Ratgeber
Wie du mit dem richtigen Essen dein Leben verlängerst
von Anna Sandner
Von wildfremden Menschen angesprochen zu werden, ist für viele Leute eine eher unangenehme Vorstellung. Mir ist das kürzlich in Klosters passiert und es war selbst an einem von Höhepunkten geprägten Tag ein echtes Highlight an meinem ersten Trailrun, dem Madrisa Trail.
«Hey, bist du nicht Oliver von Galaxus?», fragt mich jemand und tippt mir auf die Schulter. Ich dreh mich um und blicke, noch in Schweiss gebadet und mit einigermassen rotem Kopf, aber mit Endorphin-vollgepumptem Grinsen in ein genauso verschwitztes und genauso grinsendes, mir allerdings völlig unbekanntes Gesicht. «Ich lese deinen Lauf-Blog und dachte mir, die Klamotten und das Gesicht kommen mir bekannt vor.»
Diese kurze Begegnung war eines von vielen emotionalen Highlights, die ich am Freitag, dem 9. August, im Zielraum des T11-Rennens des Madrisa Trails erleben durfte.
Schönste, und im Hinblick auf den Halbmarathon am Greifenseelauf am 21. September, wichtigste Erkenntnis des Laufs war aber, dass ich besser mit dem ganzen Drumherum und dem Rennen selbst zurecht gekommen bin, als ich im Vorfeld erwartet hatte:
Meine Zeit-Annahme basierte auf den theoretischen Leistungskilometern der Strecke: 11 Kilometer Weg plus ca. 400 Höhenmeter Aufstieg, was ungefähr 4 zusätzliche Leistungskilometer ergäbe. Ich bin also von 15 Kilometern ausgegangen, was ich bisher in ca. 1:45 bis 1:50 Stunden gelaufen bin. Im Rennen wollte ich natürlich mehr an meine Grenzen gehen und habe einfach mal angenommen, dass ich etwa 15-20 Minuten rausholen könnte auf diese Distanz. Ich hatte bis dahin nur wenig Trail-Erfahrung gesammelt und habe darum sowohl das Bergauflaufen, als auch die anspruchsvolleren Wege als bremsende Faktoren offenbar etwas gewichtiger eingeschätzt, als es in Realität dann tatsächlich war. (Frau und Tochter sehen mich nächstes Jahr jedenfalls bereits die 24-Kilometer-Strecke laufen …)
Meine drei Wochen Ferien haben also mit richtigen Höhepunkten geendet. Aber auch die Zeit davor war sehr schön und erfüllend – wenn auch zwischendurch fast schon unerträglich heiss (was für mich heisst: über 30 Grad im Schatten und auch nachts noch über 20 Grad Celsius). Ich habe mir darum spontan eine nicht ganz zweiwöchige Trainingspause verordnet und Garmin-Coach Greg (von dem ich letztes Mal erzählt habe) einfach mal so lange deaktiviert. Statt in brütender Hitze zu joggen, habe ich in der Zeit ein Wander-Höhentraining in den Bündner Bergen absolviert. 70 Kilometer auf sieben Etappen/Tage verteilt und total 6000 Höhenmeter habe ich mit meiner Familie zusammen zwischen dem Churer Rheintal und dem Engadin erwandert.
Untätig war ich also in meiner Trainingspause schon nicht. Die auch mal kurz angedachten «Open-Water-Trainings» im Berg-Badesee habe ich allerdings gar nicht erst in Angriff genommen …
Das Thema Ernährung habe ich in der Zeit natürlich auch nicht vernachlässigt (naja …). Einerseits habe ich viel für meine Psychohygiene getan und frohgemut drauflos geschlemmt, wenn sich die Gelegenheit ergab. Andererseits habe ich mir als Ferienlektüre den «Ernährungskompass» von Bas Kast zu Gemüte geführt, über den (rsp. über das dazugehörige Kochbuch) meine Kollegin Gesundheitsredaktorin Anna Sandner auch schon ausführlich geschrieben hat:
Eine wirklich sehr interessante Lektüre, die ich allen empfehlen kann, die sich mit ihrer eigenen Ernährungsweise auseinandersetzen wollen.
Auch bei den Power-Gels, die ich vor den Ferien bereits zu testen begonnen hatte, habe ich weitere Erkenntnisse gewonnen. Darunter auch die, dass die Gels von Peak Punk, die ich bei den ersten Versuchen noch als Favoriten bezeichnet hatte, den Härtetest des Trailruns nicht bestanden haben. Während des Rennens unter hoher Belastung und ohne gleich Wasser zum Spülen zur Hand zu haben, war mir die Konsistenz zu fest und zu klebrig. Ich hatte Mühe die Substanz zu schlucken, musste kauen und hatte noch längere Zeit Reste im Mund. Da werde ich also noch weitere ausprobieren müssen.
Nun bin ich zurück im Arbeits- und Familienalltag, die Temperaturen sind immer noch grenzwertig hoch und das Wetter zudem schön tüppig. Beste Voraussetzungen also, um Ausreden zu finden, die eine oder andere Laufeinheit sausen zu lassen. Aber das kommt jetzt, fünf Wochen vor dem Rennen, natürlich nicht infrage. Vor allem aber bin ich in meiner Laufroutine inzwischen so gefestigt, dass ich gar nicht auf meine Läufe verzichten will. Ich spüre, wie gut sie mir tun, wieviel Spass sie mir machen – auch bei Regen, Kälte oder Hitze (wobei ich da eine Obergrenze ziehe) – und das ja von Anfang an das Ziel des Projekts Halbmarathon war: Nicht sechs Monate verbissen auf den einen Lauf hin trainieren und danach einfach in die alten Gewohnheiten zurückfallen, sondern grundsätzlich neue Gewohnheiten entwickeln, die langfristig mein Leben in gesündere Bahnen lenken und auch darin halten.
Einmal noch werde ich mich hier zu Wort melden, bevor am Samstag, 21. September, die Stunde der Wahrheit schlägt. Ich würde mich sehr freuen dort den einen oder die andere Lesende, die unseren Weg die letzten Monate hier verfolgt haben, anzutreffen.
Willst du wissen, was Claudio und ich in den letzten bald fünf Monaten schon alles erreicht oder nicht erreicht haben, kannst du hier unsere bisherigen Updates lesen:
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Weltenbummler, Wandersportler, Wok-Weltmeister (nicht im Eiskanal), Wortjongleur und Foto-Enthusiast.