Grafikkarten-Empfehlungen der Redaktion – Stand September 2023
Du brauchst eine neue Grafikkarte? Dann bist du hier richtig. Ich sage dir, was ich im Moment kaufen würde – mit kleinen bis zu astronomischen Budgets.
Anfang September hat AMD neue Grafikkarten der Radeon-7000-Serie veröffentlicht. Grund genug, den Grafikkarten-Ratgeber zu überarbeiten und die neuen Karten zu integrieren. Im Vergleich zur Juni-Version dieses Artikels gibt es vor allem Änderungen bei der Mittelklasse und den Einsteiger-Karten.
Hinweis gleich zu Beginn: Diesen Ratgeber solltest du als Leitfaden erachten und nicht als abschliessende Wahrheit. Ich gebe dir Empfehlungen für Grafikkarten ab, die zum Veröffentlichungszeitpunkt in den genannten Preisspannen liegen und verfügbar sind. Hast du andere Empfehlungen? Dann ab damit in die Kommentarspalte. Ich versuche den Artikel so aktuell wie möglich zu halten und bei grossen Veränderungen ganz zu erneuern.
Geld spielt keine Rolle: RTX 4090
Willst du die derzeit schnellste Karte, greifst du zur Nvidia GeForce RTX 4090. Das aktuell günstigste Modell kostet über 1500 Franken. Für den Preis bekommst du drei Playstation 5. Zugegebenermassen schafft die RTX 4090 auch acht Mal so viele Teraflops wie Sonys Konsole. Nebst der Kosten für die Karte kommen aber noch alle weiteren PC-Komponenten hinzu.
Kurz: Die RTX 4090 ist verdammt schnell und verdammt teuer. Sie ist die einzige Karte, mit der du aktuelle AAA-Titel in UHD-Aufösung, maximalen Details und 100 Bildern pro Sekunde zockst. Und das ohne Schnickschnack wie KI-Upscaling oder Frame Generation. Zudem bietet sie auch in Schnitt- und 3D-Grafikprogrammen die beste Performance.
Hätte ich die nötigen Kröten, würde ich zum wassergekühlten Modell von Gigabyte greifen. Die ist im Vergleich zu den luftgekühlten Modellen preislich fair und ich kühle gerne mit Wasser.
Hier findest du alle RTX-4090Modelle
1000er Club: RTX 4080 oder RX 7900 XT
Gleich vorneweg: In dieser Preisklasse bekommst du pro Franken weniger Frames als mit der RTX 4090. Setzt du deine Limite bei 1300 Franken, dann müssen es die Nvidia RTX 4080 oder die AMD RX 7900 XTX sein. Falls du Spiele mit Raytracing zocken willst, lohnt sich die etwas teurere RTX 4080. Sind dir fancy Licht- und Schatteneffekte egal, greifst du besser zur RX 7900 XTX. Von der gibt es gewisse Modelle bereits für unter 1000 Franken. So sparst du dir etwas Geld, das du entweder in andere PC-Komponenten, eine tolle DIY-Tastatur oder Essen investierst. Brauchst du die Karte zum Rendern oder für komplexe Videoprojekte, bist du aber mit der RTX 4080 besser bedient.
Beim Hersteller kannst du deiner Präferenz folgen. Bist du Fan von Noctua, besorgst du dir eine RTX 4080 mit Lüftern und Design des österreichischen Kühlexperten. Bei der AMD-Karte empfehle ich dir ein Modell von Sapphire. Die haben gemäss unseren Statistiken zwar eine höhere Garantiefallquote als andere Hersteller, dafür sind die meisten Fälle innert drei Tagen abgewickelt – und die Karte kostet weniger als 1000 Franken.
Hier findest du alle RTX-4080-Modelle und hier alle RX-7900-XTX-Modelle.
Die Mittelklasse: RX 7900 XT oder RX 7800 XT
Hast du um die 800 Franken / Euro zur Hand, würde ich zur RX 7900 XT raten. Dies obwohl die RTX 4070 Ti derzeit etwas günstiger ist. Der Grund: Die RX 7900 XT hat 20-GB-Speicher, bietet mehr Leistung als die RTX 4070 Ti in klassischen Rasterizer-Spielen und kann auch beim Raytracing mithalten. Je nach Produktivitätsanwendung hat mal die AMD-Karte und mal die Nvidia RTX 4070 Ti die Nase vorne.
Bis vor Kurzem war die RTX 4070 konkurrenzlos. Mit der RX 7800 XT ändert sich dies. Beträgt dein Budget um die 600 Franken / Euro, würde ich dir derzeit zur RX 7800 XT raten. Die ist günstiger als Nvidias RTX 4070 und bietet in klassischen Rasterizer-Games mehr Rohleistung. Die RTX 4070 kann ich dir nur empfehlen, wenn du viele Games mit Raytracing zockst und von Features wie DLSS 3 Gebrauch machen willst.
Hier findest du alle RX-7900-XT Modelle, hier alle RX-7800-XT Modelle, hier alle RTX-4070-Ti Modelle und hier du alle RTX-4070-Modelle.
Einsteiger-Karte oder Playstation 5: RX 7700 XT
Damit du vernünftige Framerates hast, musst du für eine GPU beinahe so viel hinblättern wie für eine Konsole. Mit einem Budget bis 500 Franken/Euro rate ich dir derzeit zur neuen RX 7700 XT. Die ist tendenziell etwas teurer als die RTX 4060 Ti, dafür auch deutlich leistungsfähiger. Und das Erfreulichste: Selbst in Raytracing Games kann die AMD-Karte mithalten.
Solltest du dich wider Erwarten für die Nvidia-Karte entscheiden, solltest du beim Kauf darauf achten, dass du das Modell mit 16-GB-Speicher wählst. Meist reichen 8 GB zwar derzeit noch aus, aber so bist du für die Zukunft gerüstet. Hinzu kommt, dass auch das 16-GB-Modell mittlerweile für unter 500 Franken/Euro zu haben ist.
Falls du hauptsächlich klassische Rasterizer-Spiele zockst, könnte die nach wie vor verfügbare RX 6700 XT etwas für dich sein. Die bietet in dieser Art Games dieselbe Leistung wie die RTX 4060 Ti und kostet deutlich weniger.
Hier findest du alle Modelle der RX-7700-XT-Karten, hier alle RTX-4060-Ti-Karten und hier alle RX-6700-XT-Karten.
Auch Budget-Karten kosten viel: RX 7600 A750
Es gibt sie noch, die Budget-Grafikkarten – aber auch hier musst du mit 250 bis 300 Franken/Euro tiefer in die Tasche greifen als auch schon. In diesem Segment bieten AMD und Intel Modelle an. Im Vergleich zur Intel Arc A750 bietet die AMD Radeon RX 7600 etwa zwölf Prozent mehr Leistung. Das entspricht – je nach Modell und Hersteller – auch in etwa der Preisdifferenz. Findest du eine RX 7600 für unter 300 Franken / Euro, ist sie der Arc A750 vorzuziehen. Sonst bietet die A750 eine solide Leistung in 1080p-Auflösung.
Hier findest du alle RX-7600-Karten und hier alle Arc-A750-Karten.
Titelbild: Shutterstock / Capix DenanTechnologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.