
Ratgeber
Zitronensaft gegen Nierensteine
von Anna Sandner
Eine Nierenerkrankung kann frühzeitig an den Augen festgestellt werden, zeigten Forschende aus Edinburgh in einer neuen Studie. Anhand eines 3D-Scans der Retina lassen sich kranke Nieren früher und weniger invasiv diagnostizieren als bisher.
«Schau mir in die Augen und ich sag dir, wie gesund deine Nieren sind», könnte es künftig bei Arzt oder Ärztin heißen. Denn einer neuen Studie lässt sich anhand der Netzhaut-Beschaffenheit feststellen, ob die Nieren richtig arbeiten.
Neeraj Dhaun, Professor für Nephrologie an der Universität Edinburgh und Co-Autor der Studie rechnet mit früheren Diagnosen durch die 3D-Scans: «Das Auge könnte ein nützliches Fenster in die Niere sein und dazu beitragen, mehr Menschen mit einer frühen Nierenerkrankung zu identifizieren, was die Möglichkeit eröffnet, mit Behandlungen zu beginnen, bevor sie fortschreiten.»
Aber was hat das Auge überhaupt mit der Nierengesundheit zu tun? Bei Erkrankungen der Niere kommt es häufig zu einem gestörten Blutfluss in den kleinsten Gefäßen des Körpers. Diese sogenannte «mikrovaskuläre Zirkulation» im Auge lässt sich durch einen Scan der Netzhaut bestimmen und damit Rückschlüsse auf die Gesundheit der Nieren ziehen. Dazu nutzen die Forschenden optische Kohärenztomographie (kurz OCT-Scans). Anhand von Querschnittsbildern wird jede einzelne Schicht der Retina sichtbar gemacht. Chronisch Nierenkranke haben eine dünnere Retina als Gesunde.
Für die Studie verglichen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Retina-Beschaffenheit von 204 Nierenkranken mit der von 86 gesunden Freiwilligen. Dabei stellten sie fest, dass die Netzhaut mit fortschreitender Nierenerkrankung immer dünner wird. Bei Transplantations-Patienten und -Patientinnen, die eine gesunde Niere übertragen bekamen, zeigte sich hingegen mit zunehmender Nierengesundheit eine Verdickung der Retina.
In Zukunft ließe sich ein regelmäßiges Netzhaut-Screening zur Früherkennung von Nierenkrankheiten etablieren. Das erspart wesentlich aufwändigere und unangenehmere Untersuchungen und bietet die Chance, Erkrankungen der Nieren früher zu erkennen. Zudem könnten positive Veränderungen der Netzhaut als Indiz für das Anschlagen einer Therapie genutzt werden. Und zuletzt hilft die neue Diagnose-Option möglicherweise auch bei der Entwicklung von Medikamenten für chronisch Kranke.
Wie Zitronensaft gegen Nierensteine hilft, liest du hier:
Titelfoto: Kitreel/ShutterstockWissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.