
Produkttest
Bei der Apex Pro TKL macht das OLED-Display Sinn
von Kevin Hofer
Die Apex M750 gibt’s jetzt endlich auch bei uns im Shop. Die Tastatur ist toll zum Gamen, bietet aber sonst nicht allzu viel.
Produkte von Steelseries waren mir bis jetzt fremd. Als ich dann an der Computex über die Apex Pro gestolpert bin, wusste ich: Die muss ich auf jeden Fall testen. Zuvor muss ich aber noch eine andere Tastatur von Steelseries ausprobieren. Dass die etwas ältere Apex M750 neu bei uns im Shop ist, ist für mich Grund genug, sie etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die Tastatur kommt im DE-Layout. Wenn du bei uns im Shop bestellst, kriegst du eine Packung CH-Layout-Keycaps von Glorious PC Gaming Race dazu. So kannst du mit etwas Fingerfertigkeit – die müsstest du als Gamer ja haben – deine Keycaps tauschen.
Mit den weichen, abgerundeten Ecken und Kanten wirkt die Tastatur ruhig und unauffällig. Bis auf das RGB lässt für mich nichts auf Gamer-Tastatur schliessen. Optisch gefällt mir die Tastatur.
Was mir weniger gefällt, ist die Beschaffenheit der Deckplatte. Auf der Homepage schreibt Steelseries:
Das Kernstück der Tastatur besteht aus Aluminium der Luftfahrtklasse, was den mechanischen Schaltern ein felsenfestes Fundament gibt. Dank der 5000-Series-Aluminiumlegierung wartet die Apex M750 mit höchster Stabilität auf.
Marketing-Sprache vom Feinsten, die Steelseries da auspackt. Die mag aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich beim Berühren des Tastaturgehäuses alles andere als den Eindruck habe, über Aluminium zu streicheln. Für mich fühlt sich das eher wie irgendein generischer Kunststoff an.
Die Keycaps fühlen sich hingegen sehr gut an. Zumindest die ABS-Tasten im DE-Layout. Mal schauen, wie’s aussieht, wenn ich die austausche. Die Keycaps von Glorious PC Gaming Race sind ebenfalls aus ABS. Sie bieten beinahe noch mehr Halt als die originalen Tasten. Schade ist, dass nicht derselbe Font auf den Keycaps gedruckt ist. Mir gefällt der Font des Originals besser.
Was mir zudem auffällt: Die Tastatur kannst du nur mit den in zwei Grössen mitgelieferten Tastaturstützen hochstellen. Etwas mühsam, wenn du regelmässig die Höhe verstellst, ansonsten bist du wohl damit, weil die Tastatur auf den Gummifüssen bombenfest steht.
Steelseries verbaut die eigenen QX2-Switches. Dabei handelt es sich um lineare RGB-Schalter. Sie sind vergleichbar mit den Cherry MX Red: Die Betätigungskraft beträgt bei beiden 45 Gramm, der Gesamtweg 4 Millimeter und der Auslösepunkt liegt bei 2 Millimeter. Der Klick ist nicht hörbar, dennoch ist die Tastatur alles andere als flüsterleise. Das Ding macht für eine Tastatur mit linearen Switches einen Heidenlärm.
Trotz ihrer Gemeinsamkeiten, finde ich, dass sich die Cherry MX Red und QX2-Switches etwas unterscheiden. Das Tippgefühl empfinde ich mit den QX2 als etwas angenehmer. Es ist einfach befriedigender darauf zu Tippen. Der Unterschied ist aber minimal. Apropos Tippen: Für den Bürogebrauch würde ich dir die M750 nicht empfehlen. Dazu ist sie einerseits zu laut und löst zu schnell aus.
Ganz ehrlich: Ich habe noch nie eine Gamer-Tastatur getestet, die ihren Einsatzzweck nicht einwandfrei verrichtet hätte. So verhält es sich auch bei der Apex M750. Mit den 2 Millimetern Weg bis zum Auslösepunkt und der geringen Betätigungskraft der Switches ist die Apex M750 für kompetitives Gamen geeignet. Sie löst präzise aus und ist dank Anti-Ghosting und N-Key-Rollover sehr zuverlässig.
Beim Spielen diverser Games hat mich die M750 nie im Stich gelassen. Das Zocken damit macht Spass. Als Fan von Clicky-Switches gefällt mir auch, dass die Tastatur nicht ganz leise ist. Spielst du mit Kopfhörern, wird dich das Geräusch kaum belästigen. Wenn du deinen Game-Sound über Lautsprecher geniesst, kann das Tippgeräusch aber stören.
Einstellungen machst du über die Steelseries Engine 3. Die Software ist intuitiv und die Einstellungsmöglichkeiten zahlreich. So stellst du die RGB-Beleuchtung ein oder weist Tasten verschiedene Funktionen zu. Noch selten hat mich ein Konfigurations-Tool einer Peripherie so überzeugt wie die Engine 3. Da darf ich Steelseries ein Kränzchen winden.
Die Apex M750 ist eine gute Tastatur. Perfekt zum Spielen kompetitiver Games. Aber das ist eigentlich auch alles, was sie macht. Für Büroarbeiten ist sie nur bedingt geeignet. Zudem bietet sie für eine Tastatur in ihrer Preisklasse wenig Extras.
Mir fehlt beispielsweise ein dedizierter Lautstärkeregler. Den bin ich mir von Tastaturen in dieser Preisklasse gewohnt. Knapp 200 Franken sind nicht gerade wenig für eine Tastatur. Da wäre das eine oder andere Extra schön.
Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.