Warenlager erfordert den Einsatz von zusätzlichem Verbrauchsmaterial wie Europaletten oder Schlitzkartonagen, die neu als «Eigenbedarf» ausgewiesen werden. Sie machen mit 4871 Tonnen CO2 rund einen Drittel des gesamten betriebseigen Fussabdrucks aus. Hinzugekommen ist ferner die Position «restliche Purchased Goods and Services». Sie subsumiert alle Office-Verbrauchsmaterialien wie Drucker, Büromöbel, Bildschirme und Notebooks, die für den Eigengebrauch während der Pandemie angeschafft wurden.
Gesamthaft sind die Fortschritte beachtlich. Bei den betrieblichen CO2-Grossproduzenten Marketing, Energie und Pendelverkehr konnten wir substanzielle Klimagaseinsparungen erzielen. Und auch in Sachen Verpackung zahlen sich die Investitionen in Materialeffizienz und Verpackungsmaschinen aus. Für 2021 können wir festhalten: Gesamthaft sind die betrieblichen Treibhausgasemissionen pro Lieferung gegenüber dem Referenzjahr 2019 um 44 Prozent geschrumpft. Diesen Trend fortzuführen, wird anspruchsvoll werden.
Mitarbeitende und Medien auf dem Laufenden zu halten, das ist mein Job. Ohne frische Bergluft geht bei mir allerdings nix! In der Natur hole ich mir den langen Atem, um stets dranzubleiben. Und beim Jazz die Ruhe, um meine Teenager zu bändigen.