XGIMI HORIZON Ultra: Der erste 4K-Beamer mit Dolby Vision
Mit einer technologischen Beamer-Weltneuheit sorgt XGIMI für Aufsehen. Der HORIZON Ultra soll nämlich der erste Dolby-Vision-fähige 4K-Beamer sein. Ich hab ihn mir angeschaut.
Die Redaktion von Digitec und Galaxus berichtet direkt aus Berlin von der IFA 2023. Alle bisher publizierten News und Hintergründe findest du in unserem Überblick:
Müsste ich einen Vergleich ziehen, dann würde ich Xgimi als «TCL der Beamer-Branche» bezeichnen. Sprich: Ein chinesischer Hersteller, der sämtliche Hardware in eigenen Fabriken erforscht, entwickelt und produziert – und den Markt in den letzten Jahren von hinten aufgerollt hat. Das hat den Vorteil, dass die Beamer-Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Entsprechend aufregend ist die Neuheit, die Xgimi an der IFA erstmals präsentiert hat: den Horizon Ultra 4K. Das ist laut Hersteller nicht nur der erste 4K-Long-Throw-Beamer der Welt, der Dolby Vision unterstützt. Er ist auch ein Beamer, der mit einer technologischen Weltneuheit aufwartet: der Kombination von LED- und Laser-Projektion.
Aber das ist nur der Anfang.
Die Zukunft: Dual Light Technology
Die Kombination von LED- und Laser-Projektion bezeichnet Xgimi als «technologischen Durchbruch». Du musst wissen: Beamer nutzen als Lichtquelle entweder LEDs oder Laser-Module. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. RGB-LEDs habe ich hier mal ausführlich erklärt. Einfach ausgedrückt:
- LEDs haben eine höhere (bessere) Farbtreue und sind fürs Auge meistens angenehmer.
- Sie strahlen aber weniger hell und sind tagsüber Laser-Modulen gegenüber im Nachteil.
- Laser-Module hingegen strahlen zwar hell, erschöpfen aber durch ihr schmales Wellenlängenband die Augen schneller.
Durch die Kombination beider Technologien kriegst du nicht nur das Fünferli, sondern auch das Weggli. Also die Vorteile beider Technologien: Ein helles, farbtreues Bild, welches das Auge nach längerem Betrachten nicht erschöpft. Am Stand redet man gar von einer Abdeckung von 95,5 Prozent des DCI-P3-Farbraums. Das ist jener Farbraum, in dem HDR-Inhalte kalibriert werden. Tatsächlich beherrscht der Xgimi Horizon Ultra als erster 4K-DLP-Beamer nicht nur HDR10 und HLG, sondern sogar Dolby Vision.
Und ja; hell strahlt er auch. Auf rund 2300 ISO Lumen kommt der kleine Wunder-Kasten. Das ist zwar nicht der hellste Beamer, den ich je gesehen habe. Aber hell genug für die meisten Wohnzimmer, sofern du eine Leinwand benutzt, die zusätzlich Helligkeit und Kontrast aus jeder Projektion holt.
Der Xgimi Horizon Ultra ist kein nativer 4K-Beamer. Die hohe Auflösung kommt via Pixel-Shift-Technologie zustande. Einfach gesagt werden für jedes Frame stets zwei Bilder nacheinander projiziert und leicht verschoben, ehe das nächste Frame angezeigt wird. Das alles passiert im Bruchteil einer Sekunde. Für dich wirkt es, als ob da die 8,3 Millionen Pixel einer UHD-Auflösung gleichzeitig projiziert werden.
Falls du genau wissen willst, wie das funktioniert, hier ein spannender Artikel von mir zum Thema:
Einfache Einrichtung – innert 6 Sekunden
So beeindruckend die Dual-Light-Technologie Xgimis ist; fast spannender fand ich, wie einfach es ist, den Horizon Ultra einzurichten. Ganz ehrlich: Ich bin ein Mensch mit kurzer Zündschnur, wenn’s um Installation und Setup geht. Das gilt besonders für Beamer. Der Test von Optomas UST-Beamer etwa trieb mich beinahe in den Wahnsinn. Schenke ich der beeindruckenden Demo am Xgimi-Messestand Glauben, dann dürfte das hier nicht passieren. Im Video unten siehst du nämlich gleich drei saugeile Features:
- Auto Keystone Correction
- Intelligent Screen Alignment
- Intelligent Obstacle Avoidance
Das erste Feature korrigiert automatisch die perspektivische Verformung. Etwa, wenn der Beamer nicht frontal vor die Leinwand gestellt werden kann und darum seitlich auf die Fläche projiziert. Der Sensor erkennt das und verformt das Bild, bis es ein perfektes Rechteck ergibt. Das zweite Feature erkennt automatisch, wie gross die Projektionsfläche ist und passt Grösse und Zoom der Projektion entsprechend an. Das dritte Feature hingegen erkennt, wenn es auf der Projektionsfläche Hindernisse hat. Ein Bild zum Beispiel. Oder eine Wandlampe. Der Projektor sucht dann automatisch nach einer freien Fläche zwischen solchen Hindernissen.
Schau’s dir an:
Ebenfalls praktisch ist die automatische Farbkalibrierung. Die habe ich aber auch schon bei anderen Beamern gesehen. Etwa Samsungs Freestyle. Hier erkennt der Beamer die Farbe der Projektionsfläche und kalibriert sich anschliessend selbst. Das ist dann besonders praktisch, wenn du zu Hause nicht auf eine Leinwand, sondern direkt auf deine Hauswand projizierst, die womöglich nicht perfekt weiss ist.
Schau:
Auf welchen Weisspunkt genau kalibriert wird, konnte man mir am Stand leider nicht sagen. Beim Rumdrücken im Beamer-Menü fand ich aber heraus, dass der mir gezeigte Bildmodus «Cinema» war. In der Regel entspricht das einem warmen Ton mit Weisspunkt D65 – oder zumindest ähnlich. Nice.
Und schön sieht der Horizon Ultra auch noch aus
Schön sieht der etwa fünf Kilo schwere Horizon Ultra übrigens auch aus. Sehr sogar, finde ich. Zunächst mal ist er nicht riesig: 265 × 224 × 170mm (Höhe × Breite × Tiefe). Das Material fühlt sich leicht ledrig an. Ausser vorne, da ist ein edler Stoffbezug, der zwei 12-Watt-Lautsprecher von Harman Kardon versteckt.
Dazu:
- 2x HDMI-Eingänge, einer davon eARC-fähig
- 2x USB-Eingänge
- 1x LAN-Eingang
- Wifi-6-Dualband-Unterstützung (2,4/5Ghz)
- Bluetooth 5.2
Kosten wird der Spass übrigens etwa 2000 Franken/Euro. Erhältlich soll der Beamer ab Oktober sein, auch bei uns im Shop. Ein Test ist auch in Planung, aber noch kann ich nicht versprechen, dass er gleich zum Verkaufsstart fertig sein wird. Ich werde mich allerdings darum bemühen. Falls du spezielle Wünsche oder Anregungen für den Test hast, dann wäre jetzt der Moment, sie in die Kommentarspalte zu hauen 😁.
Titelfoto: Luca FontanaAbenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.»