Wieso USB deine drahtlosen Peripheriegeräte beeinträchtigen kann und was du dagegen tun kannst
Wenn die Verbindung deiner drahtlosen Maus zickt, könnten die USB-3.0-Ports deines PCs dafür verantwortlich sein. Sie erzeugen nämlich ein störendes Rauschen.
Drahtlose Gaming-Mäuse mit einem 2,4-GHz-Empfänger sind wunderbar. Kein störendes Kabel und beinahe keine Unterschiede bei der Latenz im Vergleich zum Kabelbetrieb. Zumindest, solange die Verbindung stabil ist. Bei mir setzt sie immer mal wieder aus. Das Problem: Die USB-3.0-Ports meines PCs.
Was passiert da?
Bereits 2012 hat Intel ein Whitepaper zu dem Problem veröffentlicht. Die Spezifikation von USB 3.0 erfordert es, dass die Daten scrambled – frei übersetzt, umgewandelt/verschlüsselt – werden. Dabei wird ein schmalbandiges Signal in ein Signal mit einer grösseren Bandbreite, als für die Informationsübertragung nötig ist, umgewandelt. Dadurch entsteht Rauschen. Dieses ist genau in dem Bereich ausgeprägt, in dem viele drahtlose Geräte operieren: zwischen 2,4 und 2,5 GHz.
Das Rauschen kann von einem unbesetzten 3.0-Port ausgehen. Es kann aber auch von einem daran angeschlossenen Peripheriegerät oder Kabel strahlen. Wenn der Empfänger eines Wireless-Geräts in der Nähe ist, führt dies zu Verzögerungen oder Ausfällen der drahtlosen Verbindung.
Eine Lösung, die bis heute keine ist
Als Lösung schlägt Intel vor, USB-3.0-Geräte und/oder Ports abzuschirmen und Wifi-Antennen möglichst weit weg von USB-3.0-Ports zu platzieren. Bei der Verbindung zwischen Router und PC funktioniert das bei mir. Jedoch habe ich das Problem auch heute noch bei Mäusen und Tastaturen – zehn Jahre nach dem Whitepaper von Intel.
Entweder hilft die Lösung zu wenig oder die Hersteller von Mainboards und Peripherie nehmen das Problem nicht ernst. Zumindest liefern manche Hersteller bei kabellosen Mäusen sogenannte Extender mit. Damit lässt sich der 2,4-GHz-Empfänger weiter weg vom PC anbringen und das Signal wird verstärkt. Ist kein solcher dabei, können USB-Verlängerungskabel Abhilfe verschaffen.
Auf keinen Fall solltest du deine 2,4-GHz-Empfänger an USB-3.0-Ports anschliessen. Da sind Verbindungsprobleme programmiert. Tiefer oder höhere USB-Standard-Ports sind in Ordnung. Es kann nicht sein, dass das Problem nach all den Jahren mit USB 3.0 immer noch besteht. Die ersten Geräte kamen bereits 2010 auf den Markt. Die letzte Hoffnung auf Besserung ist wohl, dass der Standard irgendwann ausstirbt und nicht mehr für Störungen sorgt.
Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.