Aus welchem Abfallmaterial glaubst du, besteht der Raumteiler?
Gib deinen Tipp ab – die Auflösung findest du gleich im Anschluss.
- Konservendose1%
- Tetra Pak50%
- Alutube2%
- Jogurtbecher31%
- Kunststofftube16%
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Ein niederländisches Unternehmen stellt 3D-gedruckte Möbel aus etwas her, das wir täglich millionenfach wegwerfen. Kommst du drauf, woraus dieser Raumteiler besteht?
Aectual aus Amsterdam recycelt als eines der ersten Designunternehmen grosse Mengen an Kunststoffabfällen von Marken wie Nike, Disney oder Burberry. Auf der vergangenen Mailänder Möbelmesse hat es eine Reihe von Produkten vorgestellt, die in Zusammenarbeit mit einem Schweizer Unternehmen entstanden sind. Die Kollektion besteht aus einem Abfallmaterial, das du sicher auch in deinem Mülleimer findest. Vielleicht kommst du schon beim Lesen des nächsten Abschnitts darauf.
Obwohl das Unternehmen heute seinen Sitz in der Schweiz hat, wurde das zu erratende Abfallmaterial in Schweden erfunden. Es dient dazu, Lebensmittel hygienisch und auf engstem Raum zu verpacken und besteht in der Regel aus bis zu sieben Schichten unterschiedlicher Materialien. Die äusserste, glatte Schicht ist fast immer mehrfarbig. Sie wird benutzt, um ein Angebot ansprechend darzustellen und zu verkaufen. In den Fünfzigern sah es aus wie eine Pyramide, nachdem es befüllt und versiegelt wurde. Heute erscheint es jedoch in diversen Formen.
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Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Der Paravent zeichnet sich durch seine tonartige Optik aus. Doch der Terrakotta trügt. Sein Name verrät einen anderen Ursprung: «Aectual Drink Carton» setzt sich aus Polymeren und Aluminium – kurz PolyAl – zusammen, die aus weggeworfenen Getränkekartons stammen. Er ist das Ergebnis einer Kooperation mit Tetra Pak.
Bisher wurde immer nur die Kartonschicht von Tetra Paks zur Herstellung neuer Schachteln verwendet. Aectual ist es jedoch gelungen, das verbleibende PolyAl zum Rohstoff für das 3D-Druckmaterial zu machen, das die Designmarke für ihre Produkte verwendet. Damit bietet die holländische Designfirma grossen Unternehmen wie Tetra Pak eine Möglichkeit, ihren ökologischen Fussabdruck zu verkleinern. «3D-Druck führt zu CO₂-Einsparungen in Höhe von 80 Prozent, da weniger Rohstoffe eingesetzt werden müssen», heisst es im Pressebericht. Weil die Fertigung nur bei Bedarf erfolgt, müssen auch keine Endprodukte gelagert werden.
PolyAl eignet sich hervorragend als Baustoff. Der Raumteiler ist nur ein Beispiel dafür. Er ist Teil eines ganzen Konzepts namens Playbook, das Hocker, Pflanzgefässe, Wandverkleidungen, Raumteiler, Fliegengitter und vieles mehr umfasst.
Damit das Umnutzen ihrer Abfälle gelingt, hat Tetra Pak ein Ökosystem mit weiteren Partnern aufgebaut. Recon Polymers kümmert sich um das Materialrecycling und Innolab Chemistry ist für das Compounding zuständig. Aectual stellt mit dem Material der zerschredderten Getränkekartons neue 3D-gedruckte Innenraumprodukte her. Am Ende soll das Playbook den Tetra-Pak-Teams intern dazu dienen, ihre Büroausstattung auszuwählen und ihr Büro mitzugestalten. Auf diese Weise stellt das Schweizer Unternehmen sicher, dass weder das Recyceln der Kartons noch die Gestaltung des Arbeitsumfelds dem Zufall überlassen werden.
Das ist die vierte «Rate mal»-Folge, bei der ich dir nicht gleich am Anfang verrate, woraus die Dinge bestehen, damit du miträtseln kannst. Weitere bereits publizierte Beiträge findest du hier:
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.