WLAN in jedem Stockwerk: Diese sechs Lösungen gibt es
Wenn das bestehende WLAN zu schwach ist, um die gesamte Wohnung oder das gesamte Haus abzudecken, dann braucht es eine solide Lösung. Die kann je nach Anwendungsfall unterschiedlich sein, doch gibt es insgesamt nur eine Handvoll Möglichkeiten.
Mein Bruder hat mich gefragt, wie er nach seinem Umzug das Internet am besten vom EG ins UG bekommt. Da Fragen dieser Art auch regelmässig in meinem Postfach auftauchen, habe ich diesen Ratgeber geschrieben und erstmals am 26. März 2021 veröffentlicht. Seit damals ist einiges passiert. Neben vielen neuen Wi-Fi-Geräten gibt es mit Wi-Fi 6E und bald Wi-Fi 7 zwei neue Standards. Grund genug, dem Artikel ein Update zu verpassen. Falls du jetzt noch keine Vorstellung davon hast, was ein Frequenzband ist und wie sich die verschiedenen voneinander unterscheiden, gibt es auch zwei neue Kapitel. Diese sollen grundsätzliche Fragen zum Thema vor dem Kauf beantworten.
Es gibt ein paar Möglichkeiten, wie das Internet den Weg in die gesamte Bude finden kann. Du kannst:
- das WLAN des bestehenden Routers mit einem oder mehreren Satelliten erweitern. Dabei kann es sich um einen Repeater handeln. Oder um einen Mesh-Repeater, falls du bereits einen Mesh fähigen Router besitzt. Manche Hersteller bieten als Erweiterung auch Mesh-Router, die als Repeater konfiguriert, zum Einsatz kommen.
- das WLAN des jetzigen Routers durch einen stärkeren Router oder ein Mesh-System ersetzen.
- Kabel ziehen und diese als Verbindung zwischen Netzwerkknoten nutzen. Bei den Netzwerkknoten kann es sich um Access Points oder ein Mesh-System handeln. Die meisten Mesh tauglichen Geräte unterstützen ein Umschalten der Verbindung von Funk auf das LAN-Kabel.
- die Stromleitung mittels Powerline-Adaptern als Netzwerkverbindung nutzen. Dabei kannst du die in manchen Powerline-Adaptern integrierte WLAN-Funktion nutzen oder die eines anderen, zusätzlichen Geräts.
- Richtfunk an der Aussenwand des Hauses anbringen und als Verbindung zwischen Netzwerkknoten nutzen.
- TV- oder Telefonleitungen, die nicht in Gebrauch sind, als Verbindung zwischen Netzwerkknoten nutzen.
Jede dieser Möglichkeiten erkläre ich dir weiter unten im Detail. Welche für dich die beste ist, hängt von der gewünschten Geschwindigkeit, der Position der Räume und den abzudeckenden Quadratmetern ab. Ebenso von anderen Faktoren, wie etwa der Bausubstanz des Hauses. Ist das Haus massiv gebaut, reicht das Signal eines Einzelrouters meist nicht über mehrere Stockwerke in jeden Raum. Und wenn doch, dann oft nur im langsameren 2,4-GHz-Frequenzband. Decken aus Stahlbeton oder eine Bodenheizung können ein WLAN-Signal stark abschwächen, für Latenzen sorgen oder es gar blockieren. Im Umkehrschluss ist es etwa einfacher, ein Holzhaus mit WLAN auszustatten.
Wissensauffrischung: von Antennen und Frequenzbändern
Heutige WLAN-Router und -Satelliten übertragen die Daten auf mindestens zwei unterschiedlichen Frequenzbändern. Das ist so ähnlich wie der Mittelwellen- und Langwellenrundundfunk beim Radio früher. Ab dem Wi-Fi-6E-Standard sind es sogar drei Frequenzbänder, die zur Anwendung kommen können: zum 2,4- und 5-Gigahertz-Bereich gesellt sich das nur für Innenräume vorgesehene 6-Gigahertz-Frequenzband. Normalerweise wird bei einer Verbindung zum Endgerät nur eines der Bänder zur gleichen Zeit genutzt. Ab Wi-Fi 7 können Geräte optional auch gleichzeitig über mehrere Bänder Daten an ein einzelnes Gerät übertragen.
Kurzum: Frequenzbänder sind, kompliziert ausgedrückt, Teilbereiche des elektromagnetischen Spektrums, die zur Kommunikation verwendet werden.
Unterschiede der Frequenzbänder
Worin unterscheiden sich die drei Frequenzbänder? Würde es sich bei den dreien um unsichtbare Kabel handeln, so wären diese «WLAN-Kabel» verschieden lang und dick. Das «2,4-Gigahertz-Kabel» wäre das längste, aber auch das mit Abstand dünnste. Es reicht am weitesten, bringt aber am wenigsten Datendurchsatz. Das «5-Gigahertz-Kabel» ist um einiges dicker, reicht aber weniger weit. Und beim «6-Gigahertz-Kabel» kommt noch mal eine Schippe obendrauf – noch fetter, aber auch noch kürzer.
Versendet eine identische Antenne mit gleichem Energieeinsatz ein Datenpaket bei 2,4-Gigahertz (GHz), kann dieses also weiter transportiert werden als bei den anderen beiden. In der Praxis funken allerdings viele Router nicht gleich stark auf den unterschiedlichen Bändern. Daher hat mich das erste 6-GHz-Mesh-System, das ich getestet habe, ein Netgear Orbi RBKE963, überrascht. Bei diesem deckt das 6-GHz-Frequenzband die Wohnung besser ab als das 5-GHz-Frequenzband und bringt entsprechend auch «in der Ferne» mehr Datendurchsatz. Dennoch schnitt das System nicht besser ab als Konkurrenzprodukte ohne 6-GHz-Frequenzband. Etwa TP-Links Deco X90 oder das Rapture GT6 von Asus ROG – dem, Stand Anfang August 2023, stärksten Mesh-System meiner Tests.
Bringen neuere Wi-Fi-Standards eine bessere Leistung?
Falls du denkst, dass ein WLAN-Router oder -Satellit aufgrund eines neueren Wi-Fi-Standards oder eines zusätzlichen Frequenzbandes auch eine bessere Leistung bringt, ist das nicht unbedingt korrekt. Was stimmt, ist, dass neuere Standards in der Theorie höhere Datenraten bringen können. Werden acht Antennen eines Wi-Fi 6E für ein Frequenzband eingesetzt, können Datenraten bis 9,6 Gigabit pro Sekunde erreicht werden. Bei 16 Antennen unter Wi-Fi 7 sind es bis 46 Gigabit pro Sekunde. Allerdings verwenden in der Praxis die wenigsten Geräte mehr als vier Antennen pro Frequenzband. Neuere Wi-Fi-Versionen (6, 6E und 7) sind jedoch besser, wenn du viele Endgeräte im Einsatz hast, die ebenfalls den neueren Standard unterstützten. Ausserdem kommen sich Nachbarschafts-Router, welche dieselben Kanäle und Frequenzen nutzen, weniger in die Quere.
Wie weit und schnell gefunkt wird, hängt primär von der Beschaffenheit, Sendeleistung und Anzahl der Antennen ab. Daher würde ich bei gleichem Antennendesign und Prozessor einen Router mit mehr Antennen und älterem Wi-Fi-5-Standard jenem mit weniger Antennen und neuerem Standard vorziehen. Bei einem Neukauf würde ich dennoch darauf achten, dass mindestens Wi-Fi 6 unterstützt wird.
Neben der Anzahl Router-Antennen pro Frequenzband, spielt auch die Anzahl Antennen beim Empfangsgerät (Smartphone, Notebook und Co.) eine Rolle: Unterstützt ein Router beispielsweise 4×4 MU-MIMO, kann er vier Spatial Streams gleichzeitig an ein einzelnes Gerät senden. Das bedeutet, er sendet mit vier Antennen gleichzeitig. Allerdings benötigt das Empfangsgerät auch vier Antennen, um das zu empfangen.
Ist das Empfangsgerät ein Laptop, verfügt dieser fast immer über zwei Antennen (ermöglicht 2×2 MU-MIMO). Damit ist nur die Hälfte der Sende- und Empfangsleistung von 4x4 MU-MIMO möglich. Mehr als zwei Antennen sind in keinem mir bekannten Notebook, Convertible oder Tablet verbaut. Bei Smartphones ist sogar nur eine Antenne gängig. Für PCs bieten Hersteller vereinzelt Netzwerkkarten, an die vier Antennen angeschlossen werden. Unterm Strich bedeutet dies, dass 2×2 MU-MIMO für die meisten Endgeräte reicht. Trotzdem sind mehr Antennen sinnvoll, wenn sich im Haus viele Geräte befinden, die gleichzeitig ins Netz gehen. Oder auch, wenn es darum geht, ein Mesh-Netzwerk aufzubauen, bei dem eine starke Funkübertragung zwischen den Netzwerkknoten (Backhaul) erwünscht ist. Ich rate daher beim Kauf von Mesh tauglichen Geräten: Achte darauf, dass das Backhaul-Frequenzband 4x4 MU-MIMO unterstützt.
Bedarfsabklärung: Wo soll welches Gerät wie viel Speed erhalten?
Zuerst ist wichtig, dass du dir bewusst bist, wozu du das Internet in den bisher nicht oder schlecht abgedeckten Quadratmetern nutzen willst. Was tust du mit den Geräten und wie viele sollen gleichzeitig mit wie viel Saft versorgt werden?
Will ich beispielsweise mit einem Smart TV Filme sehen und nebenbei mit zwei Smartphones im Netz surfen, reicht meistens auch wenig Speed. So streamt kein Anbieter seine Serien und Movies mit über 25 Megabit (3,1 Megabyte) pro Sekunde in 4K. Je nach Surfverhalten können bei diesem Szenario insgesamt 50 Megabit reichen. Ganz anders schaut es aus, wenn ich auf dem TV Filme in Originalqualität lokal von meinem NAS mit dem Plex-Server streamen möchte – eine UHD Blu-ray kann je nach Film 80 Megabit (10 Megabyte) und mehr pro Sekunde fordern.
Solltest du mit einem einzelnen Gerät ein Gigabit-Internet-Abonnement voll ausnutzen wollen, ist es nicht verkehrt, dieses direkt per LAN-Kabel an den Router zu hängen. Also etwa ein NAS mit aktiver Download-Station oder ein Gamer-PC, der die 72 Gigabyte an Installationsdaten von Cyberpunk 2077 in elf Minuten herunterladen soll. Dann bietet dir das Gigabit-LAN im Optimalfall einen Netto-Speed von um die 940 Megabit (117,5 Megabyte) pro Sekunde. Noch mehr Sinn macht eine Kabelverbindung natürlich bei Netzwerkgeräten mit 2,5- oder gar 10-Gigabit-Anschlüssen.
Vorsicht bei Geschwindigkeitsangaben der Hersteller
Bisher schaffte es nur ein Router in meinen Wi-Fi-Speedtests, einem Laptop über ein Gigabit pro Sekunde zu liefern. Das gelang mit dem Asus ROG Rapture GT6. Der Router liefert im Raum, in dem er steht, 1437 Megabit pro Sekunde. Das zweitbeste Gerät, ein TP-Link Deco X90, erreicht im gleichen Raum 912 Megabit. Jedoch sind das beides Ausnahmen – meistens leisten gute Router im gleichen Raum «nur» um die 800 Megabit.
Vergiss daher bitte, was Hersteller als Brutto-Geschwindigkeits-Angabe auf ihre Verpackungen drucken. Nicht nur, weil es sich um theoretische Angaben handelt, sondern auch, weil sie oft keinen Sinn ergeben. Viele Hersteller treiben das auf die Spitze, indem sie die theoretischen Geschwindigkeiten der verschiedenen Frequenzbänder zu einer grossen Angabe zusammenrechnen.
Aber nun zu den sechs Möglichkeiten der Problemlösung. Die letzten zwei sind eher «exotischer» Natur.
Lösung Nr. 1: WLAN des bestehenden Routers erweitern
Diese Lösung funktioniert nur, wenn du im Ziel-Stockwerk bereits WLAN-Empfang hast. Machst du an der Stelle über oder unter dem jetzigen Router vor dem Aufrüsten einen Speedtest, kannst du anhand des Ergebnisses abschätzen, ob das Unterfangen grundsätzlich zu deinen Bedürfnissen passt. Dann kannst du an dieser Stelle ein Zweitgerät aufstellen und damit zumindest einen Teil deiner Gesamtkapazität in die Zielräume weiterleiten. Im Optimalfall beherrscht dein Router bereits die Mesh-Technik und dein Zweitgerät auch. Dadurch wird gewährleistet, dass nicht nur die Reichweite des Signals erweitert, sondern ein dediziertes zweites Netz (mit gleicher WLAN-Bezeichnung) im Ziel-Stockwerk aufgebaut wird.
Das zweite (oder auch dritte) Gerät kann ein Mesh-Router, ein Mesh-Repeater oder ein normaler Repeater sein. Bei einem Repeater ohne Mesh-Funktion wird allerdings, eben, nur das Signal weitergeleitet und kein dediziertes Netzwerk erstellt, was viel weniger gut funktioniert. Die Mesh-Systeme einiger Hersteller, etwa Asus, bestehen nicht aus Router und Repeater – sondern nur aus verschiedenen Routern. Bei anderen Herstellern kommen klassisch zwei Gerätekategorien zur Anwendung. Das Konfigurieren des neuen Satelliten geht bei den meisten Mesh-Systemen einfach per App. Du musst also nicht manuell den DHCP-Server des zusätzlichen Routers deaktivieren. Du läufst nicht Gefahr, dass du auf einmal zwei Netzwerke anstelle von einem hast, die sich in die Quere kommen.
Optimalerweise beherrschen dein Router und das zusätzliche Gerät bereits Wi-Fi 6, 6E oder 7. Wi-Fi 7 wird erst in sehr naher Zukunft offiziell sein, aber dennoch gibt es erste Geräte, etwa von TP-Link, die es unterstützten. Wie bereits erwähnt: Von den neueren Wi-Fi-Versionen profitieren vor allem Haushalte, in denen viele Geräte gleichzeitig aktiv sind, die den neuen Standard auch haben. Sind nur wenige Geräte beziehungsweise Personen aktiv, sind die Vorteile gegenüber Wi-Fi 5 bei ansonsten ähnlicher Hardware eher gering.
Vor einem Kauf musst du natürlich abklären, ob das zweite Gerät mit dem ersten überhaupt zusammenspielt. Nutzt du momentan für dein WLAN die Box eines Internetproviders, die sowohl als Modem als auch als Router dient, bieten viele eigens darauf zugeschnittene Lösungen an. Für Swisscom-Kunden gibt es beispielsweise die WLAN-Box 2. Ansonsten empfehle ich dir, nach einer Erweiterungslösung des gleichen Herstellers zu suchen.
Du findest unser WLAN-Repeater-Sortiment hier.
Falls du einen Mesh-Router zur Erweiterung kaufst, kannst du diesen, sollte er besser als der bisherige Mesh-Router sein, auch gleich als neuen Router nutzen – und den bisherigen als Repeater. Dies dürfte jedoch nur bei Mesh-Routern von Asus der Fall sein. Wenn ich mich nicht täusche, sind Asus-Mesh-Router als einzige unabhängig ihres Modells zueinander kompatibel. Zum WLAN-Router-Sortiment gehts hier.
Lösung Nr. 2: WLAN des bestehenden Routers ersetzen
Bei der zweiten Lösung verzichtest du auf dein bisheriges WLAN und deaktivierst es. Falls die bisherige WLAN-Leistung nur knapp nicht für die gesamte Bude ausgereicht hat, kannst du zu einem einzelnen, besseren Router greifen und hoffen, dass es damit klappt. Wenn du unsicher bist, ob ein neuer einzelner Router reichen wird, kaufst du am besten gleich einen, der Mesh unterstützt. Erweitern kannst du dann jederzeit.
Zuverlässig klappt die Übertragung bis in die hinterste Ritze deiner Bude, wenn du zwei – oder auch mehr – neue Geräte in die Wohnung oder ins Haus stellst: Einen Mesh-Router, der per LAN-Kabel ans Modem gehängt wird. Und sein Gegenspieler, der ein zweiter Mesh-Router oder ein -Repeater sein kann. Falls dein Modem zuvor als Router konfiguriert war, solltest du die Funktion deaktivieren und es im Bridge-Modus laufen lassen. Geht das nicht, deaktivierst du das WLAN des Modems und konfigurierst den neuen Router als Access Point. Dabei verzichtest du allerdings auf seine Router-Funktionen, die vielleicht besser gewesen wären als jene des Modems/der Internetbox.
Der Gegenspieler, das Zweitgerät, wird im neuen Stockwerk da platziert, wo die Verbindung/Signalstärke zum Erstgerät voraussichtlich am stärksten ist. Normalerweise ist das der Ort mit der geringsten Distanz. Willst du noch ein Stockwerk tiefer, platzierst du das Drittgerät wiederum möglichst unterhalb der ersten beiden. Natürlich wirst du eine bessere Abdeckung erhalten, wenn sich die Standorte möglichst zentral im Wohnobjekt befinden.
Mesh fähige Router und Systeme findest du hier.
Lösung Nr. 3: Kabel ziehen und als Backhaul nutzen
Das Verlegen von LAN-Kabel ist meistens eine aufwendige Lösung, hinsichtlich des Datendurchsatzes jedoch die schnellste. Das Wichtigste bei der Verteilung des Netzwerkes ist stets ein starkes Backhaul, also die Leitung zwischen zwei Netzwerkknoten. Bei einem Mesh-System geschieht das normalerweise über ein zweites WLAN-Band im 5-GHz- oder 6-GHz-Bereich. Daher sind bei Mesh-Systemen auch mehr Antennen verbaut. Hat ein Mesh-Router zwölf Antennen und Wi-Fi 6, kann er vier davon für 2,4 GHz nutzen. Weitere vier nutzt er für 5 GHz und die restlichen Antennen für die Verbindung zum nächsten Satelliten – ebenfalls über einen Teil des 5-GHz-Spektrums. Diese Funkverbindung kann eine sehr gute Lösung sein und einen hohen Datendurchsatz ermöglichen. Doch bringt sie halt nicht maximalen Speed bei minimalem Ping. Daher: Lass uns kabeln!
Willst du Kabel legen, solltest du im Hinterkopf haben, dass sich nicht jedes Netzwerkgerät damit einbinden lässt. Primär eignet sich diese Methode für Access Points. Ebenso unterstützen die meisten Mesh-Router und -Repeater ein Backhaul mittels RJ45-Kabel.
Beim Kauf von LAN-Kabeln ist nicht nur die richtige Länge wichtig, sondern vor allem der Datendurchsatz. Mit Blick auf die Zukunft ist es empfehlenswert, gleich zu einem Kabel zu greifen, das auch für 10 Gigabit Unterstützung bietet. Wenn du zu einem Kabel mit CAT-Version 6a oder besser (CAT 7 oder 7a) greifst, bist du dabei. Wer CAT 8 ins Auge fasst, sollte die Idee wieder verwerfen. CAT 8 bringt zwar eine Verdoppelung der Betriebsfrequenzen, kann aber nur auf kurze Distanzen eingesetzt werden.
Zum Access-Point-Sortiment gehts hier.
Netzwerkkabel, vorgefiltert mit CAT 6a, gibt es hier.
Lösung Nr. 4: Stromleitung mittels Powerline-Adaptern als Netzwerkverbindung nutzen
Mit Powerline-Adaptern kannst du dein Stromnetz als Netzwerkverbindung nutzen. Es gibt Adapter, die dabei auch ein eigenes, dediziertes WLAN aufbauen und solche, die einfach nur LAN-Ports bieten. Je nach Stromleitung und Sicherungskasten funktioniert das gut und es kommt im Ziel-Stockwerk noch einiges der Gesamtkapazität an. Oder es funktioniert eher schlecht. In meiner zweistöckigen Wohnung, deren Stromleitungen aus den 1990ern stammen, erhalte ich mit dem WLAN von Devolo Powerline-Adaptern mit neuestem «G.hn»-Standard im Durchschnitt 220 Megabit pro Sekunde.
Wichtig zu wissen: Wie bei einem Mesh-Funk-System können auch bei Powerline mehrere Adapter desselben Herstellers kombiniert werden. Die Adapter verfügen, wie Repeater oder Access Points, nicht über Router-Funktionen. Du fügst sie einem bestehenden Netzwerk hinzu.
Zum Powerline-Sortiment gehts hier.
Lösung Nr. 5: Richtfunk an der Aussenwand des Hauses anbringen
Diese Lösung dürfte in den wenigsten Fällen zur Anwendung kommen, da die Installation aufwendig ist und sie sich nur anwenden lässt, wenn du ausserhalb des Hauses zwei Fenster mit freier Sicht zueinander hast. Du kaufst dir zwei Richtfunk-Antennen und installierst sie an der Aussenwand des Hauses. Dann wird es je nachdem kompliziert, da du die Antennen mittels Kabel ins Innere verbinden musst. Dazu braucht es allenfalls Flachbandkabel oder zusätzliche Handwerksarbeiten.
Der Datendurchsatz kann bei Richtfunk hoch liegen. User Manu Outdoor schreibt in einer Produktbewertung beim Ubiquiti LBE-5AC-Gen2, dass er bis 650 Megabit pro Sekunde erhält.
Richtfunkantennen sind unter den Access Points im Shop aufgeführt. Du findest sie hier.
Lösung Nr. 6: Vorhandene TV- oder Telefonleitung nutzen
Falls du eine TV-Leitung und mehrere Buchsen hast, kannst du Ethernet over Coax (EOC) einsetzen. Am Endpunkt nutzt du, falls deine EOC-Lösung kein integriertes WLAN hat, einen Access Point oder einen Mesh-Router/-Repeater fürs neue WLAN.
Aber Achtung: Sollte irgendjemand im Haus, Nachbarn eingerechnet, die TV-Leitung für seinen Internetempfang nutzen, darfst du EOC nicht einsetzen. Der Grund ist, dass EOC im gleichen Frequenzbereich Übertragungen tätigt, wie es auch der Upstream des Modems tut. Du würdest damit also das Internet stören. Die Übertragung von TV-Programmen wird bei langsameren Modellen, die bis 720 Megabit pro Sekunde leisten sollen, nicht beeinträchtigt. Bei Modellen, die bis 1800 Megabit pro Sekunde leisten sollen, kann es bei gewissen TV-Anbietern zu Problemen kommen. Und zwar, wenn diese für ihre Sender Frequenzbereiche unterhalb von 258 Megahertz nutzen.
Unsere Sortiment umfasst Produkte von Axing, wenn es um Ethernet over Coax geht. Du findest sie hier.
Ebenso können nicht mehr genutzte Telefonleitungen fürs Netzwerk verwendet werden. Das ist mithilfe von VDSL-Konvertern (Ethernet over VDSL2) möglich. Die Geschwindigkeit ist allerdings nicht gerade berauschend. Bei den meisten Modellen liegen unter 100 Megabit pro Sekunde drin.
VDSL-Konverter findest du hier.
Planet 1-Port 10/100/1000T 802.3at PoE+ Ethernet to VDSL2 Converter Breitband Kommunikation
Konverter
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Titelbild: PixabayDer tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.