So entkalkst du deinen Wasserkocher richtig
Ob für eine wärmende Suppe oder einen entspannenden Tee: Mein Wasserkocher kommt im Homeoffice kaum zur Ruhe. Damit alles immer so schmeckt, wie es sollte, ist regelmässiges und richtiges Entkalken unumgänglich.
Ich koche gerne, oft und auch gar nicht mal so schlecht. Dennoch falle ich hin und wieder meiner eigenen Faulheit zum Opfer und genehmige mir eine Fertigsuppe aus dem Beutel. Gerade jetzt, da ich von zu Hause aus arbeite und im Winter etwas von innen Wärmendes wohltuend ist. Obwohl ich kein grosser Tee-Fan bin und ihn eigentlich nur dann trinke, wenn ich krank bin, hat die Pandemie auch diese Gewohnheit beeinflusst. Mein Wasserkocher, der seinen Stammplatz lange in einem dunklen Küchenschrank hatte, schaffte deshalb den Sprung auf die Küchentheke und steht seit einigen Monaten im Dauereinsatz. Entsprechend sammelt sich Kalk an. Damit meine Suppen und Tees weiterhin gut schmecken und ich darin keine Kalkspuren finde, muss ich den Wasserkocher regelmässig säubern und entkalken. Mit den richtigen Hilfsmitteln und cleveren Tricks klappt das in den allermeisten Fällen mühelos.
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Woher kommt all der Kalk?
Aus Muschelschalen und Tierpanzern ist Kalk vor langer Zeit im Erdreich entstanden. Als eines der am häufigsten vorkommenden Minerale der Erdkruste wird er vom absickernden Grundwasser aufgenommen und gelangt so ins Trinkwasser – Kläranlage und Wasseraufbereitung hin oder her. Mithilfe von Entkalkungsanlagen wird er in vielen Haushalten fast komplett neutralisiert, was zu weichem Wasser und wenig Kalk führt. Ohne solche Massnahmen strömt hartes, kalkhaltiges Wasser aus dem Hahn. Egal, ob du weiches oder hartes Wasser kriegst, Kalkablagerungen kannst du nie ganz vermeiden. Für uns Menschen ist Kalk zum Glück ungefährlich, zumindest in der Dosierung, in der er aus den Wasserhähnen kommt.
Wenn du Wasser im Wasserkocher oder in der Pfanne zum Kochen bringst, entstehen sichtbare Kalkablagerungen. Das kann auch im Badezimmer oder auf der Terrasse beim Blumengiessen passieren – überall dort, wo Wasser im Spiel ist. Je höher der Kalkgehalt im Wasser, also je härter das Wasser, desto schneller und desto mehr Kalkablagerungen bilden sich. Sobald Wasser verdunstet, bleiben Kalkmoleküle liegen. Das sind dann die nervigen weiss-grauen Streifen, Ringe oder Schlieren, die auf allen möglichen Oberflächen zurückbleiben.
Wasserkocher als Brutstätte für Kalk
Der Wasserkocher ist prädestiniert für Kalkablagerungen. Egal, ob du ein älteres Modell mit freiliegender Heizspirale besitzt oder ein moderneres Gerät nutzt, das die Spirale unter einem Zwischenboden versteckt: Kalk sammelt sich in beiden Modellen sehr schnell an. Dies, weil dort Wasser erhitzt wird und – da du nie alles ausschüttest – rasch verdunstet. Du wiederholst diesen Vorgang mehrere Male pro Tag und schon hast du nach wenigen Tagen eine dicke Kalkschicht am Boden oder auf der Heizspirale des Wasserkochers.
Auch wenn die Kalkablagerungen für uns und auch für den Wasserkocher nicht unmittelbar schädlich sind, kann es den Geschmack beeinträchtigen. Es sieht ausserdem alles andere als lecker aus, wenn Kalkreste im Tee oder der Suppe schwimmen. Zudem kann das Gerät mit der Zeit an Effizienz einbüssen. Denn die Wärme der Heizspirale muss sich zuerst durch den Kalk kämpfen, bevor sie das Wasser zum Kochen bringen kann. So verpufft unnötig Energie, was nicht nur der Umwelt, sondern auch deinem Portemonnaie schadet. Aus diesem Grund ist regelmässiges Entkalken wichtig.
Mit Entkalker entkalken
Es gibt spezielle Entkalker, die extra dafür hergestellt worden sind, um Haushaltsgeräte wie den Wasserkocher oder die Kaffeemaschine zu entkalken. Der Vorteil gegenüber natürlichen Hausmitteln ist, dass solche Entkalker bereits die optimale Dosierung zur Bekämpfung des Kalks beinhalten. Zudem kannst du, wenn du der Anleitung des Herstellers folgst, fast nichts falsch machen. Unerwünschte Nebeneffekte wie ein komischer Geruch oder Beschädigungen am Gerät kommen daher so gut wie nie vor.
Halte dich beim Entkalken immer an die Hinweise in oder auf der Verpackung. Die weisen je nach Entkalker kleine Unterschiede auf, funktionieren vom Grundprinzip her jedoch alle ähnlich. Du mischst den Entkalker mit Wasser – in dem Verhältnis, das der Hersteller vorschreibt – im Wasserkocher und lässt die Flüssigkeit mindestens 45 Minuten lang einwirken. Dann sollten sich alle Rückstände gelöst haben. Du schüttest das Ganze aus, füllst den Wasserkocher ein- bis zweimal mit klarem Wasser auf, spülst nach und schon ist der Kalk weg.
Mit Zitrone entkalken
Eine ökologischere Methode, um den Kalk aus dem Wasserkocher zu entfernen, ist Zitronensaft. Der Saft respektive die Säure der Zitrone löst Kalkablagerungen ebenfalls auf. Dazu kannst du entweder eine Zitrone auspressen, bereits abgefüllten Zitronensaft kaufen oder Zitronenpulver verwenden. Diese Vorgehensweise ist zudem günstiger als die im Handel erhältlichen Entkalker. Schliesslich hinterlässt die Zitrone keine unangenehmen Gerüche im Wasserkocher – im Gegenteil, das Haushaltsgerät riecht nach der Reinigung schön frisch.
Um deinen Wasserkocher mit Zitronensäure zu reinigen, verdünnst du das Gemisch auch hier mit Wasser. Da die Säure konzentriert zu aggressiv für die Materialien des Wasserkochers ist, mischst du sie im Verhältnis 1:3 mit Wasser. Beim Zitronenpulver sowie einigen Zitronensaftkonzentraten steht auf der Verpackung, wie du korrekt dosieren solltest. Das Gemisch im Wasserkocher bringst du allerdings nicht zum Kochen, denn die Zitronensäure ist nicht hitzebeständig. Wie den Entkalker, lässt du die saure Lösung für mindestens 45 Minuten einwirken. Sind dann noch nicht alle Kalkablagerungen aufgelöst, lässt du das Ganze weitere 15 Minuten im Wasserkocher. Zum Schluss spülst du den Wasserkocher mit klarem Wasser aus und fertig ist die ökologische Entkalkung.
Mit Essig entkalken
Bei der Reinigung mit Hausmitteln ist Essig die Wunderwaffe schlechthin, weshalb sie bei fast jeder Verschmutzung benutzt wird und in beinahe jedem Haushalt zu finden ist. Auch zum Entkalken von Oberflächen und Geräten eignet sich Essig hervorragend. Die Essigsäure ist es, die den Kalk auflöst und so deinen Wasserkocher wieder sauber macht. Essig ist relativ günstig in der Anschaffung und ökologisch unbedenklich, wie etwa die Zitronensäure. Zudem wirkt er ebenso effektiv.
Um deinen Wasserkocher mit Essig zu säubern, füllst du eine Tasse mit Wasser und gibst einige Spritzer Essig hinzu. Ist der Wasserkocher sehr stark verschmutzt, brauchst du zwei oder drei Tassen Wasser und etwas mehr Essig. Im Vergleich zur Zitronensäure kannst du das Essig-Wasser-Gemisch im Wasserkocher aufkochen. Danach lässt du hingegen nichts einwirken, sondern giesst die Mischung direkt wieder ab. Sollte der Wasserkocher noch nicht ganz vom Kalk befreit sein, wiederholst du den Vorgang ein weiteres Mal. Bei sehr hartnäckigen Verkalkungen lässt du die Essigsäure zwei bis drei Stunden einwirken. Nach dem Entkalken musst du den Wasserkocher gründlich mit sauberem Wasser ausspülen und danach zwei- bis dreimal aufkochen lassen, damit der Essiggeruch verschwindet. Atme den heissen Essigdampf nie direkt ein, da er die Schleimhäute und Atemwege angreift.
Mit Backpulver entkalken
Backpulver eignet sich nicht nur hervorragend, um einen leckeren Kuchen zu backen. Auch als Hausmittel gegen verschiedenste Flecken oder als Entkalker taugt das weisse Pulver. Daher kannst du auch darauf zurückgreifen, wenn die Effizienz deines Wasserkochers aufgrund von Kalkablagerungen nachlässt.
Gib ein Päckchen Backpulver in den Wasserkocher und fülle ihn mit Wasser. Danach lässt du das Ganze aufkochen. Achte darauf, dass du das Gerät nicht bis zum Maximum füllst, denn das Backpulver-Wasser-Gemisch neigt dazu, beim Aufkochen Schaum zu bilden. Um die volle Wirkung entfalten zu können, muss das Gemisch mindestens eine Stunde lang einwirken. Dann giesst du die Flüssigkeit ab, kochst ein- bis zweimal sauberes Wasser auf und schon strahlt dein kalkfreier Wasserkocher wieder.
Mit anderen Hilfsmitteln entkalken
Falls Essig, Backpulver und Zitrone den Kalk nicht beseitigen konnten, kannst du es zusätzlich mit Entkalker-Tabs probieren. Gebissreiniger-Tabs haben denselben Effekt und können ebenfalls verwendet werden. Aufgrund ihrer starken chemischen Reaktion im Wasser lösen sie selbst hartnäckige Kalkablagerungen auf. Damit kannst du sogar Urinstein im WC entfernen – dann sollte Kalk im Wasserkocher kein Problem sein. Einfach die Tabs zusammen mit einem Liter Wasser in den Kocher geben, die Lösung erhitzen, einwirken lassen, ausschütten und mit klarem Wasser nachspülen.
Was ebenfalls hilft, ist Aspirin. Du gibst das Aspirin – in Pulver- oder Tablettenform – und einen Liter Wasser in den Wasserkocher und lässt die Lösung aufkochen. Nachdem du das Gemisch ungefähr eine Stunde einwirken lassen hast, leerst du es aus und spülst mit klarem Wasser nach. Bei Bedarf wiederholst du diesen Vorgang, um auch den letzten Rest Kalk wegzukriegen. Was du bei dieser und auch jeder anderen Methode lassen solltest, ist Kalkablagerungen mit Schraubenzieher, Messer oder anderem spitzen Werkzeug abzukratzen. Sonst riskierst du, dass du die Oberfläche, die Heizspirale oder die Elektronik des Wasserkochers beschädigst.
Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben.