Acer Nitro 5 im Test: Günstiges Gaming-Notebook
Für ein Gaming-Notebook kannst du problemlos mehrere Tausend Euro ausgeben – oder auch nur einen dreistelligen Betrag, etwa für Acers Nitro 5. Wie gut es sich auf ihm spielen lässt, habe ich ausprobiert.
Ganz konkret habe ich mir das Acer Nitro 5 AN515-43-R5TP angeschaut. Denn diese Konfiguration bekommst du so nur bei Galaxus. Unser Category Manager Kevin hat mir einen Gaming-Allrounder mit gutem Preis-Leistungsverhältnis versprochen, das sich für den Einstieg in den Gaming-Bereich anbietet.
Die technischen Daten im Überblick:
- AMD Ryzen 5 3550H
- AMD Radeon RX 560X
- 8 GB RAM (DDR4)
- 512 GB SSD von Western Digital (PC SN520 SDAPNUW-512G-1114, M.2 PCIe)
- 1000 GB HDD von Western Digital (WD10SPZX-21Z10T0 mit 5.400 U/min, SATA600)
- 15,6 Zoll Full-HD-Display (entspiegelt)
- Tastatur mit Nummernblock
- Lithium-Ionen Akku 57,49 Wh
- Windows 10 Home
Schwarz-Rot mit vielen Anschlüssen
Das Acer Nitro 5 hat keine bunten LEDs, die in vielen Farben leuchten. Stattdessen dominieren Schwarz und Rot das Erscheinungsbild. Das Gehäuse auf Kunststoff mit seinen klaren Ecken und Kanten ist größtenteils in Schwarz gehalten. Rot wird zur Hervorhebung einzelner Elemente genutzt und ist vor allem bei der Tastatur stark vertreten. Selbst deren Hintergrundbeleuchtung ist Rot.
Mit einem Gewicht von 2,3 Kilogramm ist der Nitro 5 immer noch transportabel, aber kein Laptop, den du täglich durch die Gegend schleppen willst. Bei den Anschlüssen, die sich links und rechts an der Seite befinden, musst du auf nichts wichtiges verzichten. HDMI, USB-C (3.1) und USB 2.0 sind je einmal vorhanden, USB 3.0 sogar zweimal. Dazu kommen ein Ethernet-Anschluss für das LAN-Kabel und ein 3,5-mm-Audioanschluss. Das WLAN beherrscht den AC-Standard, nur bei Bluetooth musst du noch mit der Version 4.0 vorlieb nehmen.
Mattes Display
Das 15,6 Zoll große Display des Acer Nitro 5 hat eine Full-HD-Auflösung von 1920×1080 Pixeln. Das reicht bei der Größe für ein scharfe Darstellung und mir gefällt besonders, dass der Bildschirm matt ist und nicht spiegelt. Dadurch wirken die Farben zwar etwas weniger intensiv. Bei einem spiegelnden Display sind sie dafür kräftiger, aber das spiegelt dann auch stärker.
Für meinen Geschmack könnte die Helligkeit höher ausfallen. Oft musste ich in den Grafikeinstellungen die Helligkeit erhöhen, damit ich in allen dunklen Gängen gut was erkennen konnte. Der Bildschirm war standardmäßig bei maximaler Helligkeit dafür zu dunkel. Auf Gimmicks wie eine hohe Bildwiederholrate oder besonders schnelle Reaktionszeiten musst du bei diesem Standard-Display verzichten.
Tastatur mit Nummernblock
Ich mag Nummernblocks auf Tastaturen. Mit ihnen lassen sich zahlen schneller und bequemer eingeben als über die Zahlenreihe über den Buchstaben. Von daher finde ich es grundsätzlich gut, dass Acer dem Nitro 5 ein Zahlenfeld spendiert. Allerdings geht dadurch die Symmetrie verloren und die Buchstaben und vor allem das Touchpad sind nicht mittig platziert. Je länger ich das Notebook nutze, umso mehr stört es mich.
Die ganze Zeit haben mir dagegen die Tasten gefallen. Sie sind ausreichend groß und haben vernünftige Abstände zueinander. Ihr Hub ist mit 1,6 Millimetern angenehm hoch und die Druckpunkte klar und deutlich. Da gibt es bei der Spielsteuerung keine Zweifel. Bei Dunkelheit sorgt die rote Hintergrundbeleuchtung dafür, dass du die Tasten besser erkennst. Damit dir die WASD-Tasten und die Pfeiltasten direkt auffallen, hat Acer sie optisch hervorgehoben.
Auf dem Touchpad gleiten meine Finger ungebremst und elegant dahin. So kann ich den Mauszeiger ohne Probleme und Verzögerungen bewegen. Für meinen Geschmack ist er groß genug – auch wenn es natürlich größere gibt.
Am Ende gilt aber weiterhin: Um mit einem Notebook zocken zu können, brauchst du mindestens eine Maus. Mit dem Touchpad bist du viel zu langsam. Eine externe Tastatur ist auf Dauer ebenfalls besser. Du kannst aber auch gleich zu einem Gamepad greifen.
Stereo-Lautsprecher
Das Acer Nitro 5 hat zwei Lautsprecher, die ihren Sound links und rechts zur Seite abstrahlen. Für ein Notebook schaffen sie einen ordentlichen Stereo-Sound, der die Spiele gut untermalt und auch bei Musikvideos schön in den Ohren klingt. Für den guten Sound sorgen Acer zufolge Technologien, die Namen wie «Waves MaxxAudio» und «Acer TrueHarmony» tragen.
Akku
Wenn du mit dem Acer Nitro 5 einen Tag im Büro überstehen willst, musst du den Stromsparfunktionen vertrauen. Als Simulation für einfache Aufgaben habe ich dauerhaft Youtube-Videos im Browser laufen lassen und mir um Stromsparen keine große Gedanken gemacht. Deswegen blieb die Bildschirmhelligkeit bei 100 Prozent. Das Ergebnis: Nach etwa sechs Stunden war der Lithium-Ionen-Akku leer. Achtest du darauf etwas Energie zu sparen, schafft das Nitro 5 auch mehr als sieben Stunden.
Spielen beansprucht den Akku allerdings stärker als Youtube-Videos. Hier hab ich die Batterie bereits nach knapp 90 Minuten leer bekommen. Ohne Netzteil ist das Spielvergnügen also von kurzer Dauer.
Leistung
Die äußeren Faktoren des Acer Nitro 5 sind also zufriedenstellend. Zeit, einen Blick auf die Hardware zu werfen, die für ein Gaming-Notebook nicht unerheblich ist.
Mit dem Ryzen 5 3550H erwartet dich ein Chipsatz, der nicht auf Leistung getrimmt ist, sondern ein gutes Verhältnis von Leistung und Energieverbrauch haben soll. Bei Cinebench R20 erreicht er 1683 Punkte und liegt damit ungefähr mit dem Intel Core i7-6700HQ gleichauf. Im Geekbench-Benchmark hängt der Ryzen 5 mit 848 Punkten im Single-Core- und Multi-Core-Modus zum Beispiel den Core i5-8250U, der zum Beispiel im Xiaomi Mi Notebook Air steckt, locker ab.
Dem Ryzen 5 stehen mit der AMD Radeon RX 560X eine richtige Grafikkarte und acht Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite. Die RX 560X gilt als Midrange-Grafikkarte und passt mit dieser Einteilung zum Ryzen 5. Im OpenCL-Test bei Geekbench 5 schafft sie 22.632 Punkte.
Was bedeuten diese Zahlen in der Praxis? Ich hab mich angesichts der Hardware ein älteres Spiel zum Ausprobieren ausgesucht: «Gears of War 4». Beim Starten macht sich direkt die Lüftung des Notebooks bemerkbar, wird aber relativ schnell wieder ruhiger. Das Spiel verfügt über einen eigenen Benchmark-Test, der eine durchschnittliche Framerate von 54,1 FPS als Endergebnis stehen hat. Er schlägt mir zudem angesichts der Leistung der Hardware des Nitro 5 vor, überwiegend mittlere Grafikeinstellungen zu wählen. Ich folge der Empfehlung und kann mich ruckelfrei auf Monsterjagd gehen.
Fazit: Nicht für alle Spiele geeignet
Das Acer Nitro 5 AN515 ist nicht das potenteste Gaming-Notebook, aber dafür vergleichsweise günstig. Selbst für das ähnlich leistungsstarke Xiaomi Mi Air musst du mehr bezahlen und auf typische Gaming-Elemente verzichten: Neben dem Design wären das zum Beispiel der CoolBoost für eine höhere Lüftergeschwindigkeit und damit eine verbesserte Kühlung von GPU und CPU. Es fehlt ebenfalls NitroSense zur Überwachung und Steuerung des gesamten Systems.
Mir gefällt besonders das matte Display sehr gut und der Zahlenblock der Tastatur ist vor allem jenseits von Spielen sehr praktisch. Alle wichtigen Anschlüsse sind vorhanden und der Speicher fällt groß aus. Mit seiner Hardware ist das Acer Nitro 5 allerdings nicht die richtige Wahl, wenn du nächstes Jahr «Cyberpunk 2077» darauf spielen willst. Wenn du Wert darauf legst, immer die besten Grafikeinstellungen wählen zu können, solltest du ebenfalls ein teureres, dafür leistungsstärkeres Notebook kaufen.
Als erstes Gaming-Notebook, das noch keine Triple-AAA-Titel, von denen die meisten ab 18 Jahren freigegeben sind, stemmen muss, ist das Acer Nitro 5 genauso geeignet wie für Klassiker aus deiner Spiele-Sammlung.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de.