Unser Energiemix: Beim Strom top, bei der Wärme stop
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Unser Energiemix: Beim Strom top, bei der Wärme stop

Cloud-Computing, Effizienzmassnahmen sowie die Umstellung auf erneuerbare Energieträger haben unsere Klimagasemissionen deutlich verringert. Dem “dreckigen” Strom haben wir zügig den Stecker gezogen. Uns von den fossilen Brennstoffen loszueisen, wird dagegen noch Zeit in Anspruch nehmen.

Um innerhalb eines Jahrzehnts 50 Prozent unserer Treibhausgasemissionen loszuwerden, gilt es, die grössten Verursacher unter Kontrolle zu bringen. Bei Digitec Galaxus fallen Klimagase vor allem bei der Verpackung sowie bei Heizung und Strom an. Das hat der erstmals 2019 ermittelte Klimafussabdruck ergeben. Die Reduktion der Klimagasemissionen ist auch deshalb besonders anspruchsvoll, weil wir in den letzten Jahren unsere Geschäftstätigkeit stark ausgebaut haben und auch international massiv gewachsen sind. Die Belegschaft ist heute faktisch doppelt so stark wie 2019. Und natürlich sind auch die Büro- und Lagerflächen kräftig mitgewachsen, was sich in der Energiebilanz deutlich niederschlägt. Egal – an der Reduktion des betriebseigenen Treibhausgasausstosses führt kein Weg vorbei.

Die Datenwolke spart 90 Prozent Energie

Beim Strom lassen sich die Klimagasemissionen verhältnismässig einfach reduzieren. Drei griffige Massnahmen haben wir getroffen, um unseren Fussabdruck zügig zu verkleinern. Erstens beziehen wir 100 Prozent unserer Elektrizität aus erneuerbaren Quellen – wo immer möglich aus einheimischer Produktion. So haben wir vor zwei Jahren sämtliche Verträge mit den Energielieferanten auf Wasser- und Solarstrom umgestellt. Einzig für unseren Standort in Serbien konnten wir bisher noch keine saubere Lösung finden. Die Belgrader Elektrizitätswerke bieten derzeit keinen grünen Strom an. Bis es so weit ist, kompensieren wir unseren Energiekonsum über den Kauf von Zertifikaten.

Mit Cloud-Computing löst sich die Stromrechnung beinahe in Luft auf
Mit Cloud-Computing löst sich die Stromrechnung beinahe in Luft auf

Zweitens haben wir sämtliche Server aus den bisherigen Rechenzentren in die Cloud migriert. Nett, werden sich viele denken, aber was bringt’s? Die Zahlen sind eindrücklich. Der Effizienzgewinn der Cloud gegenüber lokal betriebenen Datencentern ist gewaltig. Studien zeigen, dass die gleiche Rechenleistung in der Cloud gegen 90 Prozent weniger Strom verbraucht und 95 Prozent weniger Klimagase emittiert als in herkömmlichen Datencentern. Die Migration unserer IT-Infrastruktur in die Cloud zahlt voll auf unsere Klimaziele ein. Ausserdem haben sich unsere Clouddienstleister verpflichtet, spätestens 2030 alle erbrachten Dienstleistungen frei von CO2-Emissionen zu erbringen.

Weniger ist mehr!

Problemlos optimieren lässt sich auch die bestehende Gebäudeinfrastruktur. Die Analyse des Stromverbrauchs unserer Büros und Lagerhallen hat gezeigt, dass wir durch die konsequente Umstellung auf LED-Leuchten sowie eine intelligente Beleuchtungssteuerung den Stromverbrauch ohne spürbare Einschränkung deutlich senken können. Das Einsparpotenzial liegt bei 5 bis 10 Prozent des Gesamtverbrauchs. Diverse Gebäude sind bereits umgerüstet. Über Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren steigern wir die Lichteffizienz. Bis Ende 2022 werden die Arbeiten abgeschlossen sein. Schaffen wir es zudem, dass die Digitec-Galaxus-Crew am Abend Computer und Bildschirme konsequent vom Strom nimmt und überflüssige Lichtquellen ausschaltet, dürfte die Rechnung des Elektrizitätswerks Zürich um weitere 20 bis 30 Prozent tiefer ausfallen.

Fossile Energieträger haben einen langen Atem

Bei der klimafreundlichen Wärmeerzeugung werden wir bedauerlicherweise nicht so zügig vorankommen. Die Umstellung der Wärmeinfrastruktur ist investitionsintensiv, langwierig und von externen Faktoren abhängig. Unser Hauptsitz in Zürich etwa ist dem Zürcher Fernwärmeverbund angeschlossen. Das ist aus Gründen der Effizienz zwar sinnvoll. Dennoch entstehen auch bei der Fernwärme erhebliche Treibhausgasemissionen. Denn für die Wärmeproduktion wird zusätzlich zum Abfall auch reichlich Erdgas verbrannt, was alles andere als klimagasneutral ist. Auch die von uns gemieteten Logistikhallen in Wohlen oder die Verkaufsflächen unserer zehn Filialen hängen an bestehenden Öl-, Gas- oder Fernwärmeheizzentralen, die sich nur in enger Abstimmung mit den Grundeigentümern über einen längeren Zeitraum auf erneuerbare Energie umstellen lassen. Insbesondere mit Blick auf die Investitionszyklen dürfte deshalb der vollständige Abschied von der fossilen Wärmeerzeugung noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Bei der Wärmeerzeugung warten noch einige Herausforderungen auf uns. Deshalb gilt es, das bestehende Einsparpotenzial sofort und konsequent zu nutzen, bis wir auf klimaneutrale Lösungen umsteigen können. Entsprechend haben wir in unseren Büros, Shops und Lagerhallen die Raumtemperatur bereits um ein bis drei Grad runtergedreht. Was nach wenig aussieht, bewirkt viel. Mit jedem eingespartem Grad Raumtemperatur sinkt der Energiebedarf und somit der Treibhausgasausstoss um ganze 6 Prozent. Zwar waren die ersten Kollegen und Kolleginnen bereits im September mit Strickjacke und Schal am Arbeitsplatz anzutreffen. Dennoch ist auch im November klar: Auf die Energiesparmassnahmen möchten selbst die ärgsten «Gfrörli » aus nachvollziehbaren Gründen nie und nimmer verzichten.

*Die errechnete Belastung durch unsere Marketingaktivitäten war wie vermutet fehlerhaft. Darauf werden wir im kommenden Bericht zum Klimafussabdruck 2021 eingehen.

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Tobias Billeter
Head of Corporate Communications
Tobias.Billeter@digitecgalaxus.ch

Mitarbeitende und Medien auf dem Laufenden zu halten, das ist mein Job. Ohne frische Bergluft geht bei mir allerdings nix! In der Natur hole ich mir den langen Atem, um stets dranzubleiben. Und beim Jazz die Ruhe, um meine Teenager zu bändigen.


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