Maximum Games Cat Quest III
PS5, EN
Im dritten «Cat Quest»-Abenteuer stichst du in die Hohe See – auf der Suche nach dem legendären Nordstern-Schatz. Dabei erwarten dich jede Menge kauziger Gestalten, Geheimnisse an jeder Ecke und unzählige Wortspiele.
Schon beim allerersten «Cat Quest 3»-Trailer wusste ich: Dieses Game muss ich spielen. Das Design ist einfach wieder zuckersüss. Die Openworld-Rollenspiel-Reihe mit den schmusigen Kätzchen ist mir bereits 2017 ans Herz gewachsen. Während ich im ersten Teil und im Nachfolger 2019 im Fantasy-Mittelalter unterwegs war, darf ich im neusten Teil als Pirat in einer traumhaft schönen Inselwelt herumkurven. Säbelschwingende Freibeuter, flauschige Katzen und Koop-Modus? Klingt nicht nur perfekt für mich, sondern auch für meine beiden Dreikäsehoch. «Cat Quest 3» macht genauso viel Spass, wie es aussieht.
Ich übernehme die Rolle einer namenlosen Helden-Katze. Sie wird von einem blauen Geisterwesen namens Captain Cappey begleitet. Gemeinsam bereisen sie die Purribean, zu Deutsch die Schnurribik. An die Wortspiele gewöhnst du dich am besten schnell, denn das Spiel ist randvoll damit. Da ich mir als Vater regelmässig schlechte Dad Jokes zu schulden kommen lasse, gibt es für mich viel zu schmunzeln.
Die Welt von «Cat Quest 3» ist levelbasiert. Ich kann mich zwar mit meinem kleinen Piratenschiff von Anfang an frei auf der ganzen Karte bewegen, aber viele Gebiete sind dann noch zu anspruchsvoll. Dann reicht eine Kugel vor den Bug und schon sinkt mein Kahn. Darum erkunde ich als Erstes das Archipel von Schnurrvanna. Zusammen mit meinem schwebenden Begleiter suche ich den Nordstern, einen legendären Schatz. Es ist die zentrale Aufgabe, die mich durch das Spiel führt. Meist segle ich aber einfach der Nase nach und lege dort an, wo mich etwas anlacht. Und anlachen tut mich Vieles.
Die 2,5D-Welt von «Cat Quest 3» ist traumhaft. Ich kann mich kaum daran sattsehen. Studio Gentlebros beherrscht dieses Design wie kaum sonst jemand. Von der Karibik-inspirierten Welt, wo ich am liebsten meine nächsten Ferien buchen würde, bis zum Design der fantasievollen Gegner, komme ich aus dem Staunen kaum heraus. Mal segelt eine kolossale Gummiente vorbei, dann werde ich von orangen Kraken mit Augenklappen angegriffen oder geisterhafte Heavy-Metal-Piraten versperren mir den Eingang zu ihrer Club-Festung.
Es wird nie langweilig. Hinter jeder Bucht wartet eine neue Bedrohung auf mich, verdächtige Gesteinsformationen deuten auf einen vergrabenen Schatz hin oder leuchtende Obelisken wollen, dass ich ihr Geheimnis entlocke. Zur Stimmung tragen auch die kauzigen Charaktere bei, die ich auf meiner Reise treffe. Sie sind das Herzstück des Spiels und sorgen für viel Persönlichkeit. Die ersten Persönlichkeiten treffe ich in der Hafenstadt von Schnurrvanna. Da wäre zum Beispiel Mama Milka, die muskulöse Barbesitzerin, für die ich gefürchtete Piraten jagen muss. Oder Kidd Kat, ein süsses Kätzchen, das meine Ausrüstung verbessert.
Meist sind die Bewohner, denen ich begegne, mit interessanten Geschichten verknüpft. Wie beispielsweise im Turm der Turtelkätzchen. Dort treffe ich den Geist Klausi, der wegen einer gescheiterten Liebesgeschichte nicht zur Ruhe kommt. Dafür muss ich Tagebücher finden, die in Höhlen über die ganze Schurribik verteilt sind. Erst, wenn ich daraus die korrekte Geschichte erzähle, kann ich den Fluch brechen. Damit und indem ich im unweigerlich folgenden Kampf ein paar Maulschellen verteile. Denn bei fast allem, was ich tue, wird gekämpft.
Beim Inselhopping schicke ich jedes Schiff, das mir begegnet, mit feurigen Kanonenkugeln auf den Meeresgrund. An Land duelliere mich mit unzähligen Feinden. Mal an der Oberfläche, mal in Höhlen, mal in Türmen oder Festungen.
Bei den Kämpfen stehen mir eine Nah- und eine Fernkampfwaffe sowie diverse Zaubersprüche zur Verfügung. Es gibt Schwerter, Schilde, Äxte, Pistolen, Zauberstäbe, Eisgewitter, Blitzangriffe und mehr. Hinzu kommen Amulette und Ausrüstungsteile, die erstaunlich viel Kombination erlauben. So sorgt die Kopfbedeckung und das Jackett einer erledigten Vampir-Katze dafür, dass Feinde Schaden nehmen, wenn ich mich heile. Das passt perfekt zu meinem Heilzauber, der fest zu meinem Repertoire gehört. Es gibt unzähliger solcher Kombinationen, die das Kampfsystem zwar nicht auf den Kopf stellen, aber für Abwechslung sorgen. Ausserdem ist das Design der Outfits fantastisch. Am liebsten würde ich alles gleichzeitig tragen.
Das Piratenschiff kann ich visuell leider nicht verändern, aber auch dafür gibt es Upgrades. Die sind etwas linearer und verleihen mir mehr Trefferpunkte oder mehr Kapazität für Spezialkanonenkugel. Die wiederum reichen von elektrischen über Magma- bis zu Geisterkugeln.
Eine effiziente Kampfstrategie finden, ist nicht unerheblich. Das kindliche Design täuscht über einen nicht so kinderleichten Schwierigkeitsgrad hinweg – zumindest auf «Normal». «Einfach» habe ich nicht probiert. Zum Glück sind die Checkpoints grosszügig verteilt, sodass nie wirklich Frust aufkommt. Lediglich gewisse Bosse haben mir etwas zu schaffen gemacht. Besonders weil ich jedes Mal die gleichen Dialoge anhören lesen muss. Am schlimmsten ist es beim Piratten-König – ja, richtig geschrieben. Dort musste ich fast zehnmal das Gequatsche seiner Leibwächter durchklicken und anschliessend seinen zweiphasigen Monolog über mich ergehen lassen, bevor ich mir wieder im Kampf die Zähne ausbeissen konnte. Bitte, lasst mich sowas skippen!
Allzu viel Taktik ist bei den Kämpfen aber nicht gefragt. Meist reicht es, im richtigen Moment auszuweichen und Zaubersprüche regelmässig einzusetzen. Dafür verbrauche ich Zauberkristalle. Deren Anzahl erhöhe ich im Verlauf des Spiels. Aufladen kann ich sie durch normale Angriffe. Unterschiedliche Waffen haben ausserdem verschiedene Ausweichmanöver. So kann ich zum Beispiel nur mit ausgerüstetem Feuerzauberstab durch Flammen rollen.
Du kannst dir das Spiel einfacher und sogar besser machen, wenn du es zu zweit spielst. Wie schon «Cat Quest» 1 und 2 bietet auch «Pirates of the Purribean» einen lokalen Koop-Modus. Gerade für ungeübte Spieler wie meine Kinder (4 und 6 Jahre) ist der Modus perfekt. Kämpfe werden damit zwar etwas unübersichtlich, aber sie sind definitiv einfacher als alleine. Selbst, wenn mein Jüngster mit der Pistole in eine völlig falsche Richtung schiesst, reicht es oft, dass er Feinde auf sich zieht. Das gibt mir die Möglichkeit, mich zu heilen oder unbehelligt auszuteilen. Sein enthusiastisches High-Five am Ende eines Kampfes bestätigt, dass ihm diese Taktik auch zusagt. Und wenn doch jemand von uns den Löffel abgibt, muss man nur ein paar Sekunden zum Gefallenen stehen und schon kann es weitergehen.
Das Spiel wurde mir von Kepler Interactive zur Verfügung gestellt. Es ist ab dem 8. August für PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series und Switch verfügbar.
«Cat Quest 3» ist ein stimmiges Action-Adventure in einer zauberhaften Welt, in der es an jeder Ecke etwas zu Erleben oder Entdecken gibt. Alleine oder zu zweit erwarten dich unzählige kauzige Gestalten mit oft kuriosen Aufgaben. Wie es sich für ein Piratenspiel gehört, werden konstant die Säbel gewetzt und Kanonen abgefeuert. Ob zu Wasser oder zu Land, überall wartet das Abenteuer.
Nach rund zehn Stunden rollt der Abspann und die meisten Aufgaben sind erledigt. Danach wartet das New Game Plus, wo du deinen Level und deine Ausrüstung behalten kannst. Es gibt sogar alternative Enden. Auch ohne diese gesehen zu haben, hatte ich eine wunderbare Zeit mit «Cat Quest 3». Es bietet von der ersten bis zur letzten Minute piratischen Spielspass. Ich bin schon sehr gespannt, wohin Gentlebros uns das nächste Mal mitnimmt.
Pro
Contra
Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.