HTC Vive
Vom CIO getestet: VR mit der HTC Vive
Was für ein Glück! Genau während meiner Ferien hat meine HTC Vive den Weg in die Schweiz gefunden. Ich habe sie sofort abgeholt und bin kurz darauf in die virtuelle Realität abgetaucht. Hier liest du, ob sich der Trip gelohnt hat.
Prolog
Im Februar, als ich mich schlau gemacht habe zu den aktuellsten Produkten und Technologien im Bereich VR, hatte ich das Glück, dass just am Vortag die HTC Vive zur Bestellung freigeschaltet wurde. Bislang kann man die HTC Vive nur direkt beim Hersteller bestellen. Ich habe nicht lange gefackelt und trotz des eher hohen Preises spontan zugeschlagen. Die Neugier war einfach zu gross.
Das Produkt
Verarbeitung
Am 2. Mai war es soweit: Ich durfte das Päckli im DHL-Abholcenter in Regensdorf abholen. Erster Eindruck nach dem Unboxing: Die Qualität ist einwandfrei. Ich war positiv überrascht, wie gut sich die einzelnen Komponenten anfühlen und wie wertig diese verarbeitet sind. Hier gebührt HTC und Valve ein Lob.
Die Installation
Nur eine Brille am PC anschliessen und fertig – dachte ich mir. Aber so einfach ist es nicht. Das System benötigt auch zwei Sensoren in Form von zwei kleinen schwarzen Klötzchen, die man in rund zwei Meter Höhe an der Wand montieren muss. Bisher habe ich die Dinger erst provisorisch auf herumliegende Möbel gelegt. Soweit funktioniert alles einwandfrei. Auf jeden Fall werden es nicht weniger Kabel und Elektrogeräte zu Hause.
Dann noch die Software installieren und über Steam starten. Zuerst muss man mit dem Vive-Controller am Boden die Spielfläche markieren. Sobald dies gemacht ist, kann man das Valve Tutorial starten, welches im Stil von Portal 2 gehalten ist. (Wo ich immer wieder anmerken muss, das Portal 2 eines der besten Spiele überhaupt ist, auch heute noch.) Ach ja, die Firmware des Vive-Controllers musste man noch aktualisieren, erst dann funktionierte die System-Taste im Tutorial.
Alles in allem verlief die Installation reibungslos.
Verfügbarkeit und Bestellung
Aktuell ist noch unbekannt, wann das Produkt im Fachhandel verfügbar sein wird. Wir hoffen, dass wir bald mehr dazu wissen. Die aktuellsten Informationen sind jeweils direkt beim Produkt ersichtlich. Vorbestellungen helfen uns in der Diskussion mit HTC.
Was nun tun damit?
Bei meiner Vive waren ein paar Spiele oder bessere Demos mit dabei. D.h. alle hier aufgeführten Programme oder Spiele sind kostenlos erhältlich oder aber inkludiert.
Google Tilt Brush
Faszinierendes Malprogramm in 3D. In der einen Hand ist die Palette und in der anderen der Pinsel. D.h. man hat links die verschiedenen Funktionen und mit rechts wählt man diese aus und wendet sie dann gleich im Raum an. Das räumliche Zeichnen macht unheimlich Spass. Ich habe die Vive auch meinen Kindern zum Testen gegeben und sie wollten gar nicht mehr aufhören. Man kann sich zum Beispiel ein Haus um einen herum bauen und dann wieder aus diesem hinaustreten. zu Tilt Brush
Fantastic Contraption
Die Spielidee ist es, aus verfügbaren Teilen etwas zu bauen - bisher immer ein Fahrzeug - und dieses zu einem definierten Ziel fahren zu lassen oder damit ein Rätsel zu lösen. Es macht Spass, das Spiel auszuprobieren. zu Fantastic Contraption
Job Simulator
Wir schreiben das Jahr 2050. In einem Museum kann sich der Besucher in alte Berufsbilder hineinversetzen lassen. Ich habe mich als Verkäufer in einem kleinen Lebensmittelladen betätigt und Kunden Waren verkauft oder Hot Dogs und mehr zubereitet. Das Spiel ist witzig gemacht. Und vor allem durchaus mit schwarzem Humor versehen. zu Job Simulator, the 2050 archives
The Lab by Valve
Wie es sich für ein Labor gehört, kann man hier mit verschiedenen Anwendungen experimentieren. Spiele oder Erlebniswelten gleichermassen. Ist interessant und macht Spass. Xortex ist ein klassischer Space Shooter, bei dem man das Raumschiff mit der Hand steuert. Oder man schiesst mit dem Bogen auf die Gegner. Gibt einen guten Überblick über die aktuellen Möglichkeiten. Und ist nach einer Weile ganz schön anstrengend, besonders das Bogenschiessen. zu The Lab auf Steam
Mein Fazit
Die Vive ist wirklich cool! Ein überzeugender erster Auftritt von HTC/Valve im VR Bereich. Ich freue mich auf die nächsten Evolutionsstufen. Die VR-Systeme sind vermutlich nicht für jedermann das Richtige. Man sollte eine gewisse Faszination für Videospiele und Computertechnologie mitbringen. Sozusagen Lego für Gamer, Tech-Nerds und Softwareentwickler.
Ein Blick in die Zukunft
Die aktuellen VR-Brillen sind aus meiner Sicht der erste markttaugliche Wurf dieser Geräteart. Ich vermute mal, dass - sofern ich nicht der einzige bin, der von diesem Produkt und der VR-Technologie begeistert ist - in einem ordentlichen Takt neue Modelle auf den Markt kommen werden. Die Evolutionspfade sind ja relativ klar vorgezeichnet: Viel mehr Auflösung und viel mehr Grafikleistung. Ein richtig schönes Wettrüsten wie früher bei PC Games wird einsetzen. Was für ordentlich Innovation sorgen wird. Und ich bin ziemlich sicher, VR wird verschiedene Bereiche revolutionieren. Mitunter auch den elektronischen Handel. Warum Dinge nicht zuerst einmal virtuell ausprobieren?
Weiterführende Informationen
Cool: Schnittstellen zwischen der realen Welt und der Welt der reinen Informationen aufbauen. Uncool: Mit dem Auto ins Einkaufszentrum fahren, um einzukaufen. Mein Leben ist «online», und das Informationszeitalter ist meine Heimat.