Keycap Kevin: Mein Cerakote-Abenteuer beginnt
Die meisten meiner Tastaturen sind eloxiert. Diese Oberflächenbehandlung habe ich selbst ausprobiert – mit mässigem Erfolg. Nun will ich es mit der keramischen Beschichtung ausprobieren.
Cerakote nennt sich die Marke/Verfahren, wofür ich mich entschieden habe. Das Beschichtungssystem auf Keramikbasis findet vor allem bei Waffen Anwendung. Ich bin kein Waffennarr, aber ich finde die Anwendung für meine Tastaturen interessant. Vor allem, da es viele tolle Farben gibt.
Was ist das genau?
Cerakote ist eine Polymer-Keramik-Verbundbeschichtung. Sie trägt auf Metall, Kunststoff und Holz auf. Sie zeichnet sich durch gute Abrieb- und Verschleissfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit, chemische Beständigkeit, Schlagfestigkeit und Härte aus. Dabei wird Cerakote nur bis zu 0,07 Millimeter dick – also in etwa so stark wie menschliches Kopfhaar – aufgetragen.
In Bezug auf die Härte bedeutet dies, dass Cerakote den Standardtest für Schichthärte ASTM-D3363 mit dem bestmöglichen Resultat besteht. Auch bei den Tests zu den anderen Spezifikationen schliesst Cerakote mit Bestwerten ab.
Ich unterziehe meine Tastaturen nicht derselben Tortur wie eine Waffe auf dem Schiessstand. Dennoch habe ich es bereits geschafft, Kratzer zu machen. Das sollte mit Cerakote weniger schnell passieren als mit einem eloxierten Keyboard. Hinzu kommt, dass so ein Cerakote-Keyboard einfach geil aussieht.
Was braucht es?
Von Cerakote gibt es diverse Serien, die unterschiedliche Eigenschaften haben.. Die H-Serie kommt am häufigsten zum Einsatz und eignet sich für Beginner – also perfekt für mich. Ich kaufe mir ein Starterkit. Dieses enthält drei Musterflaschen Farben, die für zwölf Pistolen reichen sollen. Mit der Angabe kann ich nicht viel anfangen. Etwas ratlos versuche ich, Pistolen in Tastaturen umzurechnen. Ich gehe davon aus, dass pro Keyboard eine Pulle reichen sollte. Nebenbei sind noch ein Messzylinder, eine Lackierpistole und Einwegfilter im Kit enthalten.
Nebst dem Starterkit brauche ich Kompressor, Wasserabscheider, Sandstrahlkabine, Ofen und einen Ort zum Sprühen. Kompressor und Wasserabscheider habe ich bereits. Eine kleine Sandstrahlbox bastle ich mir aus Restholz. Wie die aussieht, siehst du im Video unten. Beim Ofen verwende ich einen freistehenden Kleinbackofen – der ist gross genug für Tastaturteile. Den brauche ich, da die H-Serie zwei Stunden bei rund 120 Grad Celsius aushärten muss.
Jetzt habe ich alles bereit. Wie es mir bei meinem ersten Cerakote-Versuch ergeht und ob der sich sehen lässt, verrate ich dir nächste Woche.
Titelbild: Kevin HoferTechnologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.