Sony Xperia 5 V
128 GB, Blue, 6.10", SIM + eSIM, 48 Mpx, 5G
Das Sony Xperia 5 V fällt mit seinem ungewöhnlichen 21:9-Format und geringem Gewicht auf. Mit starker Hardware, diversen Kreativ-Apps und guten Kameras ist es perfekt für die Produktion von Social-Media-Inhalten.
Das Sony Xperia 5 V ist eine etwas bescheidenere Version des Flagships Xperia 1 V. Die Kameras wecken schnell meine Experimentierfreude. Zudem kann ich die Ergebnisse gleich auf dem Smartphone in den dazu passenden Apps bearbeiten. Das macht es super für Content-Creator.
Hier sind die wichtigsten Spezifikationen im Überblick:
Das Sony Xperia 5 V erscheint in ungewöhnlichem Format gegenüber Smartphones anderer Marken. Mit einer Abmessung von 15,4 × 6,8 × 0,86 Zentimetern ist es zwar durchschnittlich hoch, aber schmaler als andere Smartphones – und etwa einen Zentimeter kürzer als das Xperia 1 V. Ausserdem ist es mit 182 Gramm auch leichter als so manches Konkurrenzprodukt. Die Dimensionen bringen gleich mehrere Vorteile: Durch die etwas kompaktere Grösse lässt sich das Gerät gut in der Tasche verstauen. Das 21:9-Format kann gewöhnungsbedürftig sein, mir liegt es gut in meiner kleinen Hand. Ausserdem lassen sich mit diesem Seitenverhältnis Videos im schmaleren Kinoformat ohne schwarze Balken geniessen.
Zum Schutz ist das Smartphone auf der Vorder- und Rückseite mit Gorilla Glas Victus 2 ausgestattet. Damit soll es Stürze auf weicheren Boden wie Holz aus bis zu zwei Metern überstehen. Bei härterem Untergrund wie Beton ist es noch ein Meter. Natürlich geht auch einfach eine Hülle rundherum. Mit der verdecke ich aber die mattierte Rückseite: Diese fühlt sich angenehm an und ist nicht so anfällig für Fingerabdrücke.
Triumphieren kann das Gerät bei den Schutzarten: Mit IP65-Zertifizierung ist es gegen Staub und Strahlwasser geschützt. Dank IP68 ist auch ein Schutz gegen das Untertauchen dabei. Es soll ein versehentliches Abtauchen im Süsswasser bis 1,5 Meter aushalten.
Beim Xperia 5 V findest du ein Dual-Kamerasystem. Damit stehen dir eine Weitwinkel- und eine Ultraweitwinkel-Kamera zur Verfügung.
Die Hauptkamera ist mit dem 48-Megapixel-Sensor aus dem Flagschiff ausgestattet. Sony arbeitet hier mit dem sogenannten Pixel Binning. Dabei werden mehrere Pixel zu einem grossen zusammengefasst. Diese fangen mehr Licht ein und sollen so ein sauberes Signal liefern. Das Ergebnis wird in einem kleineren Format ausgespuckt. Beim Xperia 5 V ist das bei 48 Megapixel (MP) eine Auflösung von 12 MP.
Die zusätzlichen Pixel der Hauptkamera werden für den digitalen Zoom genutzt, damit die Qualität nicht leidet. Beim höchstmöglichen, sechsfachen Zoom ist der Qualitätsverlust aber bereits deutlich zu sehen. Auch mit dem AI-Super-Resolution-Zoom, der ein besseres Ergebnis liefern soll.
Wenn du denkst, mit einer Telekamera könnte man noch etwas mehr herausholen, sei gewarnt: Sowohl das Flagship als auch der Vorgänger, das Xperia 5 IV, besitzen eine zusätzliche Telekamera. Die hat aber bei unserem Test mit dem Xperia 1 V nicht überzeugt. Dass hier keine dabei ist, ist also verschmerzbar.
Dafür kann das Sony Xperia 5 V tolle Nahaufnahmen machen – ganz ohne Makrokamera. Das Phone erzielt bei einer Blume klare Linien und im Hintergrund einen tollen Unschärfeeffekt. Dieser ist digital erzeugt. Bei meinem Porträt erkennst du ihn deshalb an den Haaren, wenn du genau hinschaust. Auf dem Smartphone-Display ist das weniger gut erkennbar. Die Stärke des Bokeh-Effekts lässt sich, bevor du das Foto machst, per Regler einstellen.
Dass das Xperia 5 V auf Content Creator ausgerichtet ist, erkennst du an den vorinstallierten Pro-Apps – diese befinden sich auch auf dem Xperia 1 V. Bei der Kamera-App namens Photo-Pro ist das Menü an die Alpha-Serie der Sony-Kameras angelehnt. Bist du dort zuhause, findest du dich schnell zurecht. Auch die Video-Pro-App bietet diverse Einstellungen für das Filmen. Und mit der Music-Pro-App erstellst du mit einer oder mehreren Tonspuren vielleicht deinen nächsten Sommerhit.
Das Ganze kann ungeübte Nutzerinnen und Nutzer allerdings überfordern. Sind dir die Optionen zu kompliziert, kannst du mit automatischen Einstellungen arbeiten. Dafür hast du wiederum zwei Möglichkeiten. Der normale Basic-Modus arbeitet wie reguläre Smartphone-Kameras und stellt alles automatisch ein. Dann hast du zusätzlich einen Auto-Modus. Dieser arbeitet ebenfalls mit Voreinstellungen. Hier kannst du aber Fotos im RAW-Format aufnehmen sowie Blitz und Nachtmodus deaktivieren. Zudem hat der Auto-Modus den Vorteil, einen vom Xperia 5 V meist überbelichteten Himmel direkt zu korrigieren.
Durch das grosszügige Menü der Kamera-App kannst du auch herumexperimentieren. Mit der Belichtungszeit erziele ich beispielsweise bei einem Brunnen verschiedene Effekte. Ich hatte bei den längeren Belichtungszeiten leider kein Stativ. Damit würden die Bilder noch etwas schärfer als mit meiner unruhigen Hand.
Insgesamt mache ich mit dem Sony Xperia 5 V bei gutem Licht schöne, natürliche Fotos und habe gegenüber anderen Smartphones ein bisschen mehr Kontrolle über die Einstellungen. Eine «echte» Kamera ersetzt Sonys Content-Creator-Smartphone aber nicht. Die Kameraeinstellungen machen vor allem bei Tageslicht und mit höchstens 24 Millimetern Brennweite Sinn.
Im Sony Xperia 5 V ist der Snapdragon 8 Gen 2 verbaut, der neben dem eigenen Flagship auch in zahlreichen anderen Geräten zu finden ist. Ich ziehe zum Vergleich das Samsung Galaxy S23 Ultra hinzu. Bei Samsung ist zwar ein Kern etwas höher getaktet – 3,36 GHz statt 3,19 GHz – das scheint das Xperia 5 V allerdings nicht zu interessieren. Bei meinen Geekbench-Tests sind die Leistungen der drei Smartphones alle im gleichen Rahmen.
Seine acht Gigabyte (GB) RAM reichen ebenfalls wunderbar. Das Ergebnis in der Praxis: Das Xperia 5 V läuft flüssig, ich kann rasch auf meine Apps zugreifen, zwischen ihnen wechseln und problemlos mehrere parallel geöffnet haben. Zudem kommt mir die Leistung beispielsweise beim Bearbeiten von Videos zugute.
Praktisch sind zudem der SIM- und microSD-Slot des Sony Xperia 5V. Dieser lässt sich ohne SIM-Opener öffnen. Der interne Speicher von 128 GB lässt sich damit bis zu einem Terabyte erweitern. Und für alle Musikfreunde hat das Smartphone eine 3,5 mm Klinkenbuchse für Kopfhörer – eine Seltenheit bei aktuellen Flagship-Modellen.
Der Akku ist grosszügig. Mit 5000 mAh komme ich mit zwei Stunden Social Media, einem Spielfilm, gelegentlichen Textnachrichten und einem etwas längeren Anruf auf 12 bis 16 Stunden Laufzeit. Dieser Wert gilt bei einer Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz und bringt mir ein flüssiges Nutzererlebnis. Schalte ich auf 60 Hertz herunter, schafft das Smartphone im Bestfall bis zu 24 Stunden. Das liegt alles im gleichen Rahmen wie beim Xperia 1 V. Aufgefallen ist mir zudem eine sehr gute Standby-Zeit über mehrere Tage.
Geladen wird das Xperia 5 V über USB-C oder kabellos. Ein Netzteil ist nicht im Lieferumfang enthalten. Je nach Netzteil kann die Ladezeit um die zwei Stunden variieren. Dank USB 3.2 (Gen 1) kannst du deine Fotos und Videos mit bis zu fünf Gigabit pro Sekunde auf den PC übertragen.
Auch für die Unterhaltung zwischendurch kann ich das Smartphone nutzen. So tobe ich mich beim Spiel Genshin Impact aus und erhalte Support von Sonys Spieleoptimierer, inklusive Infos zu aktuellen Frames pro Sekunde und der Möglichkeit, meine Spielesession als Video aufzunehmen.
Videos werden auf dem OLED-Display in kräftigen Farben und mit sattem Schwarz dargestellt. Das 21:9-Format finde ich hier top. Auf dem Streamingdienst von Sony, Bravia Core, kann ich mit einem neuen Account frei Haus fünf Filme herunterladen und ein Jahr streamen. Die Auflösung von 1080 × 2520 Pixel ist etwas geringer als beim Flaggschiff Xperia 1 V mit 1644 × 3840 Pixeln, sorgt aber dank 449 PPI dennoch für ein scharfes Bild. Für Videos sind zudem die Stereolautsprecher in Ordnung. Für Musik empfehle ich eher Kopfhörer oder externe Lautsprecher. Für tollen Musikgenuss muss der Klang für mich qualitativ noch etwas besser sein als aus einem Smartphone.
Das Sony Xperia 5 V läuft mit Android 13 und der eigenen Benutzeroberfläche Xperia UI. Sony verspricht hier zwei Jahre Android- und drei Jahre Softwareupdates. Das finde ich zu wenig. Andere Hersteller bieten hier je mindestens ein Jahr mehr an.
Nach den üblichen Google-Diensten finde ich einige Apps von Sony für meine Fotos und Videos. Neben der oben diskutierten Kamera-App, ist für Creator beispielsweise die separate Video-App spannend. Mit dieser kann ich erstellte Videos direkt auf dem Handy schneiden und bearbeiten. Damit kommt das Phone wunderbar klar und reagiert rasch und zuverlässig.
Das Sony Xperia 5 V hat das Zeug zum Leichtgewicht unter den Flagships: Grösse und Format finde ich sehr angenehm. Die vorhandenen Kameras überzeugen und machen gute Fotos. Mit RAW-Bildern holst du noch etwas mehr heraus. Die Telekamera des Flagships wird durch einen vollständig digitalen Zoom ersetzt, wenn auch qualitativ nicht vollends überzeugend.
Ansonsten punktet das Sony Xperia 5 V allgemein in Sachen Hard- und Software: Lange Akkulaufzeit, ein starker Chip für Multitasking und Videoschnitt sowie ein Anschluss für Kopfhörer. Das Xperia 5 V dient auch wunderbar zur reinen Unterhaltung mit Spielen und Videos im Kinoformat.
Was mir am Smartphone nicht gefällt ist, dass es lediglich zwei Jahre Android-Updates und drei Jahre Sicherheitspatches erhält. Für ein Smartphone in dieser Preisklasse ist das für mich nicht akzeptabel. Der Preis ist auch sonst relativ hoch angesetzt.
Bist du als Content Creator auf der Suche nach handlichem Equipment, etwa um ab und zu die Kamera zu ersetzen, ist das Xperia 5 V eine super Wahl. Es bietet zudem spannende Apps, um deine kreativen Fotos und Videos gleich in Social-Media taugliche Form zu bringen.
Das Smartphone ist aber generell recht teuer. Im Vergleich zu Smartphones mit ähnlicher Hardware liegt es etwas über dem Schnitt. Es bietet aber auch Punkte, die du kaum bei Flagship-Smartphones findest. Wie eine Klinkenbuchse oder die Möglichkeit der Speichererweiterung. Kannst du auf genannte Features verzichten und möchtest für gute Fotos lieber etwas weniger ausgeben, empfehle ich dir aktuell das Samsung Galaxy S23 oder das Google Pixel 8. Diese haben die gleiche Bildschirmdiagonale und punkten mit ebenfalls acht GB RAM und dem IP68-Wasserschutz des Xperia 5 V.
Titelbild: Michelle BrändleSeit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.