Logitech MX Master 3: Wie aus einer Super-Maus eine exzellente Maus wird
Produkttest

Logitech MX Master 3: Wie aus einer Super-Maus eine exzellente Maus wird

Kevin Hofer
4.9.2019

Erst vier Jahre ist es her, als die erste MX Master rauskam. Jetzt halte ich bereits die dritte Ausführung in meiner Hand. Viel hat sich im Vergleich zu den Vorgängern nicht getan – ausser, dass die MX Master 3 alles noch etwas besser macht.

Ein befriedigender Klick ist Gold wert – oder im Fall der MX Master 3 knapp 130 Franken, beziehungsweise knapp 100 Euro. Jedes Mal, wenn ich mit der Maus klicke und das daraus resultierende Geräusch wahrnehme, huscht mir ein Lächeln über die Lippen. So macht Arbeiten richtig Spass.

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Die Design-Evolution

Die Maus kann man nicht neu erfinden. Das hat sich wohl auch Logitech gedacht und die dritte Iteration der MX Master optisch nur leicht überarbeitet. Die grösste Veränderung ist von oben gesehen links bei der Daumentaste und dem -rad. Anstatt einer gekrümmten Linie wie bei der MX Master und MX Master 2S schliesst die linke Seite nun eine Gerade ab. Vorne schliessen die Maustasten nicht mehr in eine Spitze in der Mitte, sondern links in eine abgerundete Ecke. Das lässt die MX Master 3 weniger klobig erscheinen, als ihre Vorgänger. Die letzte grössere Design-Änderung betrifft die Struktur bei der Daumenablage. Statt der Carbon-Struktur verlaufen nun diagonale Geraden über die Daumenablage und den Mausrücken. Es sieht so aus, als ob die Maus Orangenhaut hätte.

Die MX Master 3 ist rundum etwas kleiner als der Vorgänger, wobei die grösste Veränderung mit drei Millimetern in der Höhe ausfällt. Das sind nur marginale Anpassungen, die sich mit vier Gramm weniger beim Gewicht auswirken. Das neue Modell wiegt 141 Gramm.

Wie liegt das Ding in der Hand und wie bedient es sich?

Ergonomisch gibt’s an der MX Master 3 wie an den Vorgängern nichts auszusetzen. Sie liegt bestens in der Hand. Zumindest bei mir. Kollegin Carolin hat kleinere Hände als ich und sie empfindet die Maus als zu gross. Für mittelgrosse Männerhände, wie ich sie habe, ist die Maus bestens geeignet. Mir gefällt, dass ich meine Hand leicht vertikal darauf positionieren kann. So ermüdet sie weniger schnell.

Das Klickgeräusch der MX Master 3 ist sehr angenehm. Besonders toll finde ich, dass das linke und rechte Klicken nicht identisch sind. Die Maus löst präzise aus. Es ist nur wenig Druck nötig, um auszulösen, aber nicht so wenig, dass ich versehentlich auslösen würde.

Soweit hat sich nichts Wesentliches im Vergleich zum Vorgänger geändert. Neu ist das Scrollrad, das Logitech Mag Speed nennt. Es soll laut Hersteller 87 Prozent präziser sein, als jenes der MX Master 2S. Wie Logitech auf diese Zahl kommt ist mir rätselhaft. Vielleicht haben Marketingrecherchen ergeben, dass alles über 80 Prozent gut bei der Kundschaft ankommt. Persönlich kann ich in Office-Anwendungen keinen Unterschied zum Vorgänger feststellen. Erst wenn pixelgenaues Scrollen, beispielsweise in Photoshop, nötig ist, spüre ich einen leichten Unterschied. 87 Prozent sind relativ. Wenn bereits das Produkt, das 87 Prozent weniger exakt arbeitet, sehr gut ist, machen 87 Prozent erstaunlich wenig aus.

Das Scrollrad ist sehr angenehm zu bedienen und gehört zu den Besten, die ich jemals gedreht habe. Vor allem, weil es jetzt komplett aus Aluminium besteht und sich sehr gut anfühlt. Das Scrollrad wird durch Magnete in Position gehalten. Zum schnellen Scrollen muss ich das Rad nicht extra durch Drücken der dahinterliegenden Taste entsperren, sondern einfach ordentlich anstupsen und das Teil dreht gefühlt ewig, weil sich die Magnete dann wegdrehen.

Auch das Daumen-Scrollrad ist sehr gut. Im Vergleich mit dem oberen Scrollrad wirkt es auf den ersten Blick etwas klobig. Dieser Eindruck täuscht aber. Die Verarbeitung ist auch hier exzellent. Das Aluminium fühlt sich genial an und es reagiert präzise. Bei Mäusen ist ein Scrollrad aus hochwertigem Material selten. Hier rechnet sich auch die Design-Entscheidung vom Hersteller: Das Daumenrad ist viel besser zugänglich als beim Vorgänger. Dank dem geraden Seitenrand der Maus guckt es etwas hinter diesem hervor. So kann ich ungehindert von der Kante links und rechts scrollen.

Toll ist auch die neue Anordnung der beiden oberen Daumentasten. Statt hinter dem Daumenrad befinden sie sich neu unterhalb. Dadurch muss ich meinen Daumen nicht mehr verrenken, um die Tasten zu betätigen. Die kleine Veränderung des Designs bedeutet ergonomisch gesehen einen riesigen Schritt nach vorne. Auf der Daumenauflage befindet sich wie bei den Vorgängern eine weitere Taste.

Was hat das Teil sonst noch zu bieten?

Beim Sensor hat Logitech im Vergleich zum Vorgänger nichts verändert. Es kommt erneut der Darkfield-Sensor zum Einsatz der zwischen 200 und 4000 dpi auflöst. Dadurch ist auch die Bedienung auf einer Glasoberfläche möglich. Das funktioniert bei meinem Test – aber nicht ganz so zuverlässig wie auf einer undurchsichtigen Oberfläche.

Beim Akku setzt Logitech wie bei der MX Master 2S auf einen 500 mAh Li-Po-Akku. Eine Minute Laden soll gemäss Hersteller für drei Stunden Nutzung reichen. Voll geladen gibt der Hersteller 70 Tag Akkulaufzeit an. Geladen wir der Akku neu über USB-C. Während dem Laden kannst du die Maus weiterhin verwenden: Das Kabel wird vorne angesteckt und Logitech liefert ein ungefähr 135 Zentimeter langes Kabel mit.

Als Verbindungstypen stehen ein mitgelieferter Dongle für die 2.4-GHz-Wireless und Bluetooth zur Verfügung. Die Maus kann bis zu drei Geräte gleichzeitig ansteuern. Die Flow-Steuerung, mit der Text und Dateien zwischen mehreren Geräten nahtlos ausgetauscht werden können, ist ebenfalls an Bord. Wie das funktioniert, hat übrigens Kollege Dominik bereits getestet.

Solltest du als Besitzer einer MX Master oder MX Master 2S umsteigen?

Hast du eine MX Master oder 2S und bist zufrieden damit, brauchst du nicht umzusteigen. Willst du aber noch bessere Bedienbarkeit, ist die MX Master 3 ein Schritt nach vorne.

Bist du auf der Suche nach einer neuen Maus fürs Büro, Programmieren, Photoshop oder Videoschneiden, machst du mit der MX Master 3 nichts falsch. Die dritte Iteration macht aus einer Super-Maus eine exzellente Maus.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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