Stefanie Lechthaler
News & Trends

Weisch no? Eine nostalgische Reise in die Vergangenheit der Schweizer Internetklassiker

Ob «Bändeli» oder «G-G-Gurke»: Diese Menschen haben die deutschschweizerische Meme-Landschaft geprägt. Ich lade dich ein, einen Abstecher in die Internetkultur der 2000er zu machen und in Nostalgie zu schwelgen.

Kennst du die neusten Video-Trends? Ich nicht. Liegt wohl daran, dass sich unsere Algorithmus-Universen aneinander vorbeibewegen und ich den veralteten Trend, den du vor zwei Wochen schon gehyped hast, jetzt erst zum ersten Mal zu sehen bekomme.

Anders war das vor zehn Jahren. Damals überstanden Video-Trends mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre. Niemand hätte es bemerkt, wenn ich erst ein, zwei Wochen später auf den «you are a dreamer, du»-Zug gesprungen wäre. Viele dieser Sprüche sind mittlerweile sogar zum festen Bestandteil des Schweizerdeutschen Sprachgebrauchs geworden. Ich meine, wann hörst du beim Bezahlen im Restaurant oder an der Bar keinen deiner Freundinnen oder Freunde theatralisch «Nei, Angst und Geld hani kei» seufzen?

Lass uns zusammen eine nostalgische Reise durch die schweizer Meme-Kultur machen.

Armer Richi

Wer weiss, was aus dem kleinen Bub in Kanada seit dem letzten Besuch von Mona Vetsch vor fünf Jahren geworden ist. Aber auf folgendes können wir uns einigen: Dieser Berner wird sich wohl an allem möglichen «guet häbe», und zwar richtig doll. Auch die Mundartband Stubete Gäng hat sich dieselbe Frage gestellt und in ihrem Lied «Richi» mögliche Zukunftsszenarien gesponnen.

Unter der Gürtellinie

Sie brauchten sich nicht zu schämen. Oder sie taten es zumindest nicht. Das Internet hat einige Originale herausgebracht, die die schönste Sache der Welt unverblümt zelebrierten. Dank ihnen haben wir gelernt, wie es bei Herr und Frau Schweizer beim Liebesspiel klingt – und dass Körperdüfte nicht nur aphrodisierend wirken. Ade Messi.

Kein Schmouker

«Morge Mitenand, Moooorge Mitenand …» Klingelt nicht bei dir? Okay – besser für dich. Aber eins musst du über ihn wissen: Er raucht nicht. Wirklich nicht! Und solltest du ihn doch mal mit einer Zigarette in der Hand sehen, frag auf keinen Fall nach Feuer. Das könnte tödlich für dich enden.

Ich esse wieder Gurken

Das Interview, von dem ich wünschte, es hätte nie stattgefunden. Ja, ich weiss. Gurke ist dein «Lieblings-Gmüs». Und ja, DU HAST GESPRITZT. Der Spruch hängt mir schon lange aus den Ohren. Hör etz uf demit. Bitte. Es isch Gugus.

Da wird man grad nervös

Was ich mir aber sehnlichst zurückwünsche, ist ein Remake der Sendung «Fohrler Live». Für sie schlägt noch es immer «da inne, da Herz». Insbesondere in der Folge über Jugend und Gewalt jagt ein Meme das andere. Ob «Bändeli», «Badchappe» oder «Bombeschplitter» – selten habe ich eine Talkshow mit so schlagfertigen und schrägen Teilnehmenden gesehen. Grandios.

Los gahts

Wären die meisten nur halb so romantisch wie Vujo Gavric als Bachelor, wäre die Welt ein besserer Ort. Mit blinkenden Augen und organisierten Sonnenaufgängen hat er den Kandidatinnen die Augen verdreht und den Startschuss des Schweizer Trash-TVs gegeben.

Natürlich. Die Liste ist noch lange nicht fertig. Im Gegenteil: «Das wird immer schlimmer.» Aber für heute ist wirklich Schluss – ich gehe jetzt «bitzeli Stube, sitze».

Falls du die Kult-Memes weiter abfeiern willst, dann gibt’s eine Reihe «lustiger» Swiss-Meme-Artikel. Und falls ich «s’Beschte wo’s je het’s git’s» vergessen habe, dann schreib’s mir in die Kommentare!

Titelbild: Stefanie Lechthaler

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